In Scherzfragen und Witzen werden Mehrdeutigkeiten eines Wortes genutzt und gezielt angewendet, jedoch ist es nicht selten, dass uns Ähnliches auch in Wirklichkeit begegnet. Analoge Situationen passieren einem ständig, denn auch wenn man dieselbe Sprache spricht, geschieht es sehr oft, dass man missverstanden wird. Das hängt damit zusammen, dass wir die Wörter unterschiedlich kategorisieren. Wir sagen zwar dasselbe, in der Hoffnung der Gegenüber versteht es so, wie wir es meinen, aber es passieren dennoch Missverständnisse. Nicht nur der Ton spielt hier eine Rolle, da nicht selten derartige Verwechslungen auch im schriftlichen Bereich geschehen, wie beispielsweise beim Briefverkehr. Anscheinend ist die Fehldeutung auf das Wort selber zurück zu führen. Dieses Phänomen der Missdeutung ist uns allen geläufig, denn es ist alltäglich und normal. Und gerade wegen der Häufigkeit und Dauerhaftigkeit verdient es näher betrachtet und erforscht zu werden.
Das menschliche Einordnen in Kategorien ist für die Sprachforschung insbesondere für die Semantik von wichtiger Bedeutung, da sprachliche und kognitive Kategorisierungsmethoden eng zusammenhängen.
Aus diesem Anlass wird in dieser Hausarbeit der Blick auf die Prototypentheorie von Rosch und die Stereotypensemantik von Putnam gerichtet, wobei der Fokus auf den Parallelen und Unterschieden liegen soll. Begonnen wird mit Roschs Theorie, da diese vorher entstand.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Roschs Prototypentheorie
- Prototypen und Peripheri
- Schärfe- und Unschärfeindikatoren
- Familienähnlichkeiten und grading
- Horizontale Dimension der Kategorien
- Vertikale Dimension der Kategorien
- Putnams Stereotypensemantik
- Parallelen zwischen Putnam und Rosch
- Unterschiede zwischen Putnam und Rosch
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Prototypentheorie von Eleanor Rosch und der Stereotypensemantik von Hilary Putnam. Sie analysiert die Parallelen und Unterschiede zwischen beiden Theorien und untersucht, wie sie die menschliche Kategorisierung von Begriffen und die Entstehung von Missverständnissen erklären.
- Das Konzept des Prototyps und seine Rolle in der Kategorisierung
- Die Bedeutung von Familienähnlichkeiten und dem Grad der Zugehörigkeit zu einer Kategorie
- Die Unterscheidung zwischen scharfen und unscharfen Kategorien
- Die vertikale und horizontale Dimension der Kategorien
- Die Rolle von Stereotypen in der Bedeutung von Wörtern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Problem der Mehrdeutigkeit von Wörtern und deren Bedeutung für die Sprachforschung dar. Sie führt in die Thematik der Kategorisierung von Begriffen ein und erläutert die Bedeutung der sprachlichen und kognitiven Kategorisierungsmethoden.
1. Roschs Prototypentheorie
Dieses Kapitel erläutert Roschs Theorie der Prototypen, die besagt, dass wir in der Lage sind, die Struktur von Kategorien zu bestimmen und unterschiedliche Repräsentanten dieser Kategorien festzulegen. Es werden die Begriffe Prototyp und Peripheri erklärt, sowie die Rolle von Schärfe- und Unschärfeindikatoren. Roschs Konzept von Familienähnlichkeiten und grading wird ebenfalls erläutert, sowie die horizontale und vertikale Dimension der Kategorien.
2. Putnams Stereotypensemantik
Dieses Kapitel behandelt Putnams Theorie der Stereotypensemantik, die die Bedeutung von Wörtern auf Stereotypen zurückführt. Es erklärt, wie Stereotypen die Wahrnehmung und Interpretation von Begriffen beeinflussen und wie sie zu Missverständnissen führen können.
3. Parallelen zwischen Putnam und Rosch
Dieses Kapitel untersucht die Gemeinsamkeiten zwischen Roschs Prototypentheorie und Putnams Stereotypensemantik. Es zeigt, dass beide Theorien die Bedeutung von Prototypen und Stereotypen für die Kategorisierung und Interpretation von Begriffen betonen.
4. Unterschiede zwischen Putnam und Rosch
Dieses Kapitel beleuchtet die Unterschiede zwischen den beiden Theorien. Es stellt die unterschiedlichen Schwerpunkte von Rosch und Putnam in der Analyse der Kategorisierung und Bedeutung von Begriffen heraus.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Prototypentheorie, Stereotypensemantik, Kategorisierung, Familienähnlichkeiten, grading, Schärfe- und Unschärfeindikatoren, horizontale und vertikale Dimension der Kategorien, Stereotypen, Bedeutung, Missverständnisse.
- Quote paper
- Yasmin Tosun (Author), 2009, Roschs Prototypentheorie vs. Putnams Stereotypensemantik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144220