Eine Terrormiliz, die Territorien anderer Staaten kontrolliert und ein eigenes Kalifat auf diesen ausruft sowie Merkmale eines Nationalstaates aufweist, beschäftigt heute noch viele Soziologen und Politologen hinsichtlich dem Sachverhalt, inwiefern der Islamische Staat dem eigenen Anspruch, eine legitime Herrschaftsordnung zu sein, überhaupt gerecht werden kann. Einer der größten Soziologen und Nationalökonomen, der hierbei zur Betrachtung des Ganzen herangezogen werden sollte, ist Max Weber, da er sich bereits im 19. und 20. Jahrhundert mit Begriffen der Herrschaftssoziologie beschäftigte und die Soziologie sowie Politikwissenschaft mit seinen prägnanten Definitionen und analytischen Verfahren wesentlich beeinflusste. Seine Begriffsbildungen werden bis heute in der Soziologie und der Politikwissenschaft als Basis für weitere Forschungen verwendet und vor allem sein Konzept von Herrschaft und Macht findet heute noch Gebrauch. Angesichts dieser Tatsachen soll folgende implizierte Forschungsfrage beantwortet werden, um aus soziologischer Perspektive mehr Aufschluss über den IS und sein Verhältnis zur Bevölkerung im Nahen Osten erhalten zu können:
Wie ist nach Max Webers Herrschafts- und Machtkonzept das Verhältnis zwischen dem Islamischen Staat und der Bevölkerung in den eroberten Territorien im Nahen Osten zu charakterisieren?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer und konzeptioneller Rahmen
- 2.1 Macht nach Max Weber
- 2.2 Herrschaft nach Max Weber
- 3 Der Islamische Staat im Nahen Osten
- 3.1 Staatlicher Anspruch des IS
- 3.2 Gewalttheologie des IS
- 4 Max Weber und der Islamische Staat
- 5 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen dem Islamischen Staat (IS) und der Bevölkerung in den eroberten Gebieten im Nahen Osten anhand des Herrschafts- und Machtkonzepts von Max Weber. Ziel ist es, die Legitimität der IS-Herrschaft aus soziologischer Perspektive zu beleuchten und zukünftige ähnliche Phänomene besser zu verstehen.
- Max Webers Definition von Macht und Herrschaft
- Der Islamische Staat als selbsternanntes Kalifat
- Die Legitimation von Gewalt durch den IS
- Der Aufbau staatlicher Strukturen durch den IS
- Anwendung von Webers Theorie auf den IS im Nahen Osten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Entstehung des „Islamischen Kalifats“ durch den IS und dessen Unterschiede zu anderen salafistischen Organisationen. Sie hebt die erfolgreiche Etablierung staatlicher Strukturen durch den IS hervor und stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis zwischen dem IS und der Bevölkerung im Lichte von Max Webers Herrschaftssoziologie. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz und die verwendeten Quellen, darunter Werke von Max Weber selbst sowie aktuelle Literatur zum IS.
2 Theoretischer und konzeptioneller Rahmen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar, indem es Max Webers Definition von Macht und Herrschaft erläutert. Es konzentriert sich auf die Aspekte von Webers Werk, die für die Beantwortung der Forschungsfrage relevant sind. Webers Definition von Macht als die Chance, den eigenen Willen auch gegen Widerstand durchzusetzen, wird ausführlich dargestellt, ebenso wie die Unbestimmtheit des Machtbegriffs in Webers Soziologie und die verschiedenen Quellen von Macht.
3 Der Islamische Staat im Nahen Osten: Dieses Kapitel beschreibt den Islamischen Staat, seine Ziele, Vorgehensweisen und sein Verhältnis zur Bevölkerung in den eroberten Gebieten. Es beleuchtet den staatlichen Anspruch des IS, seine Gewalttheologie und die von ihm etablierten Strukturen, die denen eines modernen Nationalstaates ähneln. Das Kapitel analysiert die Methoden, mit denen der IS seine Macht ausübt und seine Herrschaft zu legitimieren versucht, und bietet einen umfassenden Überblick über die sozio-politische Situation, die der IS geschaffen hat.
Schlüsselwörter
Max Weber, Herrschaftssoziologie, Macht, Islamischer Staat (IS), Kalifat, Gewalttheologie, Legitimität, Nationalstaat, Naher Osten, Soziologie, Politikwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Max Weber und der Islamische Staat
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen dem Islamischen Staat (IS) und der Bevölkerung in den von ihm eroberten Gebieten im Nahen Osten. Sie analysiert die Legitimität der IS-Herrschaft aus soziologischer Perspektive, basierend auf dem Herrschafts- und Machtkonzept von Max Weber.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie lässt sich das Verhältnis zwischen dem IS und der Bevölkerung unter Anwendung von Max Webers Herrschaftssoziologie erklären?
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf Max Webers Definitionen von Macht und Herrschaft. Es werden insbesondere die Aspekte von Webers Werk betrachtet, die für die Analyse der IS-Herrschaft relevant sind, wie beispielsweise die Chance, den eigenen Willen auch gegen Widerstand durchzusetzen, die Unbestimmtheit des Machtbegriffs und die verschiedenen Quellen von Macht.
Wie wird der Islamische Staat in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit beschreibt den IS, seine Ziele, Vorgehensweisen und sein Verhältnis zur Bevölkerung. Es werden der staatliche Anspruch des IS, seine Gewalttheologie und die von ihm etablierten Strukturen analysiert. Die Methoden der Machtausübung und der Legitimationsversuche des IS werden ebenso beleuchtet wie die sozio-politische Situation, die der IS geschaffen hat.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum theoretischen Rahmen (Max Webers Macht- und Herrschaftstheorie), ein Kapitel zum Islamischen Staat im Nahen Osten, ein Kapitel zur Anwendung von Webers Theorie auf den IS und ein Schlusskapitel. Die Einleitung beschreibt die Entstehung des IS und stellt die Forschungsfrage. Das Schlusskapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Max Weber, Herrschaftssoziologie, Macht, Islamischer Staat (IS), Kalifat, Gewalttheologie, Legitimität, Nationalstaat, Naher Osten, Soziologie, Politikwissenschaft.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, die Legitimität der IS-Herrschaft aus soziologischer Perspektive zu beleuchten und zukünftige ähnliche Phänomene besser zu verstehen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Werke von Max Weber sowie aktuelle Literatur zum IS.
- Citation du texte
- Haci Yunus Erdal (Auteur), 2017, Max Webers Herrschaftssoziologie und der Islamische Staat im Nahen Osten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453358