Nasha Russia – Integration der postsozialistischen Staaten in die Weltwirtschaft

Der Immobiliensektor Russlands und Deutschlands im Vergleich


Seminararbeit, 2009

22 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise

2 Rahmenbedingungen
2.1 Geographie
2.2 Demographie
2.3 Politik
2.4 Transformationsprozesse in Russland
2.5 Makroökonomie

3 Grundlagen Immobilienkauf
3.1 Theorie der Wertentwicklung von Immobilien
3.2 Immobilienrecht, besondere rechtliche Regelung in Russland
3.3 Immobilienfinanzierung

4 Marktanalyse zum Immobiliensektor
4.2 Wohnimmobilien
4.3 Gewerbeimmobilien
4.4 Moskau
4.5 München

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Es gab schon immer Städte, Regionen und Länder, die zu bestimmten Momenten und aufgrund bestimmter Gegebenheiten aufblühten und wuchsen – ob kulturell, wirtschaftlich oder durch Bodenschätze. Doch meist setzten unerwartete Ereignisse oder schleichende Entwicklungen dem Wachstum ein Ende und es entstanden Brachen und Öden - verlassene Häuser, Straßenzüge und Viertel waren die Folge. Verständlicherweise will niemand in einer, dem Untergang geweihten Stadt leben, vielmehr zieht es die meisten wohl in Regionen, die auch in Zukunft noch Zukunft haben.[1]

Genau in diesen Regionen sind Immobilien gefragt. Die Nachfrage steigt, das Angebot wird knapper - dies hebt die Preise an. In dieser Arbeit sollen Deutschland und Russland auf ihren Immobiliensektor hin überprüft werden. Es soll gezeigt werden, welche Regionen welche Zukunftsperspektiven haben.

1.2 Vorgehensweise

Die vorliegende Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Nach einer kurzen Einleitung werden im zweiten Kapitel die strukturellen Unterschiede zwischen Russland und Deutschland hinsichtlich Geographie, Demographie, Politik, Geschichte und Makroökonomie erläutert um den Vergleich der Länder zu ermöglichen. Im dritten Kapitel wird das Verständnis zur Bewertung und zum Kauf von Immobilien gesetzt. Im vierten Kapitel erfolgt eine Betrachtung des russischen und deutschen Marktes und die beiden Länder werden mit einander verglichen. Abgeschlossen wird die Arbeit im fünften Kapitel mit dem Fazit.

2 Rahmenbedingungen

2.1 Geographie

Die Gesamtfläche Deutschlands beträgt 357.021 km², davon 349.223 km² Land und 7.798 km² Wasser, was einem Binnengewässeranteil von 2,18 Prozent an der Gesamtfläche entspricht. Die Landesgrenze ist 3.621 km, die Küste 2.389 km lang.[2]

Die Gesamtfläche Russlands (russische Föderation) beträgt 17.075.200 km², davon 16.995.800 km² Land und 79.400 km² Wasser, was einem Binnengewässeranteil von 0,47 Prozent an der Gesamtfläche entspricht. Die Landesgrenze ist 19.990 km, die Küste 37.653 km lang.[3]

Russland ist somit das größte Land der Erde und flächenmäßig fast 50-mal so groß wie Deutschland.

2.2 Demographie

Deutschland hat eine Gesamtbevölkerung von ca. 82,4 Millionen Einwohnern was 230 Personen pro km² entspricht. 73,3 Millionen Menschen leben in der Stadt, die Urbanisierung liegt damit bei 88,9 Prozent. 11,6 Millionen Menschen (14,1 Prozent) sind unter 15 Jahre, 54,7 Millionen Menschen (66,4 Prozent) zwischen 15 und 64 Jahre und 16,1 Millionen Menschen (19,5 Prozent) sind über 64 Jahre alt. Die Bevölkerung schrumpft jährlich um ca. 16.500 Menschen (0,02 Prozent). Die Lebenserwartung liegt bei ca. 80 Jahren.

Russland hat eine Gesamtbevölkerung von ca. 142,9 Millionen Einwohnern was lediglich 8 Personen pro km² entspricht. 104,8 Millionen Menschen leben in der Stadt, die Urbanisierung liegt damit bei 73,3 Prozent. 20,29 Millionen Menschen (14,2 Prozent) sind unter 15 Jahre, 101,9 Millionen Menschen (71,3 Prozent) zwischen 15 und 64 Jahre und 20,7 Millionen Menschen (14,5 Prozent) sind über 64 Jahre alt. Die Bevölkerung schrumpft jährlich um ca. 500.000 Menschen (0,35 Prozent). Die Lebenserwartung liegt bei ca. 72 Jahren.

Deutschland hat im Verhältnis zu Russland nur etwas mehr als halb soviele Einwohner, die Bevölkerungsdichte liegt jedoch knapp 30-mal höher.

In vierzehn russischen Städten leben mehr als eine Million Einwohner und in 21 Städten mehr als 500 000 Einwohner.[4] Moskau ist die Hauptstadt und ist mit 10,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Russlands.[5]

In Deutschland leben in nur 3 Städten mehr als eine Million Einwohner und in 11 Städten mehr als 500 000 Einwohner. Berlin ist die Hauptstadt und ist mit 3,4 Millionen Einwohnern die größte Stadt Deutschlands.[6]

2.3 Politik

Die Bundesrepublik Deutschland ist eine soziale, rechtsstaatliche und föderale Demokratie. Sie ist Gründungsmitglied der Europäischen Union und ihr bevölkerungsreichstes Land. Desweiteren ist sie Mitglied in weiteren Bündnissen wie den Vereinten Nationen[7], der OECD[8], der NATO[9], der OSZE[10] und der G8[11].

Russland ist seit 1991 unabhängig. Russland war jedoch bereits vorher die dominierende Teilrepublik der Sowjetunion und ist mit Zustimmung der restlichen ehemaligen Sowjetrepubliken Rechtsnachfolger der ehemaligen Sowjetunion.[12] Russland wurde vor ihrer Unabhängigkeit von der Kommunistischen Partei gelenkt. Diese führte den Staat als zentral verwaltete Planwirtschaft. Privateigentum an Produktionsmitteln war unzulässig.[13] Diese Umstellung brachte viel Unsicherheit. Ausgestattet mit einer großen Machtfülle stabilisierte Putin nach den Wahlen 2000 das Land, allerdings oft auf Kosten der Meinungs- und Pressefreiheit. Russlands politisches System gilt deshalb in den westlichen Ländern als defekte Demokratie; Wladimir Putin spricht von einer gelenkten Demokratie.

Russland bildet mit Weißrussland, Armenien, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan den Rat für Kollektive Sicherheit (militärisches Verteidigungsbündnis) und ist mit Weißrussland in der Russisch-Weißrussischen Union verbunden.[14] Das Land gilt als wichtige Industrienation und ist unter anderem Mitglied der G8[15], der OSZE[16], des Nato-Russland-Rat[17] und der vereinten Nationen[18].

2.4 Transformationsprozesse in Russland

Der wirtschaftlich-politische Transformationsprozess in Russland begann 1987 mit den Reformen des sowjetischen Generalsekretärs Michail Gorbatschow. Prägend wurden jedoch die Reformmaßnahmen des russischen Präsidenten Boris Jelzin. Wichtig für die marktwirtschaftliche Transformation war das Reformpaket, das 1992 in Kraft trat. Zentrale Bestandteile waren Preisfreigaben und Massenprivatisierung. Der erhoffte Aufschwung blieb jedoch aus und Russland rutschte in eine lang anhaltende Wirtschaftskrise. Das BIP ging bis 1998 um über 60 Prozent zurück. Auf dem Weltmarkt war Russland lediglich als Exporteur von Rohstoffen wettbewerbsfähig. Auf dem Binnenmarkt dominierten in vielen Bereichen Importwaren. Investitionen sanken erheblich, während die Kapitalflucht, trotz gesetzlicher Ausfuhrbeschränkungen, auf hohem Niveau verharrte. Zentrale Wirtschaftsreformen, etwa im Steuer- und Bodenrecht, waren im Gesetzgebungsprozess blockiert. Die lang anhaltende Wirtschaftskrise wirkte sich auch negativ auf den Lebensstandard der Bevölkerung aus, gleichzeitig stieg die soziale Ungleichheit. Für Teile der Gesellschaft konnten elementare Bedürfnisse nicht mehr gesichert werden, was sich unter anderem in einer deutlichen Abnahme der Lebenserwartung und der Zunahme von Seuchen zeigte.[19]

Zum Vergleich: In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung acht Jahre höher als in Russland.

Die Voucher Privatisierung trennte Arm und Reich. Bei der ersten Privatisierungswelle von 1992 bis 1994 bekamen die Russen Anteilsscheine (so genannte Vouchers) von Staatsbetrieben zugeteilt. Damit sollten Manager und Mitarbeiter eines Betriebs als Anteilseigner am Gewinn der Unternehmen beteiligt werden und deren Erfolg oder Misserfolg mitbestimmen. Die Wirtschaftskrise in Russland führte zu hoher Inflation. Die Preise stiegen und das ersparte Geld wurde entwertet. Die Vouchers wurden als Ersatzwährung genutzt um den täglichen Bedarf zu decken. Als Gewinner aus der Krise gingen all diejenigen hervor die über Valuta oder Sachwerte verfügten. Diese Minderheiten konnten enorm günstig Anteile an großen Unternehmen erwerben.

In der zweiten Privatisierungswelle von 1994 bis 1996 wurden zahlreiche Staatsbetriebe unter den Oligarchen verteilt. Darunter waren Firmen wie Yukos, Sibneft, TNK, Sidanco, Norilsk Nickel sowie das Aluwerk Sajansk. Dies erfolgte als Gegenleistung für Kredite die an den gewissermaßen bankrotten Staat gewährt wurden und als Wahlkampfhilfe für Boris Jelzin.[20],[21]

[...]


[1] Vgl. Terpitz, Katrin, Regionen, 2009

[2] Vgl. o.V., Deutschland, 2009.

[3] Vgl. o.V., Russland, 2009.

[4] Vgl. Beul, Miriam M., Immobilienboom, 2008.

[5] Vgl. Föderaler Dienst für staatliche Statistik Russlands, Statistik, 2009.

[6] Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland, Bundesamt, 2007. (Stand 31.12.2006)

[7] Vgl. Auswertiges Amt, Nationen, 2009.

[8] Vgl. OECD, OECD, 2009.

[9] Vgl. Auswertiges Amt, NATO, 2009.

[10] Vgl. Auswertiges Amt, OSZE, 2009.

[11] Vgl. Auswertiges Amt, G8, 2009.

[12] Vgl. o.V., Politik, 2009.

[13] Vgl. Höhman, Hans-Hermann, Wirtschaftssystem, 2003.

[14] Vgl. o.V., Politik, 2009.

[15] Vgl. Auswertiges Amt, G8, 2009.

[16] Vgl. Auswertiges Amt, OSZE, 2009.

[17] Vgl. Auswertiges Amt, NATO, 2009.

[18] Vgl. Auswertiges Amt, Nationen, 2009.

[19] Vgl. Bertelsmann Stiftung, Ländergutachten, 2003.

[20] Vgl. Rödl &Partner, Investitionsführer, 2004.

[21] Vgl. Russland-Aktuell, Privatisierungswelle, 2009.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Nasha Russia – Integration der postsozialistischen Staaten in die Weltwirtschaft
Untertitel
Der Immobiliensektor Russlands und Deutschlands im Vergleich
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal  (Schumpeter School of Business and Economics)
Veranstaltung
Interdisziplinären Veranstaltung Volkswirtschaftslehre
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
22
Katalognummer
V144657
ISBN (eBook)
9783640556694
ISBN (Buch)
9783640556731
Dateigröße
546 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
34 Einträge im Literaturverzeichnis.
Schlagworte
Immobiliensektor, Immobilienbranche, Immobilie, Immobilien, Immobilienbewertung, Immobilienwert, Russland, Vergleich, Weltwirtschaft, Immobilienvergleich, Russlands, Deutschlands, postsozialistische Staaten, postsoziallistisch, Russia
Arbeit zitieren
Georg Dyck (Autor:in), 2009, Nasha Russia – Integration der postsozialistischen Staaten in die Weltwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144657

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