Unternehmen werden mehr denn je einem globalen Wettlauf mit Konkurrenten um Kunden, Märkte und Produkte ausgesetzt. Dabei stehen die Wirtschaft und die Gesellschaft durch zunehmende technologische Erfindungen, dynamische Umweltentwicklungen sowie einem immer intensiver werdenden Kosten- und Wettbewerbsdruck permanent vor neue Herausforderungen, die aber auch eine Vielfalt an Chancen und Möglichkeiten bieten. Zudem stellt die Globalisierung bisher geltende Regeln und Normen weitestgehend in Frage und verändert traditionelle Strukturen.
Die Bedeutung neuer Produkte und Dienstleistungen, um in solch einem dynamischen Umfeld bestehen zu können, ist unbestritten. Die Generierung, der Erwerb, die Nutzung sowie der Erhalt wirtschaftlich relevanten Wissens sind zu den bestimmenden Wettbewerbsfaktoren geworden. Um sich von der Konkurrenz absetzen zu können müssen Unternehmen versuchen, durch die Schaffung und Anwendung neuen Wissens, stets innovative Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
In diesem Zusammenhang ist der adäquate Umgang mit der Ressource Wissen für eine effektive und effiziente Innovationstätigkeit unabdingbar: Wissen über Kundenbedürfnisse und Trends wird ebenso benötigt, wie Wissen über neue technologischen Möglichkeiten. Das mit neuen Technologiefeldern und globalen Märkten exponentiell wachsende Wissen stellt die Unternehmen vor eine große Herausforderung. In der Unternehmenspraxis haben Großunternehmen das in breiter Basis anerkannt und betreiben bereits -speziell im Innovationsprozess- ein systematisches Wissensmanagement. Dabei wird das relevante Wissen erfasst, gesichert, genutzt und transferiert.
Es wurde außerdem auch erkannt, dass tacit knowledge bzw. implizites Wissen , also Wissen das nicht dokumentierbar ist, für Innovationserfolge und Wertsteigerungen herausragend ist.
Die Wichtigkeit eines systematischen Wissensmanagement für die Generierung von Innovationen in Unternehmen wird im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Dabei wird ein systematischer Ablauf entwickelt, durch den die Ressource Wissen für die Generierung von Innovationen bestens eingesetzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Gang der Untersuchung
- 2 Grundlagen betrieblicher Innovationen
- 2.1 Begriff der Innovation
- 2.2 Innovationsarten
- 2.3.1 Produktinnovationen
- 2.3.2 Prozessinnovationen
- 2.3.3 Marktmäßige Innovationen
- 2.3.4 Strukturelle Innovationen
- 2.3 Erfolgsfaktor Innovation
- 2.3.1 Innovationen als Basis für die Kostenführerschaft
- 2.3.2 Innovationen als Basis für die Leistungsführerschaft
- 2.4 Innovationsstrategien
- 2.4.1 Quellen für Innovationen
- 2.4.2 Typologien von Innovationsstrategien
- 2.5 Innovationsprozess
- 3 Grundlagen des Wissensmanagements
- 3.1 Der Wissensbegriff
- 3.1.1 Daten, Informationen und Wissen
- 3.1.2 Wissensarten
- 3.1.2.1 Explizites und implizites Wissen
- 3.1.2.2 Individuelles und kollektives Wissen
- 3.1.3 Organisationale Wissensbasis
- 3.2 Notwendigkeit eines Wissensmanagements
- 3.2.1 Der Weg zur Wissensgesellschaft
- 3.2.2 Erwartungen an das Wissensmanagement
- 3.3 Wissensmanagementbereiche
- 3.3.1 Dimension Mensch
- 3.3.2 Dimension Technik
- 3.3.3 Dimension Organisation
- 3.4 Wissensmanagementstrategien
- 3.4.1 Kodifizierungsstrategie
- 3.4.2 Personifizierungsstrategie
- 3.4.3 Fazit
- 4 WM zur Innovationsunterstützung
- 4.1 Ausgewählte Modelle des Wissensmanagements
- 4.1.1 Das Konzept nach Probst et al.
- 4.1.2 Das Münchener Modell
- 4.1.3 Fazit
- 4.2 Wissen im Innovationsprozess
- 4.2.1 Interne Wissensquellen
- 4.2.2 Externe Wissensquellen
- 4.2.3 Der Innovationsprozess aus der Perspektive des WM
- 4.2.4 Fazit
- 4.3 Wissensumwandlung und Wissensschaffung
- 4.3.1 Anreizsysteme im Wissensmanagement
- 4.3.2 Modell zur Wissensumwandlung und Wissensschaffung
- 4.4 Methoden des WM zur Innovationsunterstützung
- 4.4.1 Förderung des Wissensaustauschs und -nutzung
- 4.4.1.1 Lessons Learned
- 4.4.1.2 Best Practice Sharing
- 4.4.1.3 Story Telling
- 4.4.2 Repräsentation von Wissen
- 4.4.2.1 Wissenskarten
- 4.4.3 Organisationsmethoden
- 4.4.3.1 Wissens- und Innovationsfördernde Organisationsformen
- 4.4.3.2 EXKURS: Kaizen als Unternehmensphilosophie
- 4.4.3.3 Communities of Practice
- 4.4.4 Weitere ausgewählte WM-Instrumente im Überblick
- 4.5 Creation of innovation through knowledge management
- 4.5.1 Projektbeschreibung
- 4.5.2 Projektdurchführung
- 4.5.3 Einige CIKM Ergebnisse
- 5 Softwaretechnische Unterstützung des WM
- 5.1 Anwendungen und Systeme für das Wissensmanagement
- 5.1.1 EXKURS: Social Software
- 5.1.2 Groupware
- 5.1.3 Inhaltsorientierte Systeme
- 5.1.4 Systeme der künstlichen Intelligenz
- 5.1.5 Führungsinformationssysteme
- 5.1.6 Sonstige Systeme
- 5.2 Wissensmanagementsysteme
- 5.2.1 Ziele und Zweck von Wissensmanagementsysteme
- 5.2.2 Klassifikation
- 5.2.3 Architekturen
- 6 Wissensmanagement in der Praxis
- 6.1 Wissensmanagement bei Accenture
- 6.1.1 Architektur von Knowledge Xchange
- 6.1.2 Ausgewählte KX-Anwendungen
- 6.1.3 Fazit
- 6.2 Kaba Gilgen AG: WM als Innovationsunterstützung
- 6.2.1 Konzeptionierung und Umsetzung
- 6.2.2 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung von Wissensmanagement für die Generierung von Innovationen in Unternehmen. Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen effektivem Wissensmanagement und innovativen Prozessen aufzuzeigen und praxisrelevante Methoden und Strategien zu identifizieren.
- Der Begriff der Innovation und seine verschiedenen Arten
- Grundlagen und Strategien des Wissensmanagements
- Modelle und Methoden zur Unterstützung von Innovationen durch Wissensmanagement
- Softwaretechnische Unterstützung des Wissensmanagements
- Praxisbeispiele für Wissensmanagement in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses einleitende Kapitel beschreibt die Problemstellung der Arbeit, die sich mit der Verbindung zwischen Wissensmanagement und unternehmerischer Innovation befasst. Es werden die Zielsetzung der Untersuchung und der methodische Aufbau der Arbeit skizziert. Die Problemstellung wird durch die Notwendigkeit begründet, den Einfluss von Wissensmanagement auf Innovationsprozesse besser zu verstehen und zu optimieren. Die Zielsetzung fokussiert sich auf die Erarbeitung und Darstellung eines relevanten Wissensstandes zu diesem Thema. Der Gang der Untersuchung beschreibt den strukturierten Aufbau der Arbeit, von den theoretischen Grundlagen über die Darstellung von Modellen und Methoden bis hin zur Betrachtung konkreter Praxisbeispiele.
2 Grundlagen betrieblicher Innovationen: Dieses Kapitel legt das Fundament für die weitere Untersuchung, indem es den Begriff der Innovation umfassend definiert und verschiedene Innovationsarten (Produkt-, Prozess-, marktmäßige und strukturelle Innovationen) differenziert. Es analysiert den Erfolgsfaktor Innovation und beleuchtet, wie Innovationen zur Kosten- und Leistungsführerschaft beitragen. Weiterhin werden wichtige Innovationsstrategien und der Innovationsprozess selbst strukturiert und erläutert, um ein ganzheitliches Verständnis für die Entstehung und Umsetzung von Innovationen in Unternehmen zu schaffen. Die Kapitelteile greifen ineinander und beleuchten den Innovationsbegriff aus verschiedenen Perspektiven. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen Innovationstypen und -strategien sowie auf der Darstellung des Innovationsprozesses als dynamisches Geschehen.
3 Grundlagen des Wissensmanagements: Dieses Kapitel definiert den Wissensbegriff und unterscheidet zwischen verschiedenen Wissensarten (explizit/implizit, individuell/kollektiv). Es beleuchtet die Notwendigkeit eines Wissensmanagements im Kontext der Wissensgesellschaft und beschreibt die verschiedenen Dimensionen (Mensch, Technik, Organisation) des Wissensmanagements. Es werden verschiedene Strategien des Wissensmanagements, insbesondere die Kodifizierungs- und die Personifizierungsstrategie, vorgestellt und im Hinblick auf ihre Effektivität für Innovationsprozesse analysiert. Das Kapitel bietet eine fundierte theoretische Basis für das Verständnis von Wissensmanagement als Prozess und Funktion innerhalb von Unternehmen. Die Unterscheidung der Wissensarten und die Betrachtung verschiedener Dimensionen erlauben ein multiperspektivisches Verständnis des Wissensmanagements.
4 WM zur Innovationsunterstützung: Dieses Kapitel befasst sich mit der konkreten Anwendung von Wissensmanagement zur Unterstützung von Innovationsprozessen. Es werden ausgewählte Modelle des Wissensmanagements (z.B. das Konzept nach Probst et al. und das Münchener Modell) vorgestellt und kritisch bewertet. Der Fokus liegt auf der Rolle von Wissen als Input im Innovationsprozess, sowohl aus internen als auch externen Quellen. Des Weiteren werden Methoden zur Wissensumwandlung und -schaffung, Anreizsysteme und verschiedene Instrumente zur Förderung des Wissensaustauschs (z.B. Lessons Learned, Best Practice Sharing, Storytelling) detailliert behandelt. Das Kapitel bietet eine umfassende Darstellung der Methoden und Instrumente des Wissensmanagements, die Innovationsprozesse in Unternehmen fördern. Die Praxisrelevanz wird durch verschiedene Beispiele und Fallstudien unterstrichen.
5 Softwaretechnische Unterstützung des WM: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die softwaretechnische Unterstützung von Wissensmanagementprozessen. Es werden verschiedene Anwendungen und Systeme, wie Groupware, inhaltsorientierte Systeme und Systeme der künstlichen Intelligenz, betrachtet und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile im Kontext des Wissensmanagements analysiert. Der Fokus liegt auf Wissensmanagementsystemen, ihren Zielen, der Klassifikation und den Architekturen. Das Kapitel bietet einen Überblick über die verfügbaren IT-Lösungen, die Unternehmen bei der Implementierung von Wissensmanagement unterstützen können. Die Analyse der verschiedenen Systeme und Architekturen erlaubt eine fundierte Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen der softwaretechnischen Unterstützung von Wissensmanagement.
6 Wissensmanagement in der Praxis: In diesem Kapitel werden zwei konkrete Praxisbeispiele von Wissensmanagement in Unternehmen präsentiert: Accenture und Kaba Gilgen AG. Für jedes Unternehmen wird die Implementierung und der Nutzen von Wissensmanagement im Detail beschrieben, inklusive einer Analyse der verwendeten Methoden und Strategien. Die Fallstudien demonstrieren die praktische Anwendung der im vorhergehenden Kapitel behandelten Konzepte und Methoden und verdeutlichen die vielseitige Einsetzbarkeit von Wissensmanagement zur Förderung von Innovationen. Die Vergleichbarkeit der beiden Unternehmen erlaubt einen differenzierten Blick auf verschiedene Strategien und Implementierungen von Wissensmanagement.
Schlüsselwörter
Wissensmanagement, Innovation, Innovationsprozess, Wissensarten, Wissensstrategien, Innovationsstrategien, Softwareunterstützung, Praxisbeispiele, Wissensaustausch, Wissensschaffung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wissensmanagement zur Innovationsunterstützung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Wissensmanagement und der Generierung von Innovationen in Unternehmen. Sie analysiert, wie effektives Wissensmanagement innovative Prozesse unterstützt und identifiziert praxisrelevante Methoden und Strategien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: den Begriff der Innovation und seine verschiedenen Arten (Produkt-, Prozess-, marktmäßige und strukturelle Innovationen), Grundlagen und Strategien des Wissensmanagements, Modelle und Methoden zur Unterstützung von Innovationen durch Wissensmanagement, softwaretechnische Unterstützung des Wissensmanagements und Praxisbeispiele für Wissensmanagement in Unternehmen.
Welche Arten von Innovationen werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Produktinnovationen, Prozessinnovationen, marktmäßigen Innovationen und strukturellen Innovationen. Jede Art wird im Detail erläutert und in den Kontext des Wissensmanagements eingeordnet.
Welche Grundlagen des Wissensmanagements werden dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet den Wissensbegriff, unterscheidet zwischen explizitem und implizitem Wissen sowie individuellem und kollektivem Wissen. Sie beschreibt die Notwendigkeit eines Wissensmanagements in der Wissensgesellschaft und analysiert verschiedene Dimensionen (Mensch, Technik, Organisation) und Strategien (Kodifizierung, Personifizierung) des Wissensmanagements.
Welche Modelle und Methoden des Wissensmanagements zur Innovationsunterstützung werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt verschiedene Modelle (z.B. das Konzept nach Probst et al. und das Münchener Modell) vor und diskutiert Methoden zur Wissensumwandlung und -schaffung, Anreizsysteme und Instrumente zur Förderung des Wissensaustauschs (Lessons Learned, Best Practice Sharing, Storytelling). Methoden zur Wissensrepräsentation (z.B. Wissenskarten) und organisationsmethodische Ansätze (Communities of Practice, Kaizen) werden ebenfalls betrachtet.
Welche softwaretechnische Unterstützung des Wissensmanagements wird beschrieben?
Die Arbeit analysiert verschiedene Softwareanwendungen und -systeme, wie Groupware, inhaltsorientierte Systeme, Systeme der künstlichen Intelligenz und Führungsinformationssysteme, und ihre Eignung zur Unterstützung von Wissensmanagementprozessen. Der Fokus liegt auf Wissensmanagementsystemen, ihren Zielen, Klassifikationen und Architekturen.
Welche Praxisbeispiele werden behandelt?
Die Arbeit präsentiert zwei Fallstudien: Wissensmanagement bei Accenture (inkl. Analyse von Knowledge Xchange) und bei der Kaba Gilgen AG. Diese Beispiele illustrieren die praktische Anwendung von Wissensmanagement zur Innovationsförderung und zeigen verschiedene Implementierungsstrategien.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wissensmanagement, Innovation, Innovationsprozess, Wissensarten, Wissensstrategien, Innovationsstrategien, Softwareunterstützung, Praxisbeispiele, Wissensaustausch, Wissensschaffung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlagen betrieblicher Innovationen, Grundlagen des Wissensmanagements, Wissensmanagement zur Innovationsunterstützung, Softwaretechnische Unterstützung des Wissensmanagements und Wissensmanagement in der Praxis. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt und in der Zusammenfassung der Kapitel kurz zusammengefasst.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen effektivem Wissensmanagement und innovativen Prozessen aufzuzeigen und praxisrelevante Methoden und Strategien zu identifizieren. Sie möchte den Einfluss von Wissensmanagement auf Innovationsprozesse besser verstehen und optimieren.
- Citation du texte
- Sebastiano Lamattina (Auteur), 2009, Die Bedeutung von Wissensmanagement bei der Generierung von Innovationen in Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144672