eVoting - Ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von eVoting mit dem Schwerpunkt Internetwahl und Wahlcomputer


Seminararbeit, 2009

44 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Funktionsweise eVoting
2.1 Systematik von Wahlen
2.2 eGoverment
2.2.1 Prozesse eVoting und eElection
2.2.2 Prozesse eGoverment Portal und eDiscussion
2.2.3 Prozess ePartizipation
2.3 Definition von eVoting
2.4 Entscheidungsverfahren
2.5 Formen des eVoting
2.5.1 Distanzwahl
2.5.2 Präsenzwahl
2.5.3 Wahlunterstützung
2.6 Funktionsablauf eVoting

3 Umsetzung des eVoting
3.1 Zielgruppen von eVoting
3.2 Rahmenbedingungen
3.2.1 technische
3.2.2 organisatorische
3.2.3 rechtliche
3.3 Sicherheit von eVoting
3.3.1 Definition des Sicherheitsproblems
3.3.2 Definition der Bedrohung, Annahme und organist. Sicherheitspolitik
3.3.3 Sicherheitsziele
3.3.4 IT Sicherheitsanforderungen

4 Nutzen des eVoting
4.1 Vorteile/Nachteile
4.2 Auswertungsmöglichkeiten
4.3 Altersgruppen
4.3.1 Generation der älteren Menschen
4.3.2 Generation der Computergründungszeit
4.3.3 Generation der jungen Menschen
4.4 Wahlbeteiligung

5 Entwicklungsstand des eVotings
5.1 eVoting in der europäischen Union
5.2 eVoting in den USA
5.3 eVoting in der Schweiz
5.4 eVoting bei politische Wahlen
5.4.1 Wahlcomputer
5.4.2 Internetwahl

6 Fazit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die folgende Arbeit beschreibt das Thema eVoting unter den Gesichtspunkten des Wahlcomputers und der Internetwahl.

Zunächst wird die generelle Funktionsweise des eVotings beschrieben. Dabei wird eVoting definiert, verschiedene Arten erläutert und abschließend die Funktionsweise dargestellt. Der nächste Abschnitt behandelt dann die Umsetzung, welche auf die Zielgruppen, die Rahmenbedingung und auch auf die Sicherheit des eVotings eingeht. Der Abschnitt über den Nutzen stellt dann zunächst die Vorteile und Nachteile gegenüber. Er beleuchtet kurz die Auswertungsmöglichkeiten, das Alter der Wähler und die Wahlbeteiligung. Abschließend wird auf den Entwicklungsstand eingegangen, der die Schweiz, die EU und die USA betrachtet.

2 Funktionsweise eVoting

Die Gesellschaft hat sich seit den ersten bekannten Wahlen in der Antike zu einer modernen und globalen Kommunikationsgesellschaft gewandelt. Somit sind im Laufe der Zeit verschiedene Wahlmethoden entstanden, wovon eVoting die modernste Art ist. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Formen und der allgemeine Funktionsablauf des eVotings erläutert. Als Grundlage werden die verschieden Arten zu Wählen in einer kurzen Systematik vorgestellt. Im Anschluss werden die Zusammenhänge zwischen eGoverment und eVoting erläutert.

2.1 Systematik von Wahlen

Die Art zu Wählen lässt sich in drei Gruppen einordnen. Hierbei ist das Unterscheidungsmerkmal an welchem Ort gewählt wird.

- Wahlversammlung

Bei einer Wahlversammlung sind alle wahlberechtigten Personen am gleichen Ort versammelt und führen die Wahl gemeinsam durch. Diese die ursprünglichste Art zu wählen.

- Wahllokal

Da mit der Größe der Territorialstaaten eine Wahlversammlung nicht mehr durchführbar war, wurden Wahllokale eingeführt. In diesen wird meist bezirksweise gewählt, wobei es hierbei zwei grundsätzliche Möglichkeiten gibt. Die Wahl von Wahlmännern, welche dann in einer Wahlversammlung wählen oder alle abgegeben Stimmen werden an einer Zentrallen Stelle zusammen geführt.

- Fernwahl

Bei einer Fernwahl wird die Stimme nicht auf einer Wahlversammlung oder in einem Wahllokal abgeben, sondern an einem für jeden Wählenden frei wählbaren Ort. Die bekannteste Methode ist hierbei die Briefwahl. In der modernen Informationsgesellschaft kann dies jedoch mit modernen Methoden wie z.B. dem Internet oder SMS geschehen.

Die wichtigste Art der Wahl ist die politische, diese wird heute meist als Kombination von Wahllokal mit Fernwahl betrieben.

2.2 eGoverment

Auf abstrakter Ebene werden im eGoverment Prozesse von öffentlichen Verwaltungen, Politik und Staat mit Methoden der Informations- und Komunikations Technologie (IKT) um gesetzt.1 Hier bei sind die Prozesse meist ineinander übergreifend und so entsteht eine Grauzone am Überschneidungspunkt der beiden beteiligten Prozesse. Durch diese Grauzone variieren die Definitionen je nach Betrachtung.

Als Beispiel gibt es nach Meier fünf Partizipationsprozesse beim eGoverment (siehe Abbildung 1), welche durch die stärke zweier Faktoren unterschieden werden. Der erste Faktor ist die persönliche Einbeziehung des Bürgers, diesem steht die Komplexität der Sachfrage gegenüber. Je stärker ein Bürger in einen Prozess eingebunden ist umso geringer ist die Komplexität der behandelten Sachfrage.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Partizipationsprozesse beim eGoverment2

2.2.1 Prozesse eVoting und eElection

Unter dem Prozess eVoting versteht Meier die Stimmabgabe bei der Entscheidung bei Sachthemen, wohingegen eElection die Wahl eines Mandatsträgers ist.

2.2.2 Prozesse eGoverment Portal und eDiscussion

Im Prozess des eGoverment Portals werden auf einem Portal verschiedene Behördendienste in Anspruch genommen. Dies kann z.B. der Informationsabruf von einer Webseite sein. Die Diskussion komplexer Sachthemen in z.B. einem Bürgerforum wird hingegen als eDiscussion bezeichnet.3

2.2.3 Prozess ePartizipation

Nach einer Studie des Bundes Innenministeriums4 werden bei ePartizipation sechs Beteiligungsformen unterschienden. Diese sind:

1. Information
2. Transparenz durch Dritte
3. Konsultation
4. Eingaben, Beschwerden und Petitionen
5. Kooperation
6. Aktivismus, Kampagnen und Lobbying

Wobei die erste Beteiligungsform durch den Prozess eGoverment Portal und eDiscussion abgedeckt wird. An diesem Beispiel, wird die vorher angesprochene Grauzone bei der Definition der einzelnen Prozesse deutlich.

2.3 Definition von eVoting

Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffes eVoteing. In Kapitel 2.2.1 wurde die Definition von Meier im Rahmen der eGovermentprozesse dargestellt. Hansen und Meisner5 definieren eVoting als Wahlen und Abstimmungen mit Mitteln der IKT und dem Ziel eines Aktes der Entscheidung.

Hingegen definiert Kimmer6 wenn bei einem der Prozesse Wähleridentifikation, Stimmabgabe oder Stimmauszählung Mittel der IKT verwendet werden als eVoting. Diese Definition ist allgemein und wird dieser Arbeit zu Grunde gelegt.

2.4 Entscheidungsverfahren

Wenn es eine Stimmabgabe gibt, dann geschieht dies um eine Entscheidung herbei zu führen. Es gibt vier Entscheidungsverfahren welche in Abbildung 2 dargestellt werden und mittels Stimmabgabe entschieden werden. Die Verfahren unterscheiden sich in der Komplexität und dem Ziel der Entscheidung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Abgrenzung verschiedener Entscheidungsverfahren7

Wahlen

Bei einer Wahl wird durch die Entscheidung eine Person oder Organisation für ein Aufgabengebiet gewählt. Hierbei kann es sich um eine politische Wahl oder eine Wahl in einer anderen Organisation8 handeln.

Abstimmungen

Abstimmungen sind ergebnis- oder handlungsorientierte Entscheidungen zu Sachthemen oder Problemen. Wobei die zugrundeliegenden Themen komplexer Natur sind.

Befragungen/Erhebungen

Eine viel Zahl von Merkmalen bieten die Befragungen/Erhebungen, welche sich mit der Beantwortung von Fragestellungen welche in der Komplexität zwischen Umfragen und Abstimmungen liegen beschäftigen. Diese werden für wissenschaftliche Befragungen oder öffentliche Erhebungen eingesetzt.

Umfragen

Um eine Meinungsr oder Stimmungsbild zu einem Problem oder Thema zu bekommen werden einfache Fragen mit meistens mehreren Merkmalen zur Entscheidung gestellt.

2.5 Formen des eVoting

Es gibt verschiedene Formen von eVoting. Diese Formen unterscheiden wo IKT Methoden eingesetzt werden oder wie gewählt wird. In Abbildung 3 werden die Wahlformen nach Wahlort und rmedium unterschieden, wobei das Medium elektronisch alle Methoden der IKT umfasst. Somit lässt sich eVoting nach dem Wahlort kategorisieren. In beiden Kategorien besteht die Möglichkeit eine ZweirPhasenrWahl9 durch zuführen.

Zu den beiden Kategorien Distanzwahl und Präsenswahl gehört bei eVoting auch die Kategorie Wahlunterstützung, in welcher einzelne Schritte der Wahlphasen mit IKT gelöst sind. Die einzelnen Formen oder Ausprägungen des eVotings lassen sich auf in die drei Kategorien aufteilen, in diesen werden die wichtigsten Ausprägungen kurz erläutert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Wahlformen10

2.5.1 Distanzwahl

Bei der Distanzwahl ist der Ort an dem die Stimmabgabe erfolgt frei wählbar11. Wie auch bei der Präsenzwahl werden durch die Art der Entscheidung auch hier die weiteren Formen unterschieden.

Internet roder Onlinewahl

Zu beachten ist das die Internetwahl oft als Synonym für eVoting verwendet wird, genau betrachtet ist es aber eine Form davon. Die Abgabe erfolgt meist über einen Browser an dem sich der Benutzer legitimiert, es ist aber auch z.B. möglich via SMS vom einen Handy aus zu wählen. Internetwahlen werden für Wahlen, Abstimmungen und Erhebungen eingesetzt.

WebrPolls

Bei WebrPolls oder WebrUmfragen werden auf einer Webseite MultiplerChoicer Abstimmungen angeboten. Diese Abstimmungen lassen sich meistens nur durch einem angemeldeten Benutzer ausführen. Bei anonymen Umfragen ist es möglich den Poll mehrfach auszufüllen da Schutzmechanismen wie Cookies sehr leicht zu umgehen sind. WebrPolls werden für Stimmungsbilder eingesetzt.

2.5.2 Präsenzwahl

Bei der Präsenswahl wird die Wahl an einem festgelegten Ort, an dem der Teilnehmer sich zum wählen befinden muss, abgehalten. Hierbei werden die Formen Wahlmaschine und elektronische Präsenzabstimmung unterschieden. Beide nutzen fest installierte13 Wahlgeräte, unterscheiden sich aber in der Art der der Entscheidung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Wahlmaschine des niederländischen Herstellers Nedap14

Wahlmaschine

Die Wahlmaschine wird meistens bei politischen Wahlen zur Wahl von Personen oder Organisationen für Mandate eingesetzt. In einem Wahllokal nimmt der authentifizierte

Teilnehmer, entsprechend der Wahlvorgaben, an einer Wahlmaschine die Stimmabgabe vor. Die Ergebnisse werden am Ende dann dem Wahlvorstand bekannt gegeben oder wie bei vernetzten Wahllokalen an eine zentrale Stelle übermittelt.

elektrischen Präsenzabstimmung

Bei einer Präsenzabstimmung werden den wahlberechtigten Personen elektrische Wahlgerätegeräte verteilt. Diese haben meistens mehrere Knöpfe um zwischen den Wahlmöglichkeiten zu entscheiden. Dies ist eine sehr alte Form da schon Thomas Edison 1869 einen elektrischen Stimmenrekorder patentieren ließ, welcher im U.S. Kongress verwendet wurde (siehe Abbildung 5). Eine bekannt Form dieser Abstimmung ist der Publikumsjoker bei Wer wird Millionär.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 Electric Vote Recorder von 186915

2.5.3 Wahlunterstützung

Unter der Kategorie Wahlunterstützung werden all jene Systeme zusammen gefasst welche nicht die Abstimmung an sich betreffen, sondern verschiedene Aspekte in Wahlphasen erleitern wie z.B. die Stimmauszählung.

Vernetzte Wahllokale

Bei vernetzten Wahllokalen sind die Wählerlisten mit einander vernetzt, so dass der Wählende den Ort der Stimmabgabe begrenzt variieren kann. Er kann somit zu jedem der mit einander vernetzten Wahllokale gehen wo berechtigt ist.

Wahlkiosken

Bei Wahlkiosken handelt es sich um vernetzte Wahlmaschinen, welche die Ergebnisse der Wahl an eine zentrale Stelle übermitteln.

eCounting

Beim eCounting wird nicht die Wahl an sich mit IKT Methoden durchgeführt, sondern diese werden bei der Zählung der Stimmzettel eingesetzt. Hierbei werden die Stimmzettel manuell erfasst und dabei laufend oder anschließend von der eingesetzten Software gezählt.16

2.6 Funktionsablauf eVoting

Der funktionale Ablauf von eVoting ist dem Ablauf einer normalen Stimmabgabe ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass in verschieden oder einzelnen Phasen (Handlungen) IKT Methoden eingesetzt werden. Jede Phase gliedert sich in eine Liste von Handlungen, wobei je nach Entscheidungsverfahren alle Phasen aber nicht alle möglichen Handlungen der Phase genutzt werden. Nach folgende werden die Phase kurz erläutert und die wichtigsten Handlungen beschrieben.

Wahlvorbereitung

In der Wahlvorbereitung wird je nach Wahlmedium und Entscheidungsverfahren die Stimmabgabe vorbereitet. Die Arbeiten hierzu können sich über lange Zeiträume vor dem eigentlichen Wahltermin erstrecken. Zu den wichtigsten Handlungen dieser Phase gehören:

- Planung der Entscheidung
- Die Betriebsbereitschaft des Entscheidungssystems wird hergestellt (z.B. die Wahlurne oder Wahlmaschine wird aufgestellt oder die Webseite erstellt)
- Erzeugen der Wahlliste
- Vorbereitung zur Identifikation und Authentifizierung der Teilnehmer
Wahlhandlung

In dieser Phase findet die eigentliche Stimmabgabe statt, somit orientieren sich alle Handlungen daran.

- Identifikation und Authentifizierung der Teilnehmer x Wahllistenmanagement
- Stimmabgabe
- Transport und Speicherung der Stimme

[...]


1 Vgl. (2) S. 3ff.

2 Vgl. (3) S. 164

3 Vgl. (12) S. 162 ff.

4 Vgl. (10) S. 5

5 Vgl. (13) S. 92

6 Vgl. (14) S. 11

7 In Anlehnung an (9) S. 7

8 z.B. Vereine, Aktiengesellschaft

9 Unter ZweirPhasenrWahl wird verstanden das Stimmen vor dem Wahltermin verbindlich (z.B. Briefwahl) abgegeben werden können.

10 Angelehnt an (17)

11 Es muss von dem Ort aus möglich sein zu wählen, d.h. Internetzugang, Mobilfunkzugang, etc. Funktionsweise eVoting 7

13 Unter fest installiert wird hier verstanden, das die Geräte bei dem Akt des Wählens keinen oder nur einen geringen Mobilitätsradius zulassen. Die Geräte können an sich aber mobil sein und so nur zu Wahlzwecken an einem Ort aufr bzw. abgebaut werden.

14 (15)

15 (19)

16 (16)

Ende der Leseprobe aus 44 Seiten

Details

Titel
eVoting - Ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von eVoting mit dem Schwerpunkt Internetwahl und Wahlcomputer
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Informatik)
Veranstaltung
Seminar eGoverment
Autoren
Jahr
2009
Seiten
44
Katalognummer
V144276
ISBN (eBook)
9783640571383
ISBN (Buch)
9783640571741
Dateigröße
1163 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
eVoting, eGoverment, ePartizipation
Arbeit zitieren
Diplom Wirtschaftsinformatiker (FH) Holger Weber (Autor:in)Sebastian Schneider (Autor:in), 2009, eVoting - Ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von eVoting mit dem Schwerpunkt Internetwahl und Wahlcomputer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144276

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: eVoting - Ein Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von eVoting mit dem Schwerpunkt Internetwahl und Wahlcomputer



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden