Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die verschiedenen Problembereiche beider Regelungen zu geben. Da der Gesetzgeber durch die Einführung des Wachstumschancengesetzes versucht einige dieser Problembereiche zu beheben, wird zudem die aktuelle Rechtsentwicklung betrachtet. Basierend auf diesen Entwicklungen sollen im Anschluss weitere Vorschläge zur Verbesserung erarbeitet werden, um abschließend eine Beurteilung zu beiden Regelungen vornehmen zu können.
Die Unternehmensbesteuerung in Deutschland beruht auf einem dualistischen System, wonach die Höhe der zu zahlenden Ertragssteuern maßgeblich durch die Rechtsform eines Unternehmens bestimmt wird. Personengesellschaften werden nach dem Transparenzprinzip besteuert, was bedeutet, dass die Besteuerung auf Ebene des Gesellschafters mit dessen persönlichem Steuersatz erfolgt. Dieser kann im Spitzensteuersatz bis zu 45 % betragen. Kapitalgesellschaften hingegen unterliegen dem Trennungsprinzip. Dabei erfolgt zunächst eine Besteuerung auf Gesellschaftsebene mit ca. 30 %. Da Personengesellschaften nicht die Möglichkeit haben, Gewinne vorerst im Unternehmen zu belassen, um vorübergehend einer niedrigeren Gesamtsteuerbelastung zu unterliegen, führt dies zu einer Ungleichheit zwischen beiden Gesellschaftsformen.
Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, wurde die Thesaurierungsbegünstigung und das Optionsmodell eingeführt. Die Zielsetzung dieser beiden Regelungen besteht darin, eine Gleichstellung hinsichtlich der Besteuerung von Personen- und Kapitalgesellschaften zu erreichen, um Personengesellschaften sowohl im nationalen als auch im internationalen Wettbewerb zu stärken. In der praktischen Umsetzung zeigt sich jedoch, dass die Anwendungszahlen beider Regelungen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die mangelnde Attraktivität lässt sich besonders auf steuersystematische und praktische Defizite zurückführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Status Quo zur Unternehmensbesteuerung von Kapital- und Personengesellschaften in Deutschland
- 2.1 Besteuerung von Personengesellschaften nach dem Transparenzprinzip
- 2.2 Besteuerung von Kapitalgesellschaften nach dem Trennungsprinzip
- 2.3 Unterschiede bei der Besteuerung von Kapital- und Personengesellschaften
- 3 Theoretische Grundlagen zur Thesaurierungsbegünstigung und zum Optionsmodell
- 3.1 Voraussetzungen für die Nutzung der Thesaurierungsbegünstigung
- 3.2 Funktionsweise und Berechnungsbeispiel
- 3.3 Voraussetzungen für die Nutzung des Optionsmodells
- 3.4 Folgen der Anwendung
- 3.5 Möglichkeit der Rückoption
- 4 Kritische Analyse
- 4.1 Gegenüberstellung beider Regelungen
- 4.2 Verbesserungen durch die Einführung des Wachstumschancengesetzes
- 4.3 Besteuerung von Personengesellschaften im internationalen Kontext
- 4.4 Weitere Verbesserungsvorschläge für beide Regelungen
- 4.5 Einführung einer einheitlichen Unternehmensbesteuerung und Vorschlag der Europäischen Kommission zur BEFIT-Richtlinie
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit analysiert kritisch die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG und vergleicht sie mit dem Optionsmodell. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile beider Modelle aufzuzeigen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erörtern. Die Arbeit beleuchtet den aktuellen Stand der Unternehmensbesteuerung in Deutschland und berücksichtigt internationale Aspekte.
- Vergleich der Thesaurierungsbegünstigung und des Optionsmodells
- Analyse der steuerlichen Unterschiede zwischen Kapital- und Personengesellschaften
- Bewertung der Auswirkungen des Wachstumschancengesetzes
- Internationaler Vergleich der Besteuerung von Personengesellschaften
- Diskussion einer möglichen einheitlichen Unternehmensbesteuerung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Masterarbeit ein und beschreibt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die Bedeutung der Thesaurierungsbegünstigung und des Optionsmodells im Kontext der Unternehmensbesteuerung in Deutschland.
2 Status Quo zur Unternehmensbesteuerung von Kapital- und Personengesellschaften in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt den aktuellen Stand der Unternehmensbesteuerung in Deutschland. Es werden die Unterschiede zwischen der Besteuerung von Personengesellschaften nach dem Transparenzprinzip und der Besteuerung von Kapitalgesellschaften nach dem Trennungsprinzip erläutert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung und der daraus resultierenden Konsequenzen für Unternehmen.
3 Theoretische Grundlagen zur Thesaurierungsbegünstigung und zum Optionsmodell: Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen der Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG und des Optionsmodells. Es werden die Voraussetzungen für die Anwendung beider Modelle detailliert beschrieben, ihre Funktionsweisen erklärt und Berechnungsbeispiele dargestellt. Die möglichen Folgen der Anwendung beider Modelle werden ebenso analysiert wie die Möglichkeit einer Rückoption beim Optionsmodell. Der Vergleich der beiden Modelle liefert eine fundierte Basis für die spätere kritische Analyse.
4 Kritische Analyse: Dieses Kapitel stellt die Thesaurierungsbegünstigung und das Optionsmodell gegenüber. Es analysiert die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Regelungen und untersucht, inwieweit Verbesserungen durch das Wachstumschancengesetz erzielt wurden. Der internationale Kontext der Besteuerung von Personengesellschaften wird beleuchtet und weitere Verbesserungsvorschläge für beide Regelungen werden diskutiert. Schließlich wird der Vorschlag der Europäischen Kommission zur BEFIT-Richtlinie und die Einführung einer einheitlichen Unternehmensbesteuerung kritisch betrachtet.
Schlüsselwörter
Thesaurierungsbegünstigung, § 34a EStG, Optionsmodell, Unternehmensbesteuerung, Kapitalgesellschaften, Personengesellschaften, Transparenzprinzip, Trennungsprinzip, Wachstumschancengesetz, BEFIT-Richtlinie, internationale Besteuerung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Unternehmensbesteuerung in Deutschland - Thesaurierungsbegünstigung vs. Optionsmodell
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit analysiert kritisch die Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG und vergleicht sie mit dem Optionsmodell. Im Fokus steht die Aufdeckung der Vor- und Nachteile beider Modelle und die Erörterung von Verbesserungsmöglichkeiten. Die Arbeit beleuchtet den aktuellen Stand der Unternehmensbesteuerung in Deutschland und berücksichtigt internationale Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst einen Vergleich der Thesaurierungsbegünstigung und des Optionsmodells, eine Analyse der steuerlichen Unterschiede zwischen Kapital- und Personengesellschaften, eine Bewertung der Auswirkungen des Wachstumschancengesetzes, einen internationalen Vergleich der Besteuerung von Personengesellschaften und eine Diskussion einer möglichen einheitlichen Unternehmensbesteuerung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Status Quo der Unternehmensbesteuerung in Deutschland (inkl. Transparenz- und Trennungsprinzip), Theoretische Grundlagen zur Thesaurierungsbegünstigung und zum Optionsmodell, Kritische Analyse (inkl. internationaler Kontext und BEFIT-Richtlinie) und Fazit.
Was wird im Kapitel "Status Quo zur Unternehmensbesteuerung" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den aktuellen Stand der Unternehmensbesteuerung in Deutschland, erläutert die Unterschiede zwischen der Besteuerung von Personengesellschaften (Transparenzprinzip) und Kapitalgesellschaften (Trennungsprinzip) und zeigt die daraus resultierenden Konsequenzen für Unternehmen auf.
Welche theoretischen Grundlagen werden im dritten Kapitel behandelt?
Kapitel 3 erläutert detailliert die Voraussetzungen, die Funktionsweise (inkl. Berechnungsbeispiel) und die Folgen der Anwendung der Thesaurierungsbegünstigung (§ 34a EStG) und des Optionsmodells. Die Möglichkeit einer Rückoption beim Optionsmodell wird ebenfalls analysiert.
Was beinhaltet die kritische Analyse im vierten Kapitel?
Die kritische Analyse vergleicht die Vor- und Nachteile der Thesaurierungsbegünstigung und des Optionsmodells, untersucht die Verbesserungen durch das Wachstumschancengesetz, beleuchtet den internationalen Kontext der Besteuerung von Personengesellschaften, diskutiert weitere Verbesserungsvorschläge und analysiert kritisch den Vorschlag der Europäischen Kommission zur BEFIT-Richtlinie und die Einführung einer einheitlichen Unternehmensbesteuerung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Thesaurierungsbegünstigung, § 34a EStG, Optionsmodell, Unternehmensbesteuerung, Kapitalgesellschaften, Personengesellschaften, Transparenzprinzip, Trennungsprinzip, Wachstumschancengesetz, BEFIT-Richtlinie, internationale Besteuerung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Masterarbeit?
Die Masterarbeit zielt darauf ab, die Vor- und Nachteile der Thesaurierungsbegünstigung und des Optionsmodells aufzuzeigen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erörtern. Sie soll den aktuellen Stand der Unternehmensbesteuerung in Deutschland analysieren und internationale Aspekte berücksichtigen.
- Quote paper
- Simon Konle (Author), 2023, Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG im direkten Vergleich zum Optionsmodell. Eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1448701