Ich möchte in dieser Arbeit dem Namen und dem Wesen Gottes auf die Spur kommen. Ich möchte klären, wie und wo der Gottesname entstanden ist, was das Tetragramm bedeutet und wie man es herleitet. Ein kurzer geschichtlicher Abriss sowie einige Bibelstellen sollen darüber Aufschluss geben. Ferner soll geklärt werden, wie Gott zu Israel steht. Um mehr über Gott zu erfahren, soll daraufhin eine Untersuchung und Deutung des Gottesnamens erfolgen, um zu erfahren, welche Gestalt Gott hat, und wie sein Name ausgesprochen wird. Im weiteren Verlauf möchte ich näher auf die Eigenschaften JHWH´s eingehen, hier insbesondere, warum JHWH auch als König bezeichnet wird, und welche Aufgaben ihm zukommen. Gibt es einen Stellvertreter Gottes auf Erden? Hat Gott vielleicht eine Kehrseite? Warum ist er manchmal zornig und manchmal Retter?[...]Dass die Herleitung/Rekonstruktion des Gottesnamens – also sowohl die Zeit der Entstehung, als auch die genaue Bezeichnung des Namens – nur sehr schwach zu bestimmen ist, kann ganz einfach dadurch begründet werden, dass keine aussagekräftigen Hinterlassenschaften aus der Zeit vor Christi bis zum 1. Jh. n. Chr. vorliegen. Dass aber im 11. Jh. v. Chr. der „Herr der Strauße“ als Gott angebetet, und im 12. Jh. von einem „Wüstengott“ berichtet wurde, lässt für mich nur einen Schluss zu: Gott gab es schon immer, und die Menschen konnten ihn bereits ihrer Zeit erkennen. Die Menschen im 11. Jh. v. Chr. hatten schon zu ihrer Zeit geglaubt, dass etwas Höheres da sein musste, das sie nicht erklären konnten. Sie schienen zudem gewusst zu haben, dass ihr Gott ein guter sein musste, denn sonst hätten sie den „Herrn der Strauße“ als grausam oder herrisch dargestellt. So sahen sie ihn jedoch als Herrscher über die Tiere an, der den Menschen half, ihre gefährlichen Kräfte zu bändigen. Diese Tatsache stellt eine Analogie zum biblischen Glauben dar, denn dort ist auch von Gott als Herrscher über die Naturkräfte (Chaoswasser als Bedrohung) die Rede, der die Menschen rettet. In diesem Sinn ist Gott der Retter, der Barmherzige, der Gerechte. Das ist wiederum ein Zeichen dafür, dass Frömmigkeit unter den Menschen vorherrschen musste, denn ansonsten hätte sich Gott als der Kriegerische offenbart (Relation zur Sintflut; JHWH der Kriegerische bestraft böse Taten der Menschen mit der Sintflut; ebenso Strafakte Gottes bei Verehrung des Goldenen Kalbes). Die unterschiedlichen Begriffe des Gottesnamens sehe ich darin begründet[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entstehung des Gottesnamens
- 2.1 Die Frühgeschichte
- 2.2 Der Weg zum Monotheismus
- 3. Deutung des Gottesnamens
- 3.1 Die Septuaginta-Wiedergabe des Tetragramms durch кúpi05.
- 4. Eigenschaften JHWH´s
- 4.1 JHWH der König
- 4.2 Gott der Herr
- 4.3 Der Begriff „Vater“
- 4.4 Das umstrittene Prädikat der Allmacht
- 4.5 JHWH der Kriegerische?
- 4.6 JHWH als Bild?
- 5. Das Wirken JHWH´s
- 5.1 JHWH als richterlicher Sonnengott?
- 5.2 Namensoffenbarung Gottes am Sinai. Die Deutung des Gottesnamens am Sinai (Ex 3).
- 5.3 Der kommende Name
- 6. Das Wort Gottes
- 7. Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, den Namen und das Wesen Gottes zu erforschen. Sie untersucht die Entstehung des Gottesnamens, seine Bedeutung und Herleitung, beleuchtet die Beziehung Gottes zu Israel und analysiert die Eigenschaften JHWHs. Die Arbeit befasst sich auch mit der Deutung des Gottesnamens und seiner Darstellung in biblischen Texten.
- Entstehung und Entwicklung des Gottesnamens JHWH
- Deutung und Bedeutung des Tetragramms
- Eigenschaften und Attribute JHWHs (König, Herr, Vater, Allmacht, Krieger)
- Das Wirken JHWHs und seine Rolle im Alten Testament
- Der Weg zum Monotheismus im Kontext der israelitischen Religion
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Ziele der Arbeit: die Erforschung der Entstehung des Gottesnamens JHWH, seiner Bedeutung und der Beziehung Gottes zu Israel. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der die Untersuchung und Deutung des Gottesnamens, die Analyse seiner Eigenschaften und seines Wirkens sowie die Klärung seiner Darstellung in biblischen Texten umfasst. Die Einleitung legt den Fokus auf die zentralen Fragen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen, und verspricht eine Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit des Gottesbildes im Alten Testament.
2. Die Entstehung des Gottesnamens: Dieses Kapitel untersucht die frühen Phasen der JHWH-Verehrung, beginnend mit dem 11. Jahrhundert v. Chr. Es beleuchtet die ikonographischen Nachweise eines Wüstengottes, "Herr der Strauße" genannt, und den Topos "Herr der Tiere". Die Herkunft JHWHs wird im Land Midian östlich des Golfs von Aqaba verortet. Das Kapitel verfolgt die Entwicklung der JHWH-Verehrung von polytheistischen Anfängen mit Verbindungen zur ugaritischen Religion bis hin zum Monotheismus, wobei die Koexistenz und der Konflikt mit anderen Gottheiten wie Baal, El, Astarte und Aschera thematisiert werden. Die Rolle von Königen wie David und Josia sowie von Propheten wie Elija im Prozess der Monotheisierung wird hervorgehoben. Das Kapitel untersucht die möglichen Einflüsse ägyptischer und phönizischer Religionen auf die Entwicklung des JHWH-Glaubens und diskutiert die Frage eines anfänglich inkludierenden Monotheismus.
Schlüsselwörter
JHWH, Tetragramm, Monotheismus, Polytheismus, Altes Testament, Gott Israels, Namensoffenbarung, Eigenschaften Gottes, König, Herr, Vater, Allmacht, Krieger, Bild Gottes, Ugarit, Baal, El, Aschera, Exodus, Israel, Bibelinterpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Der Name und das Wesen Gottes
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit erforscht den Namen und das Wesen Gottes, insbesondere den Namen JHWH. Sie untersucht dessen Entstehung, Bedeutung und Herleitung, beleuchtet die Beziehung Gottes zu Israel und analysiert die Eigenschaften JHWHs anhand biblischer Texte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung des Gottesnamens JHWH, die Deutung und Bedeutung des Tetragramms, die Eigenschaften und Attribute JHWHs (König, Herr, Vater, Allmacht, Krieger), das Wirken JHWHs und seine Rolle im Alten Testament, sowie den Weg zum Monotheismus im Kontext der israelitischen Religion. Sie befasst sich auch mit der Septuaginta-Wiedergabe des Tetragramms und möglichen Einflüssen anderer Religionen (ägyptisch, phönizisch, ugaritisch).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die die Ziele und den methodischen Ansatz beschreibt. Es folgen Kapitel zur Entstehung des Gottesnamens (inklusive Frühgeschichte und Weg zum Monotheismus), zur Deutung des Gottesnamens (inkl. der Septuaginta-Übertragung), zu den Eigenschaften JHWHs (König, Herr, Vater etc.), zum Wirken JHWHs (inkl. Namensoffenbarung am Sinai), zum Wort Gottes und schließlich eine eigene Stellungnahme. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: JHWH, Tetragramm, Monotheismus, Polytheismus, Altes Testament, Gott Israels, Namensoffenbarung, Eigenschaften Gottes, König, Herr, Vater, Allmacht, Krieger, Bild Gottes, Ugarit, Baal, El, Aschera, Exodus, Israel, Bibelinterpretation.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die genaue Quellenangabe ist im Haupttext der Arbeit zu finden. Die Arbeit bezieht sich auf biblische Texte und deren Interpretation, sowie auf Forschungsliteratur zum Thema, insbesondere zur altorientalischen Religionsgeschichte.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Kombination aus exegetischen, historischen und religionswissenschaftlichen Methoden. Sie untersucht biblische Texte, analysiert deren Kontext und sucht nach Verbindungen zu anderen altorientalischen Religionen. Die Interpretation des Gottesnamens und der Eigenschaften JHWHs erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Forschungsansätze.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist die umfassende Erforschung des Namens und Wesens Gottes, insbesondere JHWH, seiner Entstehung, Bedeutung, seiner Beziehung zu Israel und seiner Darstellung in biblischen Texten. Es geht um die Klärung des Gottesbildes im Alten Testament und des Weges zum Monotheismus.
Wo wird die Herkunft des Namens JHWH verortet?
Die Arbeit verortet die Herkunft JHWHs im Land Midian östlich des Golfs von Aqaba, unter Berücksichtigung von ikonographischen Nachweisen eines Wüstengottes und der Entwicklung von polytheistischen Anfängen zu einem Monotheismus.
Wie wird der Weg zum Monotheismus dargestellt?
Der Weg zum Monotheismus wird als ein Prozess dargestellt, der die Koexistenz und den Konflikt mit anderen Gottheiten (Baal, El, Astarte, Aschera) umfasst und durch die Rolle von Königen (David, Josia) und Propheten (Elija) beeinflusst wurde. Mögliche Einflüsse ägyptischer und phönizischer Religionen werden ebenfalls diskutiert.
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- Manuel Berg (Author), 2008, Ich bin der ich bin. Der Name und das Wesen Gottes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144116