Die vorliegende Arbeit behandelt das Phänomen zivilen Protests während des "mexikanischen Drogenkriegs".
Einführend werden zuerst die historischen Hintergründe beleuchtet, die dazu beigetragen haben, eine soziokulturelle und politische Situation im Land zu schaffen, welche es den Drogenkartellen ermöglicht, ihre gewalttätigen Sphären auf weite Teile des Staatsgebiets auszubreiten. In weiterer Folge wird das Phänomen des Staatszerfalls genauer betrachtet, da ein funktionierendes Staatssystem einen wichtigen Faktor in der Formierung zivilen Protests darstellt.
Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den zwei größeren sozialen Bewegungen, dem Movimiento por la Paz con Justicia y Dignidad und dem Studierendenprotest #YoSoy132, die während der letzten zwei Jahre in Mexiko entstanden sind. Als Analysewerkzeug wird dabei auf den Framing-Ansatz nach Snow und Benford zurückgegriffen, welcher eine tiefgreifendere Analyse der Entstehung und Mobilisierungsstrategien ziviler Protestbewegungen zulässt. In dieser Hinsicht kann die vorliegende Arbeit als Ausgangspunkt für weitere Analysen betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Historische Hintergründe
- 2.1 Klientelismus und Legitimationskrise
- 2.2 Mexikos Guerra Sucia
- 2.3 Lange Transition und schleichende Demokratisierung
- 2.4 Paradigmenwechsel: Vicente Fox
- 3. Der Aufstieg der Drogenkartelle
- 3.1 Drogen, Wirtschaft und Politik
- 3.2 Das Phänomen Salinas
- 3.3 Paradoxon der Demokratisierung
- 4. Mexikos Guerra contra el narcotráfico
- 4.1 Schicksalsjahr 2006: Knapper Wahlausgang
- 4.2 Kriegserklärung und Gewalteskalation
- 4.3 Menschenrechtsverletzungen und \"Kollateralschäden\"
- 5. Mexiko auf dem Weg zu einem \"failed state\"?
- 5.1 Konzeptualisierung: Weak vs. failing state
- 5.2 Mexiko zwischen weak und failing
- 5.2.1 Die Sicherheitsfunktion
- 5.2.2 Die Wohlfahrtsfunktion
- 5.2.3 Die Rechtsstaatsfunktion
- 5.3 Einordnung nach Rotberg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert den Zusammenhang zwischen dem Aufstieg der Drogenkartelle, der mexikanischen "Guerra contra el narcotráfico" und dem zunehmenden zivilen Protest gegen Korruption und autoritäre Praktiken in Mexiko. Die Arbeit untersucht, inwieweit der Drogenkrieg und die damit verbundene Gewalt die politische und soziale Stabilität des Landes bedrohen und welche Rolle der zivile Widerstand im Kampf gegen die Drogenkartelle und für eine gerechtere Gesellschaft spielt.
- Die historischen Wurzeln der Korruption und des Klientelismus in Mexiko
- Der Aufstieg der Drogenkartelle und deren Einfluss auf die mexikanische Politik und Wirtschaft
- Die Eskalation der Gewalt im mexikanischen Drogenkrieg und deren Folgen für die Zivilbevölkerung
- Die Rolle des zivilen Widerstands im Kampf gegen die Korruption und die Drogenkartelle
- Die Frage, inwieweit Mexiko auf dem Weg zu einem "failed state" ist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt den aktuellen Kontext des mexikanischen Drogenkriegs dar. Kapitel 2 beleuchtet die historischen Hintergründe der Korruption und der Gewalt in Mexiko, einschließlich der "Guerra Sucia" und der schleichenden Demokratisierung. Kapitel 3 analysiert den Aufstieg der Drogenkartelle und deren Einfluss auf die mexikanische Politik und Wirtschaft. Kapitel 4 behandelt die "Guerra contra el narcotráfico" und deren Folgen, einschließlich der Eskalation der Gewalt und der Menschenrechtsverletzungen. Schließlich diskutiert Kapitel 5 das Konzept des "failed state" und untersucht, inwieweit Mexiko die Kriterien eines "failed state" erfüllt.
Schlüsselwörter
Drogenkrieg, Mexiko, Kartelle, Korruption, Gewalt, ziviler Protest, Menschenrechte, "failed state", Demokratisierung, "Guerra contra el narcotráfico", Klientelismus, Legitimationskrise, Guerra Sucia.
- Citar trabajo
- Hanna Silbermayr (Autor), 2013, Ziviler Protest im mexikanischen Drogenkrieg. Widerstand gegen Korruption und autoritäre Praktiken im heutigen Mexiko, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453143