Gegenstand dieser schriftlichen Ausarbeitung soll eine genauere Betrachtung des Verhältnisses zwischen Führungspersonen und den Geführten sein. Nachgegangen werden soll der Frage, ob es wirklich berechtigt ist, davon auszugehen, dass Führungskräfte auf Grund ihrer Position und den formalen Strukturen der Organisation mehr Handlungsspielräume bzw. mehr Macht als die restlichen Organisationsmitglieder besitzen. Diese Analyse soll mit Hilfe der Spieltheorie von Crozier und Friedberg geschehen. Die Spieltheorie repräsentiert eine bestimmte Richtung der Organisationssoziologie, die Organi-sationen mehr als soziale Systeme betrachtet. Diese Ausrichtung der Organisationssoziologie verfolgte das Ziel, Interaktionen innerhalb eines Unternehmens zu untersuchen. Vertreter dieser Theorieausrichtung besaßen auch ein anderes Menschenbild. Der Mensch wurde nicht mehr als rationales Wesen gesehen, sondern eher als ein Individuum, welches eigene Interessen besitzt, die nicht immer rational verfolgt werden. Dies versuchen Mikropolitiker wie Crozier und Friedberg näher zu veranschaulichen. Um ihre Spieltheorie detailliert darstellen zu können, soll im ersten Schritt der Analyse betrachtet werden, wie andere Führungstheorien diverser Disziplinen das Verhältnis zwischen Führungskräften und Geführten sehen. Anschließend wird die Spieltheorie detailliert vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Das Verhältnis zwischen Führenden und Geführten in ausgewählten Disziplinen
- Crozier und Friedbergs Spieltheorie
- Einordnung in die Mikropolitik
- Macht als Kontrolle von Ungewissheiten
- Kollektives Handeln bei individuell agierenden Akteuren
- Schlussfolgerungen für den Führungsbegriff
- Kritische Betrachtung auf die Spieltheorie
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Führungspersonen und Geführten aus spieltheoretischer Sicht, insbesondere der Theorie von Crozier und Friedberg. Ziel ist es, zu untersuchen, ob Führungskräfte tatsächlich mehr Macht besitzen als ihre Mitarbeiter, und ob dies in der Spieltheorie gerechtfertigt ist.
- Die Bedeutung der Spieltheorie für die Analyse von Führungsverhalten in Organisationen
- Das Konzept der Macht in der Spieltheorie von Crozier und Friedberg
- Die Rolle von Ungewissheiten und Kontrollzonen in Organisationsstrukturen
- Das Zusammenspiel von individuellen Interessen und kollektivem Handeln in Organisationen
- Die Kritik an traditionellen Führungstheorien und deren Einfluss auf das Verständnis des Verhältnisses zwischen Führenden und Geführten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas im Kontext von Organisationen und Führung dar und führt in die spieltheoretische Perspektive ein. Im zweiten Kapitel wird ein Überblick über verschiedene Disziplinen und deren Betrachtung des Verhältnisses zwischen Führenden und Geführten gegeben. Im dritten Kapitel wird die Spieltheorie von Crozier und Friedberg vorgestellt, wobei die Einordnung in die Mikropolitik, das Verständnis von Macht als Kontrolle von Ungewissheiten, das Konzept des kollektiven Handelns und die Schlussfolgerungen für den Führungsbegriff im Vordergrund stehen. Der vierte Abschnitt beleuchtet die Defizite der Spieltheorie und im fünften Kapitel werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Spieltheorie, Macht, Führung, Ungewissheiten, Mikropolitik, Organisationen, Organisationsstrukturen, Führungsbegriff, individuelles Handeln, kollektives Handeln.
- Quote paper
- Adem Özcan (Author), 2009, Das Verhältnis zwischen Führungspersonen und Geführten aus spieltheoretischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145448