War die innere Verfasstheit der Einzelstaaten dem modernen Völkerrecht noch belanglos, so zeugen die neuesten Entwicklungen innerhalb der Vereinten Nationen von einer Verschiebung des Akzents vom Schutz staatlicher Souveränität hin zum Schutz individueller Souveränität, d.h. zum Schutz und zur Gewährleistung basaler Menschenrechte. Die Aufweichung staatlicher Souveränitätsrechte geht nicht nur einher mit dem Bestreben nach globaler Friedenssicherung oder außerpolitischen Faktoren, wie Klimawandel und wirtschaftlicher Verflechtung, sondern auch mit einem Bekenntnis zum globalen Menschenrechtsschutz. Hier soll der Verbindung von Souveränitätsrechten und Menschenrechten nachgegangen werden, die seit der ´Erfindung´ der Souveränität durch Bodin ideengeschichtlich den Gedanken an legitime staatliche Autonomie eng an die Gewährleistung eines Kerns an Menschenrechten bindet. Im zweiten Teil der Arbeit soll untersucht werden, inwiefern Menschenrechte als Standards der Rechtmäßigkeit dienen können und inwieweit eine normative Verpflichtung zu globalem Menschenrechtsschutz besteht. Schließlich folgt im letzten Teil eine Problematisierung der humanitären Intervention als Ernstfall globalen Menschenrechtsschutzes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Souveränität als Legitimität
- II. Maßstäbe der Legitimität
- III. Ernstfall humanitäre Intervention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung von Souveränitätsrechten und Menschenrechten, insbesondere im Kontext der Legitimität staatlicher Herrschaft. Sie befasst sich mit der Frage, inwiefern Menschenrechte als Standards der Rechtmäßigkeit dienen können und ob eine normative Verpflichtung zu globalem Menschenrechtsschutz besteht.
- Die Entwicklung des Souveränitätsbegriffs und seine Verbindung zur Legitimität
- Die Rolle von Menschenrechten als Maßstab für staatliche Legitimität
- Die Problematik der humanitären Intervention als Ernstfall globalen Menschenrechtsschutzes
- Die Spannungen zwischen staatlicher Souveränität und individueller Souveränität
- Die Bedeutung von globalen Strukturen und Institutionen für den Schutz von Menschenrechten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Verbindung von Souveränitätsrechten und Menschenrechten ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit dar.
- I. Souveränität als Legitimität: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Souveränitätsbegriffs und seine Verbindung zur Legitimität staatlicher Herrschaft. Es analysiert die Tradition des absoluten Souveräns und seine rechtliche Bindung an göttliche und natürliche Rechte.
- II. Maßstäbe der Legitimität: In diesem Kapitel werden verschiedene Maßstäbe der Legitimität staatlicher Herrschaft untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Rolle von Menschenrechten. Es wird die Frage erörtert, ob und inwiefern Menschenrechte als Standards der Rechtmäßigkeit dienen können.
Schlüsselwörter
Souveränität, Menschenrechte, Legitimität, staatliche Herrschaft, humanitäre Intervention, Rechtmäßigkeit, globaler Menschenrechtsschutz, Bodin, Hobbes, Kant, Recht auf Leben, Recht auf Freiheit
- Arbeit zitieren
- Bernd Jäger (Autor:in), 2007, Souveränität und Menschenrechte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144732