Im Zentrum der Heideggerschen Kunstphilosophie steht die Abhandlung Der Ursprung des Kunstwerkes. Dem Titel gemäß stellt Heidegger im Kunstwerkaufsatz die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes. D.h. er versucht, die Herkunft des Wesens der Werke, genauer worin das Sein des Seienden west, zu bestimmen. Keine Antwort will er geben auf die Frage, was Kunst eigentlich sei. Lediglich geht er ein Rätsel an, das Rätsel nämlich, das die Kunst selbst ist. Der Anspruch liege ihm fern, das Rätsel zu lösen: „Zur Aufgabe steht, das Rätsel zu sehen“. Die Annäherung an dieses Rätsel wagt Heidegger über die Ursprungsfrage. Heidegger begriff sein Denken allerdings stets als Weg, daher scheint es problematisch, seine Ästhetik auf den Kunstwerkaufsatz, der zurückgeht auf 1935/36 gehaltene Vorlesungen, zu reduzieren. Es empfiehlt sich, Heideggers spätere Notizen zu den Schriften Paul Klees heranzuziehen und in Beziehung zu setzen zu seinem Kunstwerkaufsatz. Zumal Heidegger unter dem Eindruck der Erfahrung von Paul Klees Werken und dem Studium seiner Schriften eine weiterführende Ästhetik angekündigt hatte – als ´Pendant´ zu seinem Kunstwerkaufsatz. Allerdings hat Heidegger bis zu seinem Tod seine Klee-Notizen nicht zu einer neuen Ästhetik zusammengeführt – im Gegenteil, er verfügte testamentarisch, seine Aufzeichnungen nicht zu veröffentlichen. Jedoch zeigt sich in diesen – gleichwohl recht spärlichen4 - Notizen zu Klee der enorme Einfluss, den Paul Klees Schaffen auf das Kunstverständnis Heideggers ausübte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Nähe
- I.I Erde und Welt in Heideggers Kunstwerkaufsatz
- I.II Erde und Welt bei Klee
- I.III Sichtbarmachen und Entbergen
- II. Revisionen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Beziehung zwischen Heideggers Kunstphilosophie und dem künstlerischen Schaffen Paul Klees. Das Hauptziel ist es, die Gemeinsamkeiten und die Nähe beider Konzeptionen aufzuzeigen, insbesondere anhand der zentralen Begriffe von Erde und Welt sowie des "Sichtbarmachens" bei Klee und des "Entbergens" bei Heidegger. Die Arbeit analysiert, inwieweit Heideggers Interesse an Klee auf grundsätzliche Übereinstimmungen in ihren Denkweisen zurückzuführen ist.
- Heideggers Kunstphilosophie und ihre zentralen Begriffe
- Klees Kunstverständnis und seine theoretischen Schriften
- Der Vergleich der Konzepte von "Erde" und "Welt" bei Heidegger und Klee
- Die Parallelen zwischen "Sichtbarmachen" und "Entbergen"
- Der Einfluss Klees auf Heideggers Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Nähe zwischen Heideggers Kunstdenken und dem künstlerischen Schaffen Paul Klees in den Mittelpunkt. Sie erwähnt Heideggers Klee-Notizen und deren späte Veröffentlichung, hebt aber hervor, dass das Hauptaugenmerk nicht auf der Datierung der Notizen liegt, sondern auf der Untersuchung der grundsätzlichen Gemeinsamkeiten beider Konzeptionen. Die Einleitung verweist auf Heideggers "Der Ursprung des Kunstwerkes" und Klees theoretische Schriften als zentrale Bezugspunkte der Analyse. Die Arbeit gliedert sich in einen Teil zur Herausarbeitung der inhaltlichen Nähe beider Konzeptionen und einen zweiten Teil zu den Revisionen, die Heidegger aufgrund des Einflusses Klees an seinem Denken vollzog.
I. Nähe: Dieses Kapitel untersucht die inhaltliche Nähe der Konzeptionen Heideggers und Klees anhand des Dualismus von Welt und Erde sowie der Konzepte "Sichtbarmachen" und "Entbergen". Es bildet die Grundlage für die spätere Analyse der Revisionen in Heideggers Denken. Die zentrale Argumentation konzentriert sich auf die Parallelen in der Auffassung von Kunst als Prozess der Offenbarung und der Bedeutung des Verhältnisses zwischen dem Kunstwerk und der Welt bzw. Erde.
I.I Erde und Welt in Heideggers Kunstwerkaufsatz: Dieser Abschnitt analysiert Heideggers "Der Ursprung des Kunstwerkes" und beleuchtet seine Konzepte von "Erde" und "Welt" im Kontext der Kunst. Heidegger untersucht den Werkcharakter und die Entbergung, die durch ein Kunstwerk geschieht. "Erde" wird als das Bergende beschrieben, während "Welt" das Gezeigte darstellt. Der Abschnitt hebt die Bedeutung der "Wahrheit" als Geschehnis hervor, das aus dem Streit zwischen Erde und Welt entsteht.
Schlüsselwörter
Heidegger, Klee, Kunstphilosophie, Der Ursprung des Kunstwerkes, Erde, Welt, Sichtbarmachen, Entbergen, Ästhetik, Kunstverständnis, Form, Wahrheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Heidegger und Klee – Nähe und Revisionen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Beziehung zwischen Heideggers Kunstphilosophie und dem künstlerischen Schaffen Paul Klees. Der Fokus liegt auf der Aufdeckung von Gemeinsamkeiten und der Nähe beider Konzeptionen, insbesondere bezüglich der Konzepte von „Erde“ und „Welt“, sowie „Sichtbarmachen“ (Klee) und „Entbergen“ (Heidegger).
Welche Hauptziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, die Gemeinsamkeiten und die Nähe zwischen Heideggers und Klees Konzeptionen aufzuzeigen. Es wird analysiert, inwieweit Heideggers Interesse an Klee auf grundsätzliche Übereinstimmungen in ihren Denkweisen zurückzuführen ist.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Heideggers Kunstphilosophie und ihre zentralen Begriffe, Klees Kunstverständnis und seine theoretischen Schriften, einen Vergleich der Konzepte von „Erde“ und „Welt“, die Parallelen zwischen „Sichtbarmachen“ und „Entbergen“, und den möglichen Einfluss Klees auf Heideggers Denken.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Teil zur Herausarbeitung der inhaltlichen Nähe beider Konzeptionen (Kapitel I: Nähe) und einen zweiten Teil zu den Revisionen, die Heidegger aufgrund des Einflusses Klees an seinem Denken vollzog (Kapitel II: Revisionen). Es gibt auch ein Resümee.
Was wird im Kapitel „Nähe“ behandelt?
Kapitel I „Nähe“ untersucht die inhaltliche Nähe der Konzeptionen Heideggers und Klees anhand des Dualismus von Welt und Erde sowie der Konzepte „Sichtbarmachen“ und „Entbergen“. Es bildet die Grundlage für die spätere Analyse der Revisionen in Heideggers Denken. Der Fokus liegt auf den Parallelen in der Auffassung von Kunst als Prozess der Offenbarung und der Bedeutung des Verhältnisses zwischen dem Kunstwerk und der Welt bzw. Erde.
Was wird in Abschnitt I.I „Erde und Welt in Heideggers Kunstwerkaufsatz“ analysiert?
Dieser Abschnitt analysiert Heideggers „Der Ursprung des Kunstwerkes“ und beleuchtet seine Konzepte von „Erde“ und „Welt“ im Kontext der Kunst. Es wird Heideggers Untersuchung des Werkcharakters und der Entbergung, die durch ein Kunstwerk geschieht, beleuchtet. „Erde“ wird als das Bergende und „Welt“ als das Gezeigte beschrieben. Die Bedeutung der „Wahrheit“ als Geschehnis, das aus dem Streit zwischen Erde und Welt entsteht, wird hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Heidegger, Klee, Kunstphilosophie, Der Ursprung des Kunstwerkes, Erde, Welt, Sichtbarmachen, Entbergen, Ästhetik, Kunstverständnis, Form, Wahrheit.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich zentral auf Heideggers „Der Ursprung des Kunstwerkes“ und Klees theoretische Schriften. Die Einleitung erwähnt auch Heideggers Klee-Notizen und deren späte Veröffentlichung, betont aber, dass der Fokus nicht auf der Datierung, sondern auf den grundsätzlichen Gemeinsamkeiten liegt.
- Citar trabajo
- Bernd Jäger (Autor), 2008, Heidegger und Klee - Eine Annäherung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144730