Der von Diderot in seinen letzten Lebensjahren verfasste Roman Jacques le Fataliste et son maître, der zuerst in Deutschland bekannt wurde , nimmt in der Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts eine besondere Stellung ein. Es ist seine ungewöhnliche Form, die ihm diese Position einbring.
Es ist Diderot selbst, der den Leser seines Romans darauf aufmerksam macht, dass der hier vorgelegte Roman kein gewöhnlicher ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass über dieses Werk schon viel geschrieben und spekuliert wurde.
Auch diese Arbeit wird sich intensiv mit Diderots Roman Jacques le Fataliste et son maître beschäftigen. Im Mittelpunkt wird hierbei die Dienerfigur des gesamten Werks stehen. Es soll dabei vom Allgemeinen zum Besonderen vorgegangen werden. Daher widmet sich das erste Kapitel (2.1) einer allgemeinen Einführung in die Dienerthematik. Es soll die Geschichte der Dienerfigur aufgezeigt werden, um anschließend die Interpretation der Figur des Jacques besser durchführen zu können. Es wird sich mit der Frage beschäftigen, wie sich die Dienerfigur im 18. Jahrhundert im Allgemeinen entwickelt hat. Was bewegte die Menschen, sich für diese Arbeit zu entscheiden? Mit welchen Arbeitsbedingungen wurden sie konfrontiert? Grundlage für dieses Kapitel bildet das Werk von Dorothea Klenke . Das nachfolgende Kapitel (2.2) wird die Thematik der Dienerfigur Jacques analysieren. Wie wird diese Figur im Roman von Diderot dargestellt? Lassen sich irgendwelche Besonderheiten im Gegensatz zu anderen Dienerfiguren feststellen? Das Teilkapitel 2.3 wird sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Herr und Diener auseinandersetzen. Wie wichtig ist Jacques für seinen Herrn beziehungsweise wie wichtig ist dieser für Jacques? Ist der Herr überhaupt der Herr oder nimmt nicht viel mehr Jacques diese Stellung ein? Wurden diese Fragen ausreichend beantwortet, wird sich das Abschlusskapitel (2.4) dieser Arbeit mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit sich ein Entwicklungspotential bei Jacques in seiner Dienerfunktion feststellen lässt. Hat er im Laufe des Romans den Entwicklungsstand erreicht, dass man behaupten könnte, er stehe nun über seinem Herrn oder ist er nicht viel mehr der Diener geblieben, der lediglich versucht, seinen Herrn nach bester Art und Weise zu unterhalten und somit die Dienste erfüllt, die einem Diener gewöhnlicherweise zugeschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Die Figur des Dieners
- 2.2 Jacques
- 2.3 Das Zusammenspiel von Herr und Diener
- 2.4 Der Aufstieg vom Diener zum Herrn?
- 3. Schlussbetrachtungen
- 4. Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Dienerfigur im Roman "Jacques le Fataliste et son maître" von Denis Diderot. Ziel ist es, die Rolle des Dieners in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts zu beleuchten und die spezifische Darstellung der Figur des Jacques im Kontext des Romans zu analysieren.
- Die Entwicklung der Dienerfigur im 18. Jahrhundert
- Die Darstellung des Dieners Jacques im Roman von Diderot
- Das Zusammenspiel von Herr und Diener im Roman
- Die Frage nach dem möglichen Aufstieg des Dieners zum Herrn
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der allgemeinen Situation der Diener im 18. Jahrhundert. Es werden die Lebensumstände, Arbeitsbedingungen und die Bedeutung der Dienerfigur im Kontext der Gesellschaft beleuchtet. Das zweite Kapitel analysiert die Figur des Jacques im Roman, wobei Besonderheiten im Vergleich zu anderen Dienerfiguren aufgezeigt werden. Das dritte Kapitel untersucht das Zusammenspiel von Herr und Diener im Roman, analysiert die Beziehung zwischen Jacques und seinem Herrn und betrachtet die Frage, ob Jacques tatsächlich die Rolle des Dieners innehat oder nicht. Das vierte Kapitel setzt sich mit der Frage auseinander, ob sich bei Jacques ein Entwicklungspotential in seiner Dienerfunktion feststellen lässt und ob er im Laufe des Romans eine Position erreicht, die ihn über seinen Herrn stellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Dienerfigur, Jacques le Fataliste, Denis Diderot, 18. Jahrhundert, Herr-Diener-Beziehung, gesellschaftliche Rollen, Entwicklungspotenzial, Analyse, Interpretation.
- Citation du texte
- Melanie Möger (Auteur), 2008, Die Dienerfigur in Denis Diderots Roman "Jacques le fataliste et son maître", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144467