Die heutige Zeit ist geprägt von tief greifenden demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen und einem rasanten Wandel in Wissenschaft, Wirtschaft und Technik. In der Arbeitswelt führen die fortlaufenden Wandlungsprozesse zu sich ändernden Rahmen-bedingungen für die Beschäftigten, die mit zunehmend komplexeren und sich ständig wandelnden Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen im Berufsleben konfrontiert werden (Arnold, 1990; Arnold & Schüßler, 1998). Außerdem zeichnet sich seitens der Unternehmen ein Trend ab, der durch eine zunehmende Bedeutung fachübergreifender Kompetenzen gekennzeichnet ist (Arnold & Schüßler, 1998).
Vor diesem Hintergrund ist die Weiterbildung nicht mehr nur für den beruflichen Aufstieg Grundbedingung, sondern auch zur Erhaltung einer erreichten beruflichen Position.
Diese Entwicklungen bleiben auch für die Erwachsenenbildung nicht ohne Folgen. Es wird eine lernende Gesellschaft angestrebt, in der der einzelne Akteur durch sein lebenslanges Lernen den sich ständig wandelnden Anforderungen im Alltags- und Berufsleben ge-wachsen bleibt (Dohmen, 1998). Infolgedessen rücken neue Lernformen und Lern-arrangements in den Mittelpunkt der Aus- und Weiterbildung, die dem Lernenden eine Chance zur aktiven Partizipation einräumen.
Sowohl in Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik als auch in Wirtschafts- und Sozialpolitik rückt das Konzept des selbstgesteuerten Lernens in den Mittelpunkt der Diskussionen. Gleichzeitig wird das Lernen im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung an den Arbeitsplatz zurückverlagert. So nimmt das selbstgesteuerte Lernen gerade im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein (Arnold, 1990; Dybowski, 2001). Die Unternehmen stehen vor der Frage, wie ein selbstgesteuertes Lernen am Arbeitsplatz angewendet und gefördert werden kann. Diese Fragestellung bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit.
Das Forschungsziel der vorliegenden Arbeit ist es, Anwendungs- und Förderungsmöglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens am Arbeitsplatz im Rahmen der betrieblichen Weiterbildung aufzuzeigen. Dabei gilt es zum einen herauszuarbeiten, welche Aspekte ausschlaggebend für die Anwendung des selbstgesteuerten Lernens als Lernmethode sind. Zum anderen soll verdeutlicht werden, wie ein selbstbestimmtes Lernen am Arbeitsplatz unter besonderer Berücksichtigung der Lernumgebung im Kontext des Berufsalltages gefördert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. THEORIE
- 1. Die Begründung einer neuen Lernkultur im Kontext der Kompetenzentwicklung
- 1.1 Begriffliche Grundlagen der Kompetenz
- 1.2 Veränderte Lern- und Kompetenzanforderungen in der Wissensgesellschaft
- 1.3 Neue Methoden in der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung
- 2. Das Konzept des selbstgesteuerten Lernens
- 2.1 Begriffliche Grundlagen des selbstgesteuerten Lernens
- 2.2 Die Selbstlernkompetenz als Voraussetzung seitens des Lernenden
- 3. Die Förderung des selbstgesteuerten Lernens
- 3.1 Die Gestaltung der Lernumgebung
- 3.2 Das Konzept der offenen Lernumwelt
- 3.3 Methoden und Instrumente des selbstgesteuerten Lernens
- III EMPIRIE
- 1. Forschungsziel und Forschungsfragen
- 2. Forschungsmethodologie
- 3. Untersuchungsverfahren der qualitativen Einzelfallanalysen
- 3.1 Fallbestimmungen
- 3.2 Datenerhebung
- 3.2.1 Problemzentrierte Interviews der Führungskräfte
- 3.2.2 Experteninterviews
- 3.3 Datenaufbereitung
- 3.4 Datenauswertung
- 4. Anwendungs- und Förderungsmöglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens am Arbeitsplatz
- 5. Kritische Würdigung der Untersuchung im Hinblick auf die Einhaltung der Gütekriterien
- 6. Fazit der qualitativen Untersuchung
- IV. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Untersuchung von Anwendungs- und Förderungsmöglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens am Arbeitsplatz. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von selbstgesteuertem Lernen im Kontext des rasanten Wandels in Wissenschaft, Wirtschaft und Technik und den damit verbundenen Herausforderungen für die Kompetenzentwicklung in der Arbeitswelt.
- Begriffliche Grundlagen des selbstgesteuerten Lernens und der Selbstlernkompetenz
- Veränderte Lern- und Kompetenzanforderungen in der Wissensgesellschaft
- Neue Methoden der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung
- Die Gestaltung der Lernumgebung und das Konzept der offenen Lernumwelt
- Methoden und Instrumente des selbstgesteuerten Lernens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik des selbstgesteuerten Lernens im Kontext des Wandels in Wissenschaft, Wirtschaft und Technik. Kapitel II befasst sich mit den theoretischen Grundlagen des selbstgesteuerten Lernens, einschließlich der Bedeutung der Selbstlernkompetenz und der veränderten Anforderungen an die Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft. Es werden zudem neue Methoden der Weiterbildung zur Kompetenzentwicklung vorgestellt. Kapitel III behandelt die empirische Untersuchung der Anwendungs- und Förderungsmöglichkeiten des selbstgesteuerten Lernens am Arbeitsplatz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen selbstgesteuertes Lernen, Kompetenzentwicklung, Wissensgesellschaft, Weiterbildung, Lernumgebung, offene Lernumwelt, Methoden und Instrumente des selbstgesteuerten Lernens, qualitative Forschung, Einzelfallanalysen, Anwendungs- und Förderungsmöglichkeiten, Arbeitsplatz.
- Arbeit zitieren
- Julia Wetzel (Autor:in), 2009, Selbstgesteuertes Lernen am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145332