Bevor der Versuch unternommen wird, die Vorzüge des Schichtungsmodells der Sprache von Glinz nachzuzeichnen, soll ein Blick darauf geworfen werden, welche, wenn auch nicht sehr stark beachteten, Versuche es bereits gibt, die Forschungslücke der L2-L1 Effekte zu schließen. Dabei soll zunächst Kecskes und Papps recht elaborierte Idee der Common Underlying Conceptual Base in Augenschein genommen werden. Anschließend werden wir uns mit dem Konzept des (bei Zweitsprachenlernern erhöhten) „Sprachbewusstseins“ auseinandersetzen, um schließlich einen Blick darauf zu werfen, inwiefern sich aus den gemachten Beobachtungen Konsequenzen für den fremd-, aber eben auch den muttersprachlichen Unterricht ergeben können. Hierbei wird es um die empirisch leider wenig belegte Argumentation der Befürworter von Altsprachenunterricht gehen, welche sich oft an L2-L1 Effekten entlang hangelt, und abschließend um das bereits erwähnte Schichtungsmodell der Sprache von Hans Glinz.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Kecskes und Papps CUCB.
- III. Sprachbewusstsein
- III.1 Definition und Entwicklung des Begriffs..
- III.2 Sprachbewusstsein in der Bilingualismusforschung.
- III.3 Sprachbewusstsein in der FL-Forschung.
- IV. Konsequenzen für den FL (und L1) Unterricht
- IV.1 Altsprachenunterricht.
- IV.2 Das Schichtungsmodell der Sprache von Glinz ..
- V. Schluss...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen des Zweitspracherwerbs auf die Erstsprache (L1) und untersucht die Frage, ob und wie das Erlernen einer Zweitsprache (L2) die Muttersprache beeinflusst. Sie analysiert den Forschungsstand und die theoretischen Modelle im Bereich der Zweitspracherwerbsforschung, die sich mit dem Thema L1→L2 und L2→L1 Effekten auseinandersetzen.
- L1→L2 Interferenz und L1→L2 Transfer
- Die Rolle des Sprachbewusstseins in der Bilingualismusforschung
- Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht (FL)
- Die verschiedenen Modelle des Sprachsystems (Separation Model, Integration Model, Interconnection Models)
- Die Bedeutung des „Native Speaker“ Konzepts in der SLA Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema L2-L1 Effekte im Kontext der Zweitspracherwerbsforschung vor und befasst sich mit der Definition von „Interference“ durch Ulrich Weinreich. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf das Verhältnis zwischen L1 und L2 und die Herausforderungen, die die Erforschung von L2→L1 Effekten mit sich bringt.
Schlüsselwörter
Zweitspracherwerb, L1→L2 Effekte, L2→L1 Effekte, Sprachbewusstsein, Bilingualismus, Sprachsystem, Separation Model, Integration Model, Interconnection Models, Native Speaker, Fremdsprachenunterricht
- Citar trabajo
- Michael Helten (Autor), 2009, L1 Effekte durch L2 Spracherwerb, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144404