Armut und Ernährung

Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt


Hausarbeit, 2008

17 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

I. Einleitung

II. Armut
1. Definition
2. Wer sind die Armen in der Bundesrepublik Deutschland?
3. Ursachen von Armut - oder warum ein Entkommen so schwierig ist
4. Auswirkungen von Armut

III.Ernährung
1. Vom Grundbedürfnis zum kulturellen Ereignis
2. Wie sollte gesunde Ernährung aussehen?

IV.Armut und Ernährung
1. Ist gesunde / ausgewogene Ernährung für Sozialhilfeempf ä nger möglich?
2. Auswirkungen von Mangelernährung

V. Fazit

VI.Literaturverzeichnis

VII.Erklärung

I. Einleitung

„Gesundheit wird durch Ernährung grundlegend bestimmt. Eine ausreichende Ernährung, die den Vorstellungen von Eßbarem (sic) genügt, erfüllt Grundbedürfnisse des Menschen. Da Armut die Art und Weise der Ernährung beeinflußt (sic), ist zu fragen, ob Veränderungen in der Ernährung in den entwickelten Industrieländern, in denen Hunger nur eine Begleiterscheinung gesellschaftlicher Krisen oder ein Einzelphänomen ist, die Gesundheit beeinträchtigen können. In dieser Frage sind zwei Beziehungen angesprochen: zum einen die Wechselwirkung zwischen Ernährung und Gesundheit, zum anderen die zwischen Lebenslage und Ernährung.“ (zit. nach Köhler o. J. in Barlösius et al. 1995, S. 271).

Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich der Frage nachgehen, inwieweit Armut das Verhalten der Ern ä hrung in Deutschland beeinflusst und ob eine ausgewogene, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung für die Armen hierzulande überhaupt möglich ist. Da der Armut in der Bundesrepublik im Rahmen der Sozialhilfe entgegengewirkt wird, wie ich später noch ausführen werde, sind im Folgenden Arme mit Sozialhilfeempf ä ngern gleichzusetzen.

Im ersten Teil dieser Hausarbeit werde ich mich ausschließlich mit dem Begriff der Armut auseinandersetzen. Hier wird zunächst erklärt, welche Formen der Armut existieren, sowie definiert, was Armut denn überhaupt ist. Danach gehe ich den Ursachen von Armut auf den Grund und setze mich mit der Frage auseinander, warum Armut selbst als Ursache von Armut angesehen werden kann und warum ein Entkommen aus der Armut so schwierig ist. Am Schluss des ersten Teils beschreibe ich dann schließlich, welche Auswirkungen Armut, abgesehen von ihrem Einfluss auf die Ernährung, noch hat oder haben kann.

Im zweiten Teil widme ich mich dann der Ernährung. Hier gebe ich zunächst einen kurzen Überblick darüber, wie sich die Kultur der Ernährung im Verlauf der Menschheitsgeschichte entwickelt hat, um dann anschließend zu klären, was eine gesunde Ernährung ausmacht und wie man sichergehen kann, dass man sich ausgewogen und gesund ernährt. Im letzten Teil werde ich dann die beiden ersten Teile verbinden und versuchen, die Frage zu klären, ob eine gesunde, ausgewogene und nahrhafte Ernährung mit Sozialhilfe überhaupt möglich ist.

Zu guter Letzt werde ich dann noch einige mögliche Folgen zeigen, die durch ungesunde Ernährung verursacht, oder durch die richtige Ernährung vermieden werden können.

II. Armut

II 1. Definition

Der Begriff der Armut stammt ursprünglich aus der Alltagssprache und dient seit jeher „[...] zur Kennzeichnung von Elendslagen aller Art. [...] und extremer materieller Mangellagen.“ (Sidler 1989, S. 114).

Obwohl viele verschiede Methoden zur Messung von Armut existieren, gibt es keine offizielle einheitliche Definition darüber, ab welchem Punkt jemand als arm anzusehen ist. (vgl. Barlösius et al. 1995, S. 14 ff., Sidler 1989, S. 117).

Die Europäische Union hat in einem Ratsbeschluss Armut folgendermaßen definiert: „Als verarmt sind jene Einzelpersonen, Familien und Personengruppen anzusehen, die über so geringe (materielle, kulturelle und soziale Mittel) verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimumm anwendbar ist.“ (Ratsbeschluss der Europäischen Union vom 19.12.1984, zit. nach Endruweit und Trommsdorf 2002, S.36).

Nach Axhausen liegt Armut vor, „wenn Menschen wesentliche Mittel für ihre Existenz fehlen“. (Axhausen, o.J., in Endruweit u. Trommsdorf 2002, S. 36).

Bei der Definition des Begriffes der Armut ist zunächst einmal zwischen absoluter Armut und relativer Armut zu unterscheiden. Unter absoluter Armut versteht man die Situation, „[...] wenn die physische Existenz bedroht ist und für die Lebenserhaltung notwendige Güter wie Essen, Kleidung, Wohnung oder medizinische Betreuung nicht verfügbar sind.“ (Axhausen, in Endruweit u. Trommsdorf 2002, S. 36).

Unter relativer Armut „[...] werden alle Personen als arm definiert, deren verfügbares Einkommen nur einen bestimmten Prozentsatz des durchschnittlichen Einkommens der Bevölkerung eines Landes ausmacht, wobei in der Regel 40, 50 oder 60 % des durchschnittlichen Einkommens gesetzt werden.“ (Zit. nach Barlösius et al., 1995, S. 16).

Während absolute Armut in den westlichen Wohlfarhtsstaaten praktisch nicht vorkommt, spielt sie in anderen Regionen der Erde, wie in Teilen von Afrika oder Asien, dennoch eine große Rolle. So müssen beispielsweise in den Slums dortiger Großstädte täglich Millionen von Menschen um ihr Überleben und ihre bloße Existenz kämpfen.

In Deutschland und anderen Nationen mit einem hochentwickelten sozialen Sicherungssystem ist meist von relativer Armut zu sprechen, da die Sicherung des Existenzminimums durch staatliche Mittel sichergestellt wird. In diesem Fall spricht man auch von bek ä mpfter Armut. (Barlösius et al., 1995, S. 16).

Ferner existiert auch die freiwillig gew ä hlte Armut, die hauptsächlich aus religiösen Gesichtspunkten eine Rolle spielt. So haben Menschen, die in Armut leben, nach der Buddhistischen und Hinduistischen Lehre, größere Chancen, das, in der jeweiligen Religion, anzustrebende Ziel zu erreichen.

Jedoch werde ich mich im Rahmen dieser Hausarbeit ausschließlich mit der, in der Bundesrepublik anzutreffenden, relativen Armut und damit auch der bek ä mpften Armut befassen. -Die Befassung mit den anderen Formen würde bei Weitem den Rahmen sprengen.

II 2. Wer sind die Armen in der Bundesrepublik Deutschland?

Wie die folgende Tabelle zeigt, sind vor allem Haushalte mit ausländischem Haushaltsvorstand, Ausländer, Arbeitslose, in Ausbildung Befindliche und getrennt lebende Ehepartner von Armut betroffen. Weiterhin ist abzulesen, dass das Risiko der Verarmung mit steigender Bildung bzw. der Höhe des erreichten Schulabschlusses sinkt. Außerdem ist zu ersehen, dass Ortschaften mit nur wenigen Einwohnern tendenziell einen höheren Anteil an Armen aufweisen, als Städte mit einer höheren Zahl an Einwohnern. (siehe Tabelle 1 auf der folgenden Seite).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Armut und Ernährung
Untertitel
Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt
Hochschule
Hochschule Darmstadt  (Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit)
Veranstaltung
Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Sozialen Arbeit
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
17
Katalognummer
V144974
ISBN (eBook)
9783640531769
ISBN (Buch)
9783640531875
Dateigröße
1578 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Armut, Ernährung, Sozialhilfe, Hartz IV, Soziokulturelles Existenzminimum, gesundes Essen, gesunde Ernährung, ausgewogene Ernährung, Soziologie, Soziale Arbeit
Arbeit zitieren
Manuel Lehmann (Autor:in), 2008, Armut und Ernährung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144974

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