In den USA und Großbritannien ist die „Development Anthropology“ schon lange etabliert, in Deutschland dagegen ist eine solche Entwicklung bis jetzt größtenteils ausgeblieben. So behauptet zum Beispiel Gerd Spittler (1994:3): „Die Ethnologie dagegen, die sich mit den Völkern beschäftigt, die auf der Skala modern-traditional am traditionalsten sind, die die primitivste technische Ausstattung und das niedrigste Sozialprodukt haben, ist an Fragen der Entwicklung wenig interessiert. Das war von Anfang an so.“
Nichtsdestotrotz verlangen immer mehr Wissenschaftler, dass sich die Ethnologie für entwicklungspolitischrelevante Fragen öffnen solle. Ob dies sinnvoll ist, welche Tätigkeitsfelder das für Ethnologen bietet und was das für die Entwicklungspolitik bedeuten könnte, wird in dieser Arbeit erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „Entwicklung“- Ein kontrovers diskutierter Begriff
- 3. Begründungen für die Anwendung der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit
- 3.1 Argumente für ein Engagement in der EZ
- 3.1.1 Interkulturelle Kommunikation
- 3.1.2 Ethische Argumente
- 3.1.3 Berechtigung der Ethnologie als gegenwartsrelevante Wissenschaft
- 3.2 Argumente gegen eine Anwendung der Ethnologie in der EZ
- 3.1 Argumente für ein Engagement in der EZ
- 4. Tätigkeiten für Ethnologen in der EZ
- 4.1 Ethnologen als Gutachter
- 4.2 Kulturvermittler
- 4.3 Experten
- 4.4 Interessenvertretung benachteiligter Gruppen
- 5. Die Beziehung von Fulbe- Viehhaltern im Liptako zur Entwicklungszusammenarbeit
- 5.1 Entwicklungsinterventionen im Liptako
- 5.1.1 Staatliche Entwicklungsdienste
- 5.1.2 Projekte externer Entwicklungshilfeorganisationen
- 5.1.3 Nicht-Regierungsorganisationen (NROs)
- 5.3 Beispiel eines gescheiterten Projekts- Die JALDA in Yakouta
- 5.1 Entwicklungsinterventionen im Liptako
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Rolle der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit und diskutiert die potenziellen Beiträge und Herausforderungen dieser Disziplin im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit. Die Arbeit beleuchtet sowohl die theoretischen Grundlagen als auch konkrete Beispiele aus der Praxis.
- Die Bedeutung des Begriffs „Entwicklung“ und die unterschiedlichen Perspektiven auf Entwicklung
- Argumente für und gegen ein Engagement der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit
- Mögliche Aufgaben und Tätigkeitsfelder für Ethnologen in der Entwicklungszusammenarbeit
- Die Analyse eines konkreten Beispiels, wie die Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit eingesetzt werden kann
- Die kritische Reflexion der Rolle der Ethnologie im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz der Ethnologie für die Entwicklungszusammenarbeit in den Vordergrund. Kapitel 2 widmet sich der vielschichtigen Bedeutung des Begriffs „Entwicklung“ und beleuchtet unterschiedliche Definitionen aus der Entwicklungspolitik und Entwicklungsethnologie. Im dritten Kapitel werden sowohl Argumente für als auch gegen eine Anwendung der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit präsentiert und diskutiert. Kapitel 4 beleuchtet verschiedene Tätigkeitsfelder für Ethnologen in der Entwicklungszusammenarbeit, darunter die Rolle als Gutachter, Kulturvermittler, Experte und Interessenvertreter benachteiligter Gruppen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Entwicklung, Ethnologie, Entwicklungszusammenarbeit, interkulturelle Kommunikation, Kulturvermittlung, Entwicklungsparadigma und soziokulturelle Dimension. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit, die Bedeutung des Interkulturellen und die unterschiedlichen Perspektiven auf Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Neele Siebers (Autor:in), 2008, Die Rolle der Ethnologie in der Entwicklungszusammenarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144289