Dieser Sammelband enthält drei Hausarbeiten.
Im Gegensatz zu den meisten Schriftstellern ermöglicht uns Kafka nicht nur einen Blick auf die Gedanken und Handlungen seiner Hauptperson, sondern auch, durch seine besondere Erzählweise, Einblicke in ihr Unterbewusstsein. Der Leser wird konfrontiert mit tiefsitzenden Trieben, Gefühlen und Ängsten. Die erste Hausarbeit untersucht dies anhand von Kafkas Roman "Der Prozess".
Im Rahmen der zweiten Arbeit wird Kakfkas "Der Prozess" anhand der Theorie des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan (1901-1981) gelesen. Dabei soll auf der Grundlage der Lacanschen Kernkonzepte des Symbolischen, des Imaginären und des Realen gezeigt werden, dass es sich bei Kafka um einen Autor des Realen handelt.
Gegenstand der dritten Hausarbeit ist Franz Kafkas Roman "Das Schloss", der unter dem Aspekt Religion und Glaube analysiert und interpretiert wird. Wichtige religiöse Tendenzen und Hinweise sollen beschrieben, erklärt und, wenn angebracht, unter Berücksichtigung der religiösen Haltung Kafkas gedeutet werden. Ziel ist es dabei, zu beweisen, dass Kafka im "Schloss" eine religiöse beziehungsweise eine jüdisch-religiöse Welt darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Feigheit, Dummheit, Eigennutz. Zu Josef K.s Verhalten im "Proceß" von Kafka
- Einleitung
- Feigheit, Dummheit, Eigennutz
- Feigheit
- Dummheit
- Eigennutz
- Conclusio
- Franz Kafka als Autor des Realen. Dargestellt an seinem Roman "Der Proceß"
- Einleitung
- Das Gericht als reale Macht
- Die Erscheinungsformen des Realen
- Das idiotische Genießen (jouissance)
- Widerliche Präsenz
- Die Symptome des Realen
- Das Reale und seine (Partial-)Objekte
- Der Bereich des Imaginären und seine Wechselwirkungen mit dem Realen
- Das Imaginäre als Schutz vor dem Realen
- Eine Gestalt im Spiegel: Kaufmann Block als der kleine andere
- Josef K. als gespaltenes Subjekt: bewusster vs. unbewusster Diskurs
- Die Unterwanderung der symbolischen Ordnung durch das Reale
- K.s Verankerung in der symbolischen Ordnung
- Die Schwächung der Position des Groß Anderen
- Die "Verschleppung": ein ewiger Aufschub von Sinn
- Schluss
- Religiöse Tendenzen in Franz Kafkas "Das Schloß". Stellt Kafka eine jüdisch-religiöse Welt dar?
- Einleitung
- Vorbetrachtung: Kafkas Haltung zur Religion
- Kafka als Glaubender
- Kafka als Jude
- Religiöse Dimensionen in dem Dorf-Schloss-Komplex
- Das Schloss als heiliger Ort und "Wohnsitz" Gottes
- Der Graf als Gott und die Schlossbeamten als Diener Gottes
- Die Dorfgemeinschaft als Gläubigengemeinschaft
- Sünde und Erlösung im Schloß
- Sünde am Beispiel der ",Barnabas-Familie“
- Erlösung am Beispiel K.s
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Sammelband befasst sich mit verschiedenen Aspekten und Motiven in Franz Kafkas Werken, insbesondere in "Der Prozess" und "Das Schloss". Die Autoren untersuchen die Komplexität der Figuren, die Konflikte zwischen Realität und Imaginärem sowie die religiösen und philosophischen Implikationen der Erzählungen.
- Analyse der Figuren und ihrer Handlungen
- Untersuchung der Beziehung zwischen Realität und Imaginärem
- Interpretation der religiösen Dimensionen in Kafkas Werken
- Identifizierung von zentralen Motiven und Symbolen
- Erörterung der psychologischen und philosophischen Hintergründe
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel analysiert Josef K.s Verhalten im "Prozess" und untersucht, inwiefern er durch Feigheit, Dummheit und Eigennutz geprägt ist.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit Franz Kafkas "Der Prozess" und betrachtet das Gericht als eine Manifestation des Realen. Die Autoren erforschen die Erscheinungsformen und Symptome des Realen sowie die Rolle des Imaginären als Schutz vor dem Realen.
- Das dritte Kapitel untersucht die religiösen Tendenzen in Franz Kafkas "Das Schloss" und hinterfragt, ob Kafka eine jüdisch-religiöse Welt darstellt. Die Autoren beleuchten die Bedeutung des Schlosses als heiliger Ort und untersuchen die Rolle des Grafen und der Schlossbeamten als Vertreter Gottes.
Schlüsselwörter
Franz Kafka, "Der Prozess", "Das Schloss", Figur, Motiv, Realität, Imaginäres, Gericht, Religion, Symbol, Psychoanalyse, Philosophie, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Herausgeber:in), Lisa Maria Koßmann (Autor:in), Verena Fendl (Autor:in), 2024, Figuren und Motive in Kafkas Werken. Am Beispiel von Kafkas "Der Prozess" und "Das Schloss", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1446738