[...] Auf der K 41 entstanden die Projektgruppen "Bistro", Bewegungs- und
Entspannungsgruppe und "Stationszeitung". Letzteres stand zu Beginn unter
meiner Leitung und wurde im zweiten Semester von einer anderen Gruppe
übernommen. Dieses Projekt werde ich im weiteren Verlauf dieser
Ausarbeitung noch näher vorstellen. Ziel der Projektveranstaltung ist die Integration von Theorie und Praxis, d.h.
die Studenten beschäftigen sich mit einem relativ offenen Betätigungsgebiet,
entwickeln einen Arbeitsrahmen, führen verschiedene Tätigkeiten durch und
beurteilen die erreichten Arbeitsergebnisse.
Prof. Dr. Kreuzer diskutierte mit den Studenten im theoretischen Seminar u.a.
den Fachbegriff "Verhaltensstörung", erläuterte den Übergang von der
Familientherapie zur Systemtherapie und stellte verschiedene
wissenschaftliche Methoden und Arbeitsansätze vor, wie z.B. das
Systemische Fragen oder die Internationale statistische Klassifikation der
Krankheiten (ICD - 10). Zudem erläuterte er den Studenten den Aufbau und
das therapeutische Konzept der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die
Systematik des KJHG und andere rechtliche Bestimmungen. Letztlich
besprach er mit den Studenten verschiedene psychische Störungen, vor allem
Depression in der Kindheit und Angststörungen.
Fachliche Hauptliteratur war das Buch von Wilhelm Rotthaus, dem ärztlichen
Leiter des Fachbereichs Kinder- und Jugendpsychiatrie der Rheinischen
Kliniken Viersen mit dem Titel: "Stationäre systemische Kinder- und
Jugendpsychiatrie".
Für die Praxis - Reflexion war der Lehrbeauftragte Herr Leven zuständig. Die
Studenten mit den Fallbegleitungen stellten "ihre" Kinder regelmäßig vor, so
daß alle anderen Studenten über die Entwicklung des Kindes informiert
wurden und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen konnten. Auch
die Arbeit in den Projekten wurde vorgestellt.
Zusätzlich besprach er mit den Studenten u.a. die auf der K 41 aufgetretenen
psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. das
Hyperkinetische Syndrom (HKS), Aggressivität und dissoziales Verhalten.
Im folgenden werde ich zunächst die Grundargumente der systemischen
Therapie und ihre Entwicklung erläutern. Daran schließt sich ein Überblick
über die Arbeit mit Gruppen, speziell mit Kleingruppen, bezüglich ihrer
Bedeutung, Planung und Gestaltung. Letztlich beschreibe ich meine
praktischen Erfahrungen während meiner Leitung des Projekts
"Stationszeitung".
Inhaltsverzeichnis
- 2. Systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie
- 2.1. Entwicklung systemischer Familientherapie
- 2.2. Grundlinien der Systemtheorie
- 2.3. Systemische Familientherapie in der KJP Viersen
- 3. Arbeit mit Kleingruppen
- 3.1. Bedeutung von (Klein-)Gruppenarbeit
- 3.2. Gruppennormen und -phasen
- 3.3. Gruppengröße und ihre Auswirkungen
- 3.4. Alterstypisches und geschlechtsspezifisches Verhalten in Gruppen
- 3.5. Rollengefüge in der Gruppe
- 3.6. Planung und Gestaltung von Kleingruppen
- 4. Praktische Erfahrungen auf der K 41
- 5. Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Leitung einer regelmäßig stattfindenden pädagogischen Kleingruppe innerhalb der systemisch-orientierten stationär durchgeführten Familientherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen. Ziel dieser Arbeit ist es, die theoretischen Grundlagen der systemischen Familientherapie und der Kleingruppenarbeit zu beleuchten und diese mit den praktischen Erfahrungen aus der Leitung der "Stationszeitung" auf der Station K 41 der Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen zu verknüpfen.
- Entwicklung der systemischen Familientherapie
- Grundlagen der Systemtheorie
- Bedeutung und Praxis der Kleingruppenarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
- Praktische Anwendung systemischer Konzepte in der Stationsarbeit
- Erfahrungen aus der Leitung des Projekts "Stationszeitung"
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es werden die geschichtliche Entwicklung der systemischen Familientherapie, die Grundlinien der Systemtheorie sowie die praktische Anwendung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen vorgestellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Arbeit in Kleingruppen und erklärt die Bedeutung, die Planung und die Gestaltung von Kleingruppen im Kontext der stationären Familientherapie.
Das vierte Kapitel widmet sich den praktischen Erfahrungen des Autors auf der Station K 41 der Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen und beleuchtet insbesondere die Leitung des Projekts "Stationszeitung".
Schlüsselwörter
Systemische Familientherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kleingruppenarbeit, Stationäre Familientherapie, "Stationszeitung", Projekt, Praxisreflexion.
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- Bärbel Backhaus (Autor), 2002, Leitung einer pädagogischen Kleingruppe innerhalb der systemisch-orientierten stationären Familientherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Viersen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14448