„Es sind nicht weniger als 80000 Jugendliche, die in Deutschland Jahr für Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen. (…)Seit´ an Seit´ mit den Abbrechern marschieren schließlich jedes Jahr noch einmal rund 140000 Jugendliche in die Perspektivlosigkeit, die zwar ein Zeugnis besitzen, aber für den Ausbildungsmarkt nichts taugen (…). Die Reparatur von Defiziten aus der Schulzeit kostet Deutschland jedes Jahr 3,4 Milliarden Euro. (…)Keiner darf die Schule verlassen, ohne fit genug zu sein, eine Bewerbung zu schreiben und den Anschluss zu schaffen. Ansonsten entscheiden sich Ausbildungsbetriebe weiterhin lieber für den Abiturienten Achim als für den Hauptschüler Ahmed.“ (Otto 2007)
Dieses Zitat verdeutlicht, das Maßnahmen zur vertieften Berufsorientie-rung heute wichtiger sind denn je, um Jugendlichen, und dabei vor allem Hauptschülern, die Berufswahlentscheidungskompetenz zu vermitteln. Die alarmierenden Ergebnisse der PISA-Studie und die hohe Anzahl an Jugendlichen, die arbeitslos sind, führten auch in der Bundesagentur für Arbeit seit 2007 verstärkt dazu, in Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung zu investieren. Denn Deutschland kann sich angesichts des drohenden Fachkräftemangels in Verbindung mit den Auswirkungen des demographischen Wandels nicht leisten, gering qualifizierte Jugendliche, die nicht ausbildungsreif sind, auf der Strecke zu lassen.
Nicht nur die Schulen und die Berufsberatung der Arbeitsagenturen haben die Berufsorientierung als Aufgabe angenommen. Auch Landesregierungen, Unternehmen und externe Bildungsträger führen seit geraumer Zeit Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung durch, um Jugendlichen für den Prozess der Berufswahlentscheidung Hilfen an die Hand zu geben.
Inwieweit dabei eine Zusammenarbeit mit den Schulen und der Agentur für Arbeit stattfindet, soll im Hautteil dieser Arbeit herausgestellt werden. Doch zunächst wird eine Begriffserklärung vorgenommen. Dabei wird die Notwendigkeit der Berufsorientierung für Hauptschüler und die Rolle der Bundesagentur für Arbeit und der Schulen herausgestellt.
Die im Hauptteil der Arbeit dargestellten Maßnahmen werden dann nach bestimmten Kriterien miteinander verglichen.
Abschließend wird ein Fazit gezogen und alle wichtigen Erkenntnisse der Arbeit werden zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Ziel der Arbeit
- Berufsorientierung - eine Begriffserklärung
- Herausforderungen an die Berufsorientierung angesichts eines Strukturwandels der Erwerbsarbeit und des demographischen Wandels
- Berufsorientierung für Hauptschüler
- Die Notwendigkeit einer vertieften Berufsorientierung in der Hauptschule
- Anforderungen an die schulische Berufsorientierung
- Die Rolle der Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit den Schulen hinsichtlich einer Berufsorientierung für Hauptschüler
- Maßnahmen zur angebotsorientierten Berufsorientierung der Agentur für Arbeit am Beispiel der Agentur für Arbeit Lübeck
- Schulbesprechungen
- Themen und Inhalte
- Elternabende
- Themen und Inhalte
- Kooperationen und weitere Aktivitäten
- Schulbesprechungen
- Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit
- Berufseinstiegsbegleitung in der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe in Zusammenarbeit mit der Rackow Schule gGmbH
- Vorbetrachtungen
- Ziel und Zielgruppe
- Exemplarischer Verlauf der Berufsorientierung als Teilbereich der Berufseinstiegsbegleitung
- Einbindung der Akteure
- Erlangung der Berufswahlkompetenz
- Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung des Landes Hamburg in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Hamburg am Beispiel des ,,Hamburger Hauptschulmodells"
- Das Konzept
- Ziele
- Das Drei-Pfeiler-Modell
- Vertiefte Berufsorientierung und ein verbessertes Entscheidungsverhalten
- Erste Ergebnisse
- Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung des Landes Mecklenburg/Vorpommern in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Schwerin am Beispiel der „Werkstatt West"
- Die Zielgruppe
- Die Wirkungsziele
- Die Wirkungsziele bezogen auf die Teilnehmer
- Die Wirkungsziele auf struktureller Ebene
- Handlungsfelder des Projekts
- Berufsorientierung
- Das soziale Training
- Zeitplan und Kosten
- Die Betreuung
- Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung der Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Flensburg am Beispiel der „Leuphana Sommerakademie" auf Sylt
- Vorüberlegungen
- Das Konzept
- Die Finanzierung
- Erste Erfolge
- Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung des Landes Schleswig/Holstein am Beispiel des „Handlungskonzeptes Schule & Arbeitswelt"
- Sinn und Zweck der Maßnahme
- Handlungsfelder des Konzepts
- Coaching
- Assessments / Potenzialanalyse
- Besuch eines Assessments am 11.02.09
- Berufsfelderprobungen
- Der organisatorische Rahmen → die FlexPhase
- Eine bundesweite Maßnahme: Der Berufswahlpass
- Aufbau und Inhalt
- Verbreitung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung in der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Das Ziel ist es, die verschiedenen Programme und Ansätze in Bezug auf ihre Struktur, Inhalte und Zielgruppen systematisch aufzulisten und miteinander zu vergleichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Herausforderungen der Berufsorientierung im Kontext des demographischen Wandels und der sich verändernden Arbeitswelt.
- Vertiefte Berufsorientierung in der Regionaldirektion Nord
- Herausforderungen der Berufsorientierung im demographischen Wandel
- Strukturwandel der Erwerbsarbeit
- Zusammenarbeit zwischen Schulen, Bundesagentur für Arbeit und Landesregierungen
- Entwicklung von Berufswahlkompetenz bei Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Zielsetzung der Arbeit und die Bedeutung der Berufsorientierung im Kontext des demographischen Wandels dar.
- Kapitel 2 beleuchtet die Definition und Bedeutung von Berufsorientierung im Kontext des demographischen Wandels und des Strukturwandels der Erwerbsarbeit.
- Kapitel 3 betrachtet die spezifischen Herausforderungen und Anforderungen an die Berufsorientierung von Hauptschülern.
- Kapitel 4 präsentiert Maßnahmen zur angebotsorientierten Berufsorientierung der Agentur für Arbeit am Beispiel der Agentur für Arbeit Lübeck.
- Kapitel 5 analysiert verschiedene Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung, die in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit durchgeführt werden. Diese Programme umfassen die Berufseinstiegsbegleitung in Bad Oldesloe, das „Hamburger Hauptschulmodell", die „Werkstatt West" in Mecklenburg/Vorpommern und die „Leuphana Sommerakademie" auf Sylt.
- Kapitel 6 beschreibt das „Handlungskonzept Schule & Arbeitswelt" des Landes Schleswig/Holstein als Beispiel für eine Maßnahme zur vertieften Berufsorientierung.
- Kapitel 7 beleuchtet die bundesweite Maßnahme „Berufswahlpass" in Bezug auf ihren Aufbau, Inhalt und Verbreitung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Berufsorientierung in der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, wobei der Schwerpunkt auf Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung für Hauptschüler liegt. Wesentliche Themen sind der demographische Wandel, der Strukturwandel der Erwerbsarbeit, die Zusammenarbeit zwischen Schulen und der Agentur für Arbeit, die Entwicklung von Berufswahlkompetenz und die verschiedenen Programme und Ansätze zur Unterstützung von Jugendlichen bei der Berufswahl.
- Berufseinstiegsbegleitung in der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe in Zusammenarbeit mit der Rackow Schule gGmbH
- Arbeit zitieren
- Susanne Glimm (Autor:in), 2009, Maßnahmen zur vertieften Berufsorientierung für Hauptschüler in der Regionaldirektion Nord, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144185