Gegenwärtig beeinflussen evolutionäre Ideen immer stärker einzelne Wissenschaften. Werden diese Entwicklungstheorien von den Naturwissenschaften intensiv genutzt, so reagieren geisteswissenschaftliche Fächer, wie beispielsweise die Pädagogik, noch mit Zurückhaltung.
Ist es möglich, Erziehungs- und Lernmechanismen mithilfe evolutionstheoretischer Erkenntnisse neu zu definieren? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit.
Zunächst wird ein Überblick darüber gegeben, was man unter „evolutionären Gedanken“ überhaupt versteht und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, wobei bereits ein Bezug zum Gegenstandsbereich der Pädagogik hergestellt wird (Kapitel 1). Im zweiten Kapitel wird die Entwicklungsgeschichte der menschlichen Spezies mit deren Lernfähigkeit in Verbindung gesetzt. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den zentralen evolutionären Mechanismen von „Variation“, „Selektion“ und „Stabilisierung“. Diese werden erläutert, zum Verständnis der menschlichen Informationsverarbeitung herangezogen und schließlich auf pädagogische Kategorien (u.a. Unterricht) angewandt. Erziehung und Unterricht sind Grundbegriffe der Pädagogik. Sie sollen im vierten Kapitel in Hinblick auf evolutionstheoretische Ideen beleuchtet werden. Das fünfte Kapitel zeigt auf, mit welchen Umweltproblemen sich der Mensch gegenwärtig, und womöglich in der Zukunft, auseinanderzusetzen hat. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern eine evolutionstheoretische Pädagogik solche Probleme lösen kann. Die Schlussbetrachtung stellt kurz die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entwicklung der Theorie der Evolution
- 2. Entwicklungsgeschichte des Menschen in Hinblick auf pädagogische Kategorien
- 3. Die evolutionären Mechanismen Variation, Selektion und Stabilisierung im Kontext der Prozesse von Wissensaufnahme und Wissensvermittlung
- 4. Kennzeichen von Unterricht und Erziehung auf evolutionstheoretischem Hintergrund – Entwicklung und Ziele / Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- 5. Gegenwärtige Umweltprobleme und Zukunftsperspektiven aus pädagogisch-evolutionstheoretischer Sicht
- 6. Schlussbetrachtung
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit evolutionstheoretische Erkenntnisse zur Neudefinition von Erziehungs- und Lernmechanismen beitragen können. Sie analysiert die Entwicklung der Evolutionstheorie und ihre Relevanz für die Pädagogik. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklungsgeschichte des Menschen im Kontext seiner Lernfähigkeit und untersucht die zentralen evolutionären Mechanismen von Variation, Selektion und Stabilisierung im Hinblick auf pädagogische Prozesse. Darüber hinaus werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Unterricht und Erziehung aus evolutionstheoretischer Perspektive betrachtet. Schließlich werden aktuelle Umweltprobleme und Zukunftsperspektiven aus pädagogisch-evolutionstheoretischer Sicht diskutiert.
- Entwicklung und Relevanz der Evolutionstheorie für die Pädagogik
- Entwicklungsgeschichte des Menschen und seine Lernfähigkeit
- Evolutionäre Mechanismen von Variation, Selektion und Stabilisierung im Kontext pädagogischer Prozesse
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Unterricht und Erziehung aus evolutionstheoretischer Sicht
- Gegenwärtige Umweltprobleme und Zukunftsperspektiven aus pädagogisch-evolutionstheoretischer Sicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar: Kann die Evolutionstheorie zur Neudefinition von Erziehungs- und Lernmechanismen beitragen? Kapitel 1 beleuchtet die Entwicklung der Evolutionstheorie von ihren Anfängen bei Empedokles bis hin zu Darwin und der modernen Evolutionsbiologie. Dabei wird bereits ein Bezug zum Gegenstandsbereich der Pädagogik hergestellt. Kapitel 2 setzt sich mit der Entwicklungsgeschichte der menschlichen Spezies und ihrer Lernfähigkeit auseinander. Kapitel 3 analysiert die zentralen evolutionären Mechanismen von Variation, Selektion und Stabilisierung und bezieht diese auf die Prozesse von Wissensaufnahme und Wissensvermittlung in pädagogischen Kontexten. In Kapitel 4 werden Unterricht und Erziehung im Hinblick auf evolutionstheoretische Ideen betrachtet, wobei die jeweiligen Entwicklungen, Ziele, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beleuchtet werden. Kapitel 5 widmet sich aktuellen Umweltproblemen und Zukunftsperspektiven aus pädagogisch-evolutionstheoretischer Sicht. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern eine evolutionstheoretische Pädagogik zur Lösung dieser Probleme beitragen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Evolutionstheorie, Pädagogik, Lernen, Erziehung, Umweltprobleme, Zukunftsperspektiven, Variation, Selektion, Stabilisierung, Wissensaufnahme, Wissensvermittlung, Entwicklungsgeschichte des Menschen, anthropologische Erkenntnisse, pädagogisch-evolutionstheoretische Sicht.
- Arbeit zitieren
- Björn Günther (Autor:in), 2005, Pädagogik und Evolutionswissenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144850