Im Hauptteil dieser Arbeit geht es zum einen darum, anhand eines historischen Abrisses der ‚Asyldebatten‘ seit Entstehung der Bundesrepublik, zu klären, was lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen überhaupt sind und wie sie entstanden. Anschließend werden diese auch im aktuellen Diskurs (seit 2015) sichtbar gemacht. Hierfür werden drei Plenarsitzungen untersucht und die Nomination der Referent*innen genauer angeschaut. Die gewonnen Kenntnisse finden ihre Anwendung im Versuch die Begrifflichkeiten in einem ideologischen Kontext einzuordnen und ihren Weg über die Politik in die Alltagssprache nachzuzeichnen. Hieraus resultiert auch genauer zu beleuchten, wie die Bürger*innen Eigenes und Fremdes wahrnehmen und so empfänglich dafür sind, Abwehrhaltungen aufzunehmen und zu reproduzieren. Bevor es zur Conclusio kommt, wird noch abschließend, als mögliche Perspektive, Political Correctness thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Warum ist Sprache politisch?
- 2. Sprache und Politik
- 2.1. Politikbegriff(e)
- 2.2. Politizität von Sprache
- 2.2.1. Politische Sprache im Gefüge des Deutschen
- 2.3. Politolinguistik
- 2.3.1. Funktionen politischer Sprache
- 2.3.2. Analyse auf der Wortebene
- 2.3.3. Das Lexikon der Politik
- 3. Asyldiskurse in Deutschland – Ein (Linguistischer) Vergleich
- 3.1. Asyldebatten früher bis heute
- 3.2. Bewertetes Reden über Migrant*innen im Bundestag
- 4. Lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen
- 4.1. Sprache und Ideologie
- 4.2. Wechselwirkungen politischer und Alltagssprache
- 4.2.1. Rechte Diskursstrategien von den Wurzeln bis zur AfD
- 4.2.2. Wie sie zur Sprache des Volkes wird
- 5. Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit
- 5.1. Sprechen über Eigenes und Fremdes
- 6. Perspektive oder: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen
- 7. Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rolle von Sprache in der deutschen Asyldebatte und analysiert, wie lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen gegenüber Migrant*innen entstehen und sich im politischen und gesellschaftlichen Diskurs verbreiten. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen Sprache und Politik, insbesondere die Funktionen und Strategien politischer Sprache. Sie untersucht die historischen Entwicklungen der Asyldebatten und analysiert aktuelle Diskursmuster im Bundestag. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wirkung von Sprache auf die Wahrnehmung von Eigenem und Fremdem in der Gesellschaft.
- Zusammenhang zwischen Sprache und Politik
- Analyse lexikalisch manifestierter Abwehrhaltungen in der Asyldebatte
- Historische Entwicklung und aktuelle Diskursmuster im Bundestag
- Wirkung von Sprache auf die Wahrnehmung von Eigenem und Fremdem
- Rolle von Political Correctness
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Ursprung und der Wirkung abwertender Begriffe in der öffentlichen Asyldebatte. Sie skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der die linguistische Analyse politischer Sprache mit politikwissenschaftlichen Perspektiven verbindet. Der Fokus liegt auf der Untersuchung lexikalisch manifestierter Abwehrhaltungen und deren Weg von der politischen in die Alltagssprache.
2. Sprache und Politik: Dieses Kapitel etabliert den theoretischen Rahmen, indem es den Zusammenhang zwischen Sprache und Politik aus linguistischer und politikwissenschaftlicher Sicht beleuchtet. Es werden verschiedene Politikbegriffe diskutiert und die Politizität von Sprache herausgearbeitet. Die Einführung in die Politolinguistik liefert die methodologische Grundlage für die Analyse der politischen Sprache auf der Wortebene.
3. Asyldiskurse in Deutschland – Ein (Linguistischer) Vergleich: Dieses Kapitel bietet einen historischen Abriss der Asyldebatten in Deutschland, um den Kontext für die Entstehung lexikalisch manifestierter Abwehrhaltungen zu schaffen. Es analysiert, wie Bewertungen von Migrant*innen im Bundestag sprachlich ausgedrückt werden und vergleicht vergangene und aktuelle Diskurse.
4. Lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen: Dieses Kapitel untersucht die sprachlichen Strategien, die zur Konstruktion und Verbreitung von Abwehrhaltungen gegenüber Migrant*innen beitragen. Es analysiert den Einfluss von Ideologie und die Wechselwirkungen zwischen politischer und Alltagssprache. Der Fokus liegt auf der Nachverfolgung des Weges dieser Strategien von rechten Diskursen in die öffentliche und alltägliche Sprache.
5. Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit: In diesem Kapitel wird untersucht, wie Sprache die Wahrnehmung von Eigenem und Fremdem beeinflusst und wie dies die Aufnahme und Reproduktion von Abwehrhaltungen fördert. Es werden die gesellschaftlichen Folgen der untersuchten sprachlichen Phänomene beleuchtet.
6. Perspektive oder: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen: Dieses Kapitel diskutiert die Bedeutung politisch korrekter Sprache als eine Möglichkeit, diskriminierende und abwertende Äußerungen zu vermeiden und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern.
Schlüsselwörter
Sprache, Politik, Asyldebatte, Integration, Migration, Lexikalische Analyse, Abwehrhaltungen, Ideologie, Diskurs, Politolinguistik, Politische Korrektheit, Migrant*innen, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Sprache und Politik in der deutschen Asyldebatte
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle von Sprache in der deutschen Asyldebatte. Der Fokus liegt auf der Analyse lexikalisch manifestierter Abwehrhaltungen gegenüber Migrant*innen und deren Verbreitung im politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Es wird der Zusammenhang zwischen Sprache und Politik beleuchtet, insbesondere die Funktionen und Strategien politischer Sprache.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie abwertende Begriffe in der öffentlichen Asyldebatte entstehen und welche Wirkung sie haben. Die Arbeit untersucht die historischen Entwicklungen der Asyldebatten und analysiert aktuelle Diskursmuster im Bundestag. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Wirkung von Sprache auf die Wahrnehmung von Eigenem und Fremdem in der Gesellschaft und die Rolle von "Political Correctness".
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verbindet linguistische Analysen politischer Sprache mit politikwissenschaftlichen Perspektiven. Es wird eine lexikalische Analyse durchgeführt, um die sprachlichen Strategien zur Konstruktion und Verbreitung von Abwehrhaltungen zu untersuchen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Sprache und Politik (inkl. Politolinguistik), Asyldiskurse in Deutschland – Ein (Linguistischer) Vergleich, Lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen, Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit, Perspektive oder: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen und Conclusio (Schlussfolgerung).
Was wird im Kapitel "Sprache und Politik" behandelt?
Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen fest. Es beleuchtet den Zusammenhang zwischen Sprache und Politik aus linguistischer und politikwissenschaftlicher Sicht, diskutiert verschiedene Politikbegriffe und arbeitet die Politizität von Sprache heraus. Die Einführung in die Politolinguistik bildet die methodologische Grundlage für die Analyse der politischen Sprache auf Wortebene.
Was wird im Kapitel "Asyldiskurse in Deutschland" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Asyldebatten in Deutschland, um den Kontext für die Entstehung von Abwehrhaltungen zu schaffen. Es analysiert die sprachliche Darstellung von Bewertungen von Migrant*innen im Bundestag und vergleicht vergangene und aktuelle Diskurse.
Was wird im Kapitel "Lexikalisch manifestierte Abwehrhaltungen" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die sprachlichen Strategien, die zur Konstruktion und Verbreitung von Abwehrhaltungen beitragen. Es untersucht den Einfluss von Ideologie und die Wechselwirkungen zwischen politischer und Alltagssprache, mit Fokus auf der Entwicklung rechter Diskursstrategien und deren Einfluss auf die Alltagssprache.
Was wird im Kapitel "Sprache und gesellschaftliche Wirklichkeit" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von Sprache auf die Wahrnehmung von Eigenem und Fremdem und wie dies die Aufnahme und Reproduktion von Abwehrhaltungen beeinflusst. Die gesellschaftlichen Folgen der untersuchten sprachlichen Phänomene werden beleuchtet.
Was wird im Kapitel "Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen" behandelt?
Dieses Kapitel diskutiert die Bedeutung politisch korrekter Sprache, um diskriminierende und abwertende Äußerungen zu vermeiden und einen respektvollen Umgang zu fördern.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Sprache, Politik, Asyldebatte, Integration, Migration, Lexikalische Analyse, Abwehrhaltungen, Ideologie, Diskurs, Politolinguistik, Politische Korrektheit, Migrant*innen, Deutschland.
- Quote paper
- Laura Wandt (Author), 2021, Sprache als Instrument der Integrationspolitik. Lexikalisch-manifestierte Abwehrhaltungen der deutschen "Asyldebatte", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453848