Die deliberative Demokratietheorie hat sich in den letzten 30 Jahren unter maßgeblicher Mitarbeit von Jürgen Habermas zu einer der führenden Demokratietheorien entwickelt.
Die Beliebtheit der deliberativen Demokratietheorie macht sogleich aber auch ihre Hinterfragung notwendig. Wie gezeigt werden wird, geschieht dies bereits aus verschiedensten politiktheoretischen Richtungen. Da Habermas besonderen Zuspruch auch von links orientierten Wissenschaftlern genießt, erscheint es interessant, sich der deliberativen Demokratietheorie einmal aus dem Blickwinkel des lange Zeit unter linken Wissenschaftlern dominierenden Marxismus kritisch zu nähern. Konkret soll die Frage behandelt werden, welche Auswirkungen finanzielle Ungleichheiten auf den normativen Wert der deliberativen Demokratietheorie haben.
Zur Beantwortung dieser Frage wird zunächst ein Abriss über den Inhalt der deliberativen Demokratietheorie gegeben. Auf Grund des beschränkten Umfangs dieser Untersuchung wird sich dabei auf Habermas als den wichtigsten deutschen Vertreter dieser Theorie beschränkt. Darauf aufbauend wird die Kritik an der Theorie deliberativer Demokratie behandelt, indem zuerst ein kurzer Überblick über verschiedene Ansätze der Kritik an Habermas` Demokratievorstellungen gegeben wird und sodann die marxistisch beeinflusste Kritik an der deliberativen Demokratie im Allgemeinen und im Speziellen am Beispiel Adam Przeworskis näher beleuchtet wird. Abschließend wird abgewogen, inwieweit den marxistischen Einwänden gegen die Habermas'schen Vorstellungen Recht gegeben werden kann und untersucht, was dies für den normativen Wert der deliberativen Demokratietheorie bedeutet. Die Arbeit schließt mit der Feststellung, dass es für einen Deliberationsprozess relevante Fragen gibt, die nicht im Diskurs beantwortet werden können und somit auch unter sonstigen Idealbedingungen durch finanzielle Interessen manipulierbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie der deliberativen Demokratie bei Habermas
- Kritik an der deliberativen Demokratietheorie
- Überblick über die politiktheoretische Kritik an der deliberativen Demokratietheorie
- Marxistische Kritik an der deliberativen Demokratietheorie
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den theoretischen Schwächen der deliberativen Demokratietheorie, insbesondere im Hinblick auf marxistische Kritik. Sie untersucht, wie finanzielle Ungleichheiten den normativen Wert der Theorie beeinflussen können.
- Die deliberative Demokratietheorie als einflussreiche politische Theorie.
- Die Rolle der deliberativen Kommunikation in der demokratischen Meinungs- und Willensbildung.
- Kritik an der deliberativen Demokratietheorie aus verschiedenen politiktheoretischen Perspektiven.
- Marxistische Kritik an der deliberativen Demokratietheorie und deren Implikationen für finanzielle Ungleichheit.
- Die Auswirkungen von finanzieller Ungleichheit auf den normativen Wert der deliberativen Demokratietheorie.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die deliberative Demokratietheorie vor und erläutert ihre Bedeutung im Kontext aktueller Demokratietheorien. Sie hebt die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Theorie hervor, insbesondere aus marxistischer Perspektive.
- Die Theorie der deliberativen Demokratie bei Habermas: Dieses Kapitel beleuchtet Habermas' Theorie der deliberativen Demokratie, die sich von liberalen und republikanischen Demokratieverständnissen abgrenzt. Die zentrale Rolle der deliberativen Kommunikation in der Meinungs- und Willensbildung wird hervorgehoben.
- Kritik an der deliberativen Demokratietheorie: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Kritik an der Theorie der deliberativen Demokratie aus verschiedenen politiktheoretischen Richtungen. Es beleuchtet die marxistische Kritik, die sich auf die Auswirkungen finanzieller Ungleichheit auf die deliberative Demokratie konzentriert.
Schlüsselwörter
Deliberative Demokratie, Habermas, marxistische Kritik, finanzielle Ungleichheit, normative Theorie, politische Kommunikation, Meinungsbildung, Willensbildung, Diskurs, Konsens, Rationalität, Gerechtigkeit, Sozialismus.
- Quote paper
- Jana Wagner (Author), 2009, Theoretische Schwächen der deliberativen Demokratietheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145321