Das Motiv der Verlebendigung wird auch in Eichendorffs Werk der Moderne „Das Marmorbild“ aufgegriffen. Eine Besonderheit der Novelle ist dabei, dass die Verlebendigung kein abgeschlossener irreversibler Prozess ist, sondern vielmehr eine zeitlich befristete Verwandlung. Aus diesem Grund ist das Thema der vorliegenden Hausarbeit nicht nur, wie die Statue aus dem Werk verlebendigt wird, sondern auch, wie die Auflösung der Lebendigkeit hin zur ursprünglichen Versteinerung gelingt. Ziel ist es dabei, die dafür genutzten Verlebendigungsstrategien in Eichendorffs Marmorbild darzustellen. Dafür wird vor allem die Interaktion zwischen Kunst und Mensch erläutert. Vorweg werde ich auf die Epoche des Haupttextes Das Marmorbild von Eichendorff, der Romantik, eingehen, um ein allgemeines, zeitliches Verständnis zu schaffen und Motive anzuführen, die für die spätere Analyse relevant sein werden. Anschließend gehe ich auf den Pygmalionmythos von Ovid und einige seiner Darstellungsformen von Lebendigkeit ein, die ich anschließend in der Analyse vergleiche. Weiter nehme ich Bezug auf kunstästhetischen Schriften wie Giorgio Vasaris Künstlerbiographien, Gotthold Ephraim Lessings Laokoon und Johann Wolfgang von Goethes italienischer Reise und führe weitere Verlebendigungsstrategien an. Auf diese Verlebendigungsstrategien wird das Marmorbild anhand von zwei Textpassagen untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verlebendigungstechniken
- Die Romantik und ihre Motive
- Pygmalion-Mythos
- Vasaris Ekphrasis
- Lessings fruchtbarer Moment
- Beleuchtungsinszenierung
- Das Marmorbild
- Inhalt
- Analyse
- Erste Textpassage
- Pygmalionmythos
- Vasaris Ekphrasis
- Motive der Romantik
- Beleuchtungstechniken
- Fruchtbarer Augenblick
- Zweite Textpassage
- Lebendigkeit
- Auflösung
- Erste Textpassage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Eichendorffs Novelle "Das Marmorbild" und untersucht, wie die Verlebendigung einer Statue in der Geschichte dargestellt wird. Dabei wird die Interaktion zwischen Kunst und Mensch beleuchtet, um die spezifischen Verlebendigungsstrategien zu verstehen.
- Die literarische Epoche der Romantik und ihre prägenden Motive
- Der Pygmalion-Mythos als literarische Vorlage für die Verlebendigung des Leblosen
- Kunstästhetische Schriften (Vasari, Lessing, Goethe) als Quelle für Verlebendigungsstrategien
- Analyse von zwei Textpassagen in "Das Marmorbild" im Hinblick auf die Verlebendigung und ihre Auflösung
- Die Bedeutung des Blicks und der Wahrnehmung in der Interaktion zwischen Kunst und Mensch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach der Verlebendigung des Leblosen und führt den Leser in die Thematik ein. Sie beleuchtet den historischen Kontext und die Bedeutung des Themas in der Kunst und Literatur. Im zweiten Kapitel werden verschiedene Verlebendigungstechniken vorgestellt, wobei der Fokus auf der Romantik liegt und die wichtigsten Motive dieser Epoche erläutert werden. Darüber hinaus werden wichtige literarische Beispiele wie der Pygmalion-Mythos und Schriften von Vasari, Lessing und Goethe beleuchtet. Das dritte Kapitel fasst den Inhalt von "Das Marmorbild" zusammen. Die Analyse des vierten Kapitels konzentriert sich auf die Verlebendigung der Statue in der Novelle. Sie betrachtet zwei Textabschnitte und untersucht die verwendeten Strategien im Kontext der zuvor vorgestellten Motive und Theorien.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Verlebendigungstechniken in der Literatur, der Pygmalion-Mythos, die Romantik, die Kunsttheorie, die Interaktion zwischen Kunst und Mensch, die Wahrnehmung und der Blick. Eichendorffs Novelle "Das Marmorbild" dient als Analyseobjekt und beleuchtet die Frage, wie eine Statue Lebendigkeit erhält und diese wieder verliert.
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- Anonym (Autor), 2021, Die Interaktion zwischen Kunst und Mensch. Kunstbelebung als Erzählstrategie in Eichendorffs "Das Marmorbild", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1442092