Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde die Rolle ausländischer Tochtergesellschaften überwiegend in Begriffen operativer Effizienz beschrieben. Sie galten als ‚verlängerter Arm’ der Zentrale vor Ort und dienten vornehmlich als Absatzkanal, durch den die im Stammland des Unternehmens hergestellten Produkte und Leistungen im Ausland vertrieben wurden. Erst mit der zunehmenden Globalisierung des Wettbewerbs begann das Bild sich zu ändern: Es gilt nun, ihre Potentiale zum Aufbau und Erhalt einer globalen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu entdecken und auszuschöpfen. In vielen Fällen treten Auslandseinheiten aus dem Schatten bloßer ‚Verkaufsstellen’ und übernehmen strategische Rollen, die einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens haben können.
Die vorliegende Arbeit verfolgt eine doppelte Zielsetzung. Erstens versucht sie, den erwähnten Perspektivenwechsel im Verständnis der Rolle ausländischer Tochtergesellschaften nachzuzeichnen. Zweitens werden die signifikanten Merkmale strategischer Rollen herausgestellt und an den Beispielen eines „Centers of Excellence“ (CoE) und „Regional Headquarters“ (RHQ) verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Abgrenzung der Themenstellung
- Hintergrund und Fragestellung der Arbeit
- Zielsetzung und Gliederung der Untersuchung
- Einordnung und Aktualität der Fragestellung
- Vorklärung des Betrachtungsgegenstands
- Die internationale Unternehmung
- Die Tochtergesellschaft
- Integration und Differenzierung. Strategie und Rolle.
- Die vor-globale Sicht: Integration oder Differenzierung
- Die „UN Model- und „Headquarter“-Syndrome
- Die ethno- oder polyzentrische Einstellung des Managements
- Vor-globale Organisationsmodelle
- Die Principal-Agent-Struktur der Mutter-Tochter-Beziehung
- Steuerung und Kontrolle der Tochtergesellschaften
- Die globale Sicht: Integration und Differenzierung
- Die Globalisierung der Märkte
- Die Globalisierung des Wettbewerbs
- Integration, Responsiveness und Learning
- Neue Organisationsformen als Basis der Rollenindividualisierung
- Das internationale Wertschöpfungsmanagement
- Netzwerkorganisation der multinationalen Unternehmung
- Die geozentrische Einstellung des Managements
- Koordination durch “shared values”
- Die Tochtergesellschaft in der resource-based view
- Zusammenfassung der wesentlichen Merkmale und Unterschiede der globalen und vor-globalen Sicht
- Aspekte der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften
- Erweiterte Beschreibung der Tochtergesellschaft
- Merkmale der strategischen Rolle
- Die Bedeutung des lokalen Managers
- Erwerb der strategischen Rolle
- Lebenszyklus der strategischen Rolle
- Ausgewählte strategische Rollen
- Integration und Differenzierung: Regional Headquarter
- Need for learning: Center of Excellence
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften in internationalen Unternehmen im Spannungsfeld zwischen Integration und Differenzierung. Sie untersucht, wie sich die strategische Rolle von Tochtergesellschaften im Kontext der Globalisierung entwickelt und welche Faktoren die Integration und Differenzierung von Tochtergesellschaften beeinflussen.
- Die Entwicklung der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften im Kontext der Globalisierung
- Die Einflussfaktoren auf die Integration und Differenzierung von Tochtergesellschaften
- Die Bedeutung der lokalen Manager in der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften
- Die verschiedenen strategischen Rollen von Tochtergesellschaften
- Die Herausforderungen und Chancen der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften in internationalen Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Abgrenzung des Themas und der Darstellung der Fragestellung. Im zweiten Kapitel werden die internationale Unternehmung, die Tochtergesellschaft und das Konzept der Integration und Differenzierung im Kontext der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften erläutert.
Kapitel 3 beleuchtet die vor-globale Sicht auf die Integration und Differenzierung von Tochtergesellschaften. Dabei werden die „UN Model- und „Headquarter“-Syndrome, die ethno- oder polyzentrische Einstellung des Managements sowie die Principal-Agent-Struktur der Mutter-Tochter-Beziehung näher betrachtet.
Kapitel 4 befasst sich mit der globalen Sicht auf die Integration und Differenzierung von Tochtergesellschaften. Es werden die Globalisierung der Märkte, die Globalisierung des Wettbewerbs und die Konzepte von Integration, Responsiveness und Learning untersucht.
Kapitel 5 analysiert neue Organisationsformen als Basis der Rollenindividualisierung von Tochtergesellschaften. Es werden das internationale Wertschöpfungsmanagement, die Netzwerkorganisation der multinationalen Unternehmung, die geozentrische Einstellung des Managements und die Koordination durch “shared values” beleuchtet.
Kapitel 6 befasst sich mit den Aspekten der strategischen Rolle von Tochtergesellschaften. Es werden die erweiterte Beschreibung der Tochtergesellschaft, die Merkmale der strategischen Rolle, die Bedeutung des lokalen Managers, der Erwerb der strategischen Rolle und der Lebenszyklus der strategischen Rolle näher betrachtet.
Kapitel 7 präsentiert ausgewählte strategische Rollen von Tochtergesellschaften, darunter das Regional Headquarter und das Center of Excellence.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themengebiete der internationalen Unternehmung, Tochtergesellschaften, Integration und Differenzierung, strategische Rolle, Globalisierung, Organisationsformen, Wertschöpfungsmanagement, Netzwerkorganisation, geozentrische Einstellung, "shared values", resource-based view, Regional Headquarter und Center of Excellence.
- Arbeit zitieren
- Helfried Zimmermann (Autor:in), 2009, Zwischen Integration und Differenzierung - Die strategische Rolle von Tochtergesellschaften in der internationalen Unternehmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144326