Warum sollen Kinder eigentlich Bücher lesen, obwohl es für sie doch viel bequemer wäre, Fernsehen zu schauen oder Computer zu spielen? Studien haben gezeigt, dass Bücher neben dem Bildungs- und Unterhaltungswert dazu beitragen, die emotionale Intelligenz der Leserinnen und Leser auszubilden und dazu anregen, die eigenen Gedanken zu spiegeln. Darüber hinaus fand man heraus, dass Kinder, die viel lesen, besser denken und urteilen können. Mit jedem gelesenen Buch erweitern die Schülerinnen und Schüler ihren Wortschatz, ihr Wissen und ihre Fähigkeit zur Kommunikation. Sie verbessern ihre Ausdrucksweise, ihre Rechtschreibung und verstärken ihr grammatisches Verständnis. Lesen wirkt sich somit nicht nur positiv auf die Leistungen im Fach Deutsch aus, sondern generell können Verbesserungen in allen Fächern erzielt werden!
Ausgehend von grundsätzlichen Gedanken zur Leseförderung wird in diesem Buch ein Konzept zur Leseförderung der Erprobungsstufe an Weiterführenden Schulen in Form einer Lese-AG entwickelt. Dem Motto "Lesen lernt man nur durch lesen" folgend steht die Förderung der Lesemotivation in dieser Veranstaltung an erster Stelle. Neben der intensiven Lektüre eines selbst gewählten Buches in gemütlicher Atmosphäre führen die Kinder lesebegleitend eine Lesemappe, in der sie ihren Lesefortschritt dokumentieren, Gedanken zum Lesen notieren und handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben zu ihrem Buch bearbeiten. In regelmäßigen Abständen tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre Bücher und die bereits bearbeiteten Aufgaben aus, zum Beispiel indem sie sich kleine Passagen aus dem Buch vorspielen. Zum Abschluss stellen alle Kinder sich ihre Bücher vor und betreiben in einer selbst organisierten Werbeveranstaltung Reklame für oder gegen das von ihnen gelesene Buch.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Motivation
- 1.2 Intention
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Begriffsbestimmungen: Lesen, Lesekompetenz und Leseförderung
- 2.1 Zwei Ansätze zur Lesekompetenz
- 2.2 Leseförderung im Wandel
- 2.3 Kinder- und Jugendliteratur als Mittel zur Leseförderung
- 2.4 Warum Kinder Bücher brauchen
- 3. Bedingungen zur Schaffung und Stärkung von Lesemotivation
- 3.1 Kinder- und Jugendliteratur in offenen Lernsituationen
- 3.2 Handlungs- und produktionsorientierter Umgang als Mittel zur Leseförderung
- 4. Darstellung des Konzepts zur Leseförderung an der Marienschule Brilon
- 4.1 Primäre Lehrerfunktionen
- 4.2 Durchführung einer Umfrage zum Leseverhalten in der Erprobungsstufe
- 4.3 Organisatorische Vorüberlegungen zur konkreten Leseförderung
- 4.4 Vorstellung der Idee des Sommerleseclubs
- 4.5 Rahmenbedingungen des Leseförderungskonzepts
- 4.6 Individualität und Binnendifferenzierung als Voraussetzung für erfolgreiche Leseförderung
- 4.7 Die einzelnen Phasen der Lese-AG
- 4.7.1 Prätextuelle Phase: Wie gelangt der Leser zum Buch?
- 4.7.2 Lesephase: Lesen und Arbeiten mit selbst gewählten Büchern
- 4.7.2.1 Lesebegleitende Maßnahmen und Dokumentationen
- 4.7.2.2 Vorstellung der Lesemappe
- 4.7.2.3 Besuch aus der Stadtbibliothek
- 4.7.3 Posttextuelle Phase: Vertiefung nach der Buchlektüre
- 5. Evaluation des Leseförderungskonzepts
- 5.1 Evaluation der Kooperation mit der Stadtbibliothek Brilon
- 5.2 Evaluation durch die Teilnehmer der Lese-AG
- 6. Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit zielt darauf ab, ein Konzept zur Leseförderung für Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe an der Marienschule Brilon zu entwickeln und in Kooperation mit dem Sommerleseclub der Stadtbibliothek Brilon umzusetzen.
- Analyse des aktuellen Leseverhaltens von Schülerinnen und Schülern
- Entwicklung eines praxisorientierten Leseförderungskonzepts
- Kooperation mit der Stadtbibliothek zur Steigerung der Lesemotivation
- Integration von Kinder- und Jugendliteratur in den Unterricht
- Schaffung von motivierenden Lernsituationen zur Förderung der Lesekompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Bedeutung der Leseförderung im Kontext der PISA-Studien und stellt die Motivation und Intention der Arbeit dar. Kapitel 2 widmet sich der Begriffsbestimmung von Lesen, Lesekompetenz und Leseförderung und beleuchtet den Wandel der Leseförderung im Laufe der Zeit. Kapitel 3 beschäftigt sich mit Bedingungen zur Schaffung und Stärkung von Lesemotivation, wobei der Fokus auf Kinder- und Jugendliteratur in offenen Lernsituationen und auf handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Texten liegt. In Kapitel 4 wird das Konzept zur Leseförderung an der Marienschule Brilon vorgestellt, inklusive der Primären Lehrerfunktionen, der Durchführung einer Umfrage zum Leseverhalten und der organisatorischen Vorüberlegungen zur konkreten Leseförderung.
Schlüsselwörter
Leseförderung, Lesekompetenz, Kinder- und Jugendliteratur, Motivation, Kooperation, Stadtbibliothek, Erprobungsstufe, Marienschule Brilon, PISA-Studien, Lese-AG, Handlungsorientierung, Produktionsorientierung, Leseverhalten, Lesemappe, Evaluation.
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- Diplom-Sozialwissenschaftlerin Vera Pohlmann (Author), 2009, Zum Lesen verführen: Entwicklung eines Konzepts zur Leseförderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143862