Deutsch-Amerikanische Beziehungen von der Gründung der BRD bis zum Eintritt der BRD in die NATO


Trabajo Escrito, 2009

14 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Teil der Westintegration

3. Der Koreakrieg
3.1. Der Koreakrieg als Katalysator für die Verteidigung Westeuropas
3.2. Der Koreakrieg als Katalysator für die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik 8 Deutschland

4. Die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet worden war, hofften die USA auf dauerhaften Frieden auf der Welt. Doch dass dem heißen Krieg von 1939-1945 ein kalter Krieg folgen sollte, ahnte man zunächst nicht. Die Bipolarität des internationalen Systems wurde immer stärker, sodass sich schon wenige Jahre nach Kriegsende ein neuer Weltkonflikt entwickelte. In diesem Konflikt standen sich zwei grundlegend verschiedene Ideologien gegenüber, die unvereinbar miteinander waren. Jedes Land musste sich entscheiden, ob es sich dem Block des Ostens, also dem Kommunismus, oder dem Block des Westens, also der Demokratie, zuwendet. Deutschland hatte in diesem Konflikt eine Schlüsselfunktion, denn die Sowjetunion versuchte im Osten Deutschlands den Kommunismus zu etablieren, die USA hingegen im Westen eine Demokratie aufzubauen. Zu welchem politischen Lager Deutschland letztendlich gehören würde, konnte zunächst niemand genau sagen, denn die Sowjetunion und die USA hatten grundlegend verschiedene Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands.

Es stellt sich die Frage, aus welchen Interessen heraus die USA Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg unterstützten. Ich werde die Analyse und die Beantwortung dieser Frage anhand des Neorealismus von Kenneth Waltz durchführen.[1] Dieser besagt, dass alle Staaten nach Sicherheit streben. Laut Waltz gleichen sich alle Saaten dahingehend, dass sie „die Freiheit der gesellschaftlichen Eigenentwicklung aufrechterhalten wollen.“[2] Ob der Sicherheitsgedanke der USA eine Rolle für die Unterstützung der Bundesrepublik spielte, werde ich in meiner Analyse erläutern. Dafür werde ich die deutsch-amerikanischen Beziehungen von der Gründung der Bundesrepublik Deutschlands bis zur Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO analysieren. Zunächst werde ich die Interessen der USA für die Demokratisierung Deutschlands, und die damit verbundene Gründung eines westdeutschen Staates, sowie dessen politischen Rahmen erläutern. Dann werde ich näher auf die Katalysatorwirkung des Koreakrieges eingehen, denn dieser Stellvertreterkrieg führte zu einem Umdenken in der amerikanischen Deutschlandpolitik. Des Weiteren werde ich die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO in Bezug auf die Sicherheitspolitischen Interessen der USA untersuchen.

2. Demokratisierung der Bundesrepublik Deutschland als Teil der Westintegration

Nachdem die Verhandlungen der Londoner Außenministerkonferenz im Dezember 1947 gescheitert war und die Sowjets bald darauf ihre Mitarbeit im Alliierten Kontrollrat einstellten[3], waren die USA entschlossen eine politische Neuorientierung in Deutschland durchzusetzen.[4] Der damalige US- Außenminister George Marshall erkannte zwar den Wunsch der deutschen Bevölkerung nach einem geeinten Deutschland an, verdeutlichte jedoch, dass „ … die Zeit des Abwartens vorbei sei und Tatenlosigkeit in Westdeutschland die Sicherheit der westlichen Demokratien gefährden würde.“[5] So wurde die Gefahr, dass Deutschland geteilt werden könne, in Kauf genommen, um zu verhindern Gesamtdeutschland in den Einflussbereich des Sowjetkommunismus gelangt.

Auf Empfehlung George Kennans (zu der Zeit Gesandter der amerikanischen Botschaft in Moskau), der von einem starken sowjetischen Expansionsgedanken ausging, wurde die Politik der Truman Regierung revidiert und in eine Politik der Eindämmung umgesetzt.[6] Ziel der Eindämmungspolitik war es, die Sowjetisierung und die damit verbundene Expansion des Kommunismus in der Welt aufzuhalten. Die Sowjetunion hatte seit Ende des zweiten Weltkrieges immer wieder gegen das Modell der friedlichen Konfliktregelung verstoßen. Deshalb schloss der darauf folgende Entwurf der amerikanischen Eindämmungspolitik den kommunistischen Teil der Welt aus.[7] Präsident Truman sicherte am 12. März 1947 in der Truman- Doktrin allen „´freien Völkern´, die vom Kommunismus bedroht seien, amerikanische Unterstützung“[8] zu. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Kommunismus unter Präsident Truman konzentrierten sich auf wirtschaftliche und finanzielle Hilfsmaßnahmen. Es wurde zunächst nicht militärisch aufgerüstet, man verließ sich auf das Atommonopol der USA.[9] Im Zuge der Eindämmungspolitik verkündete Außenminister George Marshall am 6. Juni 1947 das European Recovery Program, später auch als „Marshall- Plan“ bekannt. Es sollte finanzielle Hilfe für Europa gewährleisten, um so die vom Krieg geschwächten europäischen Staaten, und somit auch den Westdeutschland, vor dem Kommunismus zu schützen. Die Gründung eines antikommunistischen westdeutschen Staates war in der Eindämmungspolitik unter Präsident Truman verankert.[10]

Mit der Gründung eines deutschen demokratischen Staates wollten die USA nicht ausschließlich ihre ideellen Werte verbreiten, vielmehr sollte die Gründung der Bundesrepublik den Weg in eine Integration in die westliche Welt gewährleisten und garantieren. Durch die Integration der Bundesrepublik Deutschland in die westlich orientierte Welt sollte unter anderem die Ausdehnung des Kommunismus verhindert werden. Der Aufbau eines demokratischen Staates sollte verhindern, dass eine Diktatur, wie sie unter Hitler entstanden war, unter anderem durch das nach demokratischen Prinzipien verfasste Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, nicht noch einmal entstehen konnte.[11] Durch den Aufbau einer gemeinsamen deutschen Regierung mit demokratischen Grundsätzen sollte zwar die Demokratie in Deutschland verankert werden, jedoch sollte durch die Einbeziehung der Deutschen in die Regierung auch das Problem der kostspieligen Besatzungspolitik gelöst werden.[12] Denn diese belastete die amerikanische Staatskasse enorm.

Mit der gleichzeitigen Integrationsstrategie und der Eindämmungspolitik in Deutschland sollte den USA zum einen Schutz vor Deutschland selbst und zum Anderen Schutz vor der Sowjetunion, und somit auch vor dem Kommunismus, gegeben sein.[13] Durch diese doppelte Eindämmung konnten die Gefahren durch Deutschland sowie durch die Sowjetunion unter Kontrolle gebracht werden. Nach wie vor herrschte die Angst vor, Deutschland könne einen Guerillakrieg beginnen[14] und erneut zur Bedrohung es Weltfriedens werden.

Ein weiterer Grund für die Unterstützung der USA bei der Gründung der Bundesrepublik war die geografisch zentrale Lage Deutschlands in Europa. Deutschland war der zentrale Ort ihrer hegemonialen Stellung in Europa.[15] Von Deutschland aus war es den USA möglich, Einfluss auf mögliche Konflikte in Europa zu nehmen, indem Truppen in Deutschland stationiert wurden. Dadurch war die Möglichkeit gegeben im Falle eines Konfliktes vor allem schnell eingreifen zu können. Des Weiteren war es im Zeitalter des Kalten Krieges für die USA von großer Bedeutung, so viele Staaten wie möglich in den „Block des Westens“ zu integrieren; denn die USA sahen durch die Ausbreitung des Kommunismus die Freiheit ihres Landes bedroht. Die Lebensbedingungen des Kommunismus sind für Menschen der westlichen Demokratien überwiegend nicht akzeptabel.[16] Die systemischen Unterschiede werden als so tiefgreifend empfunden, dass sie nicht vereinbar miteinander sind.[17] Die USA hatte also das Interesse, das System der Demokratie zu schützen.

[...]


[1] Siehe: Carlo Masala, Kenneth N. Waltz, Einführung in seine Theorie und Auseinandersetzung mit seinen Kritikern, 1. Auflage, Baden- Baden 2005.

[2] Vgl. Carlo Masala, Kenneth N. Waltz, Einführung in seine Theorie und Auseinandersetzung mit seinen Kritikern, 1. Auflage, Baden- Baden 2005, S.41f.

[3] Vgl. Wolfgang Benz, Deutschland unter alliierter Besatzung 1945-1949/55, Berlin 1999, S.90.

[4] Vgl. Hermann- Josef Rupieper, Die USA und die Gründung der Bundesrepublik 1948/49 in: Detlef Junker et al, Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945-1968, Bd. 1, Stuttgart München 2001, S 143.

[5] Ebd. S. 144.

[6] Vgl. Manfred Görtemaker, Ursachen und Entstehung des Kalten Krieges, in: Informationen zur politischen Bildung 245, Internationale Beziehungen, der Ost- West-Konflikt, Bonn, 2003, S.14. (Im folgenden zitiert als: Usachen)

[7] Vgl. Klaus-Dieter Schwarz, Amerikanische Militärstrategie 1945-1978, Eine Analyse zum außen- und innenpolitischen Problem strategischer Politik, in: Klaus Dieter Schwarz, Sicherheitspolitik, Analysen zur politischen und militärischen Sicherheit, 3., neubearbeitete Auflage, Bad Honnef-Erpel 1978, S.349 (Im folgenden zitiert als: Militärstrategie).

[8] Manfred Görtemaker: Ursachen, S.14.

[9] Vgl. Klaus-Dieter Schwarz, Militärstrategie, S.349.

[10] Vgl. Roland G. Foerster et al, Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik 1945-1956, S.87 (Im folgenden zitiert als: Sicherheitspolitik).

[11] Vgl. Frank Schumacher, Vom Besetzten zum Verbündeten: Deutsch- amerikanische Beziehungen 1949-1955, in: Detlef Junker et al, Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945-1968, S.154 (Im Folgenden zitiert als: Vom Besetzten).

[12] Vgl. Karlheinz Niclauß, Demokratiegründung in Westdeutschland, die Entstehung der Bundesrepublik 1945- 1949, München, 1974, S.122.

[13] Vgl. Frank Schumacher, Vom Besetzten , S.154.

[14] Vgl. ebd. S.291

[15] Vgl. Wolfgang Krieger, Sicherheit durch Abschreckung? Die deutsch-amerikanischen Beziehungen 1945-1968, in: Detlef Junker et al, Die USA und Deutschland im Zeitalter des Kalten Krieges 1945-1968, S.283 (im folgenden zitiert als: Abschreckung).

[16] Vgl. Werner Kaltefleiter, Der systemische Konflikt in den internationalen Beziehungen der Gegenwart, in: Aus Politik und Zeitgeschichte B41, Bonn, 1983, S.23 (Im Folgenden zitiert als: systemische Konflikt).

[17] Vgl. ebd. S.20.

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Deutsch-Amerikanische Beziehungen von der Gründung der BRD bis zum Eintritt der BRD in die NATO
Universidad
University of Flensburg
Curso
Einführung in die Intenationalen Beziehungen
Calificación
1,3
Autor
Año
2009
Páginas
14
No. de catálogo
V144654
ISBN (Ebook)
9783640558032
ISBN (Libro)
9783640558780
Tamaño de fichero
478 KB
Idioma
Alemán
Notas
Interessen der USA, Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg zu unterstützen / Korea als Katalysator / Neorealismus. In dieser Hausarbeit habe ich die Frage aus welchen Interessen heraus die USA Deutschland nach dem 2. Weltkrieg unterstützten bearbeitet. Ich analysierte die Beziehungen der USA und Deutschland nach dem Neorealismus von Kennethwaltz, das heißt, der Sicherheitsgedanke der USA steht in meiner Argumentation an erster Stelle. Ich habe den Koreakrieg als Katalysator näher untersucht. (siehe Gliederung)
Palabras clave
USA Deutschland, Deutsch-amerikanische Beziehungen, Interessen USA, Nachkriegspolitik USA, Koreakrieg, Wiederbewaffnung der Bundesrepublik deutschland, Neorealismus
Citar trabajo
Marie-Christin Martens (Autor), 2009, Deutsch-Amerikanische Beziehungen von der Gründung der BRD bis zum Eintritt der BRD in die NATO, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144654

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Título: Deutsch-Amerikanische Beziehungen von der Gründung der BRD bis zum Eintritt der BRD in die NATO



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