Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Medienberichterstattung über Sicherheit und Unsicherheit auf den öffentlichen Raum der Stadt Leipzig. [...] Anhand einer Diskursanalyse exemplarischer Artikel der Leipziger Volkszeitung (LVZ) zu den Auseinandersetzungen in der Leipziger Disko-Szene, werden die durch Sprache konstruierte
Realität und daraus entstehende Folgen für den öffentlichen Raum aufgezeigt.
Im ersten Teil der Arbeit wird einleitend ein Überblick über die Hintergründe und die aktuelle Situation der Thematik‚(Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum’ gegeben. Dabei wird näher auf den öffentlichen Raum eingegangen, die Entstehung von Unsicherheit geklärt, die Rolle der Medien betrachtet, sowie etwas zur Verräumlichung von Sicherheit und Unsicherheit gesagt. Darüber hinaus wird die aktuelle Kriminalpolitik, als staatlicher Umgang mit der Unsicherheit im öffentlichen Raum betrachtet.
Der zweite Teil der vorliegenden Untersuchung ist dem Forschungsdesign und der Methodendarstellung gewidmet. Hier werden dem Leser die Motivation zum Verfassen dieser Arbeit, sowie die Zielstellung und die Forschungsfragen näher erläutert. Die anschließende detaillierte Erklärung der Diskursanalyse und des methodischen Vorgehens dienen der Vorstellung
der in der Geographie noch nicht weit verbreiteten Methode und helfen, eine für das qualitative Vorgehen notwendige, Transparenz zu schaffen.
Im letzten Abschnitt wird die Analyse der empirisch gewonnenen Ergebnisse durchgeführt. Dieser ist in drei Unterkapitel gegliedert und soll die im zweiten Teil der Arbeit vorgestellten
Forschungsfragen beantworten. Das erste Kapitel der Analyse beschreibt die Generierung der Forschungsergebnisse und dient der Nachvollziehbarkeit der Untersuchung und seiner Resultate.
Im nächsten Schritt wird das in den untersuchten LVZ-Berichten generierte Wissen und dessen Mittel zur Konstruktion aufgezeigt. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf
den Raum durch die Berichterstattung der LVZ. Die Analyse endet mit einer Konklusion über die Untersuchungsergebnisse und einer qualitativen Aussage über den medialen Diskurs zu(Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum.
Zum Abschluss der Arbeit wird ein kurzes Fazit über die Methode der Diskursanalyse gezogen und ein Ausblick auf eine mögliche weiterführende Forschung gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum
- Der städtische öffentliche Raum - Funktion, Bedeutung und Wandel
- Verhalten im öffentlichen Raum
- Öffentlicher Raum und (Un-)Sicherheit
- Zum Entstehen von Unsicherheit
- Zur medialen Konstruktion
- Zu Prozessen der Verräumlichung
- Kriminalität und Gewalt in Deutschland
- Der staatliche Umgang mit Unsicherheit im öffentlichen Raum
- Kriminalpolitik und soziale Kontrolle
- Kriminalpolitische Raumideologien
- Kommunale Sicherheitspolitiken
- Räumliche Methoden der Kriminalpolitik - Videoüberwachung und Raumverbote als neue Sicherheitsstrategien
- Zur diskursiven Konstruktion von (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum
- (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig
- Die Stadt Leipzig – Eine Einführung
- Kriminalität in der Messestadt
- Überwachung und soziale Kontrolle
- Der „Leipziger Disko-Krieg“
- Forschungsdesign und methodisches Vorgehen
- Motivation, Zielstellung und Forschungsfragen
- Die Diskursanalyse
- Was ist ein Text und was ist ein Diskurs?
- Die Macht der Diskurse
- Zur allgemeinen Methode
- Die Diskursanalyse nach Siegfried Jäger
- Besonderheiten und Begriffe
- Reduzierung der Materialfülle
- Materialcorpus und Dossier – Von der Strukturanalyse zum typischen Artikel
- Die Feinanalyse und ihre Schritte
- Die Diskursanalyse der Leipziger Volkszeitung
- Zur Generierung der Forschungsergebnisse
- Strukturanalyse
- Feinanalyse
- Die kommunikative Konstruktion von (Un-)Sicherheit in der LVZ am Beispiel des „Disko-Krieges“
- Die Leipziger Volkszeitung
- Die deskriptive Darstellung der Inhalte
- Das produzierte Wissen
- Die Mittel der Konstruktion
- Die Diskursposition der Leipziger Volkszeitung
- Raumauswirkung der Berichterstattung über den „Leipziger Disko-Krieg“
- Für die Leipziger Innenstadt und ihre Diskotheken
- Für andere Leipziger Stadtteile
- Für die Stadt Leipzig als Ganzes
- Für andere Orte und Räume
- Konklusion der Analyseergebnisse und Einordnung in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Konstruktion von (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum und untersucht, wie diese im Kontext der Leipziger Volkszeitung, speziell am Beispiel des „Leipziger Disko-Krieges“, vermittelt wird. Die Arbeit analysiert die Diskurse in der Leipziger Volkszeitung und die kommunikative Konstruktion von (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum, wobei die räumlichen Auswirkungen der Berichterstattung im Fokus stehen.
- Die Konstruktion von (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum
- Die mediale Inszenierung von Kriminalität und Gewalt
- Die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung
- Die Auswirkungen von Sicherheitsdiskussionen auf den öffentlichen Raum
- Die Analyse von Diskursen in der Leipziger Volkszeitung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum und beleuchtet die Bedeutung des öffentlichen Raums, die verschiedenen Verhaltensweisen und die Entstehung von Unsicherheit. Im Anschluss werden die mediale Konstruktion von (Un-)Sicherheit sowie die Prozesse der Verräumlichung und die Rolle der Kriminalität und Gewalt in Deutschland thematisiert. Das Kapitel beleuchtet auch den staatlichen Umgang mit Unsicherheit im öffentlichen Raum, einschließlich Kriminalpolitik, sozialer Kontrolle und räumlicher Methoden der Kriminalpolitik.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Forschungsdesign und der methodischen Vorgehensweise der Arbeit, wobei die Diskursanalyse als zentrale Methode vorgestellt wird. Das Kapitel erklärt die Besonderheiten der Diskursanalyse nach Siegfried Jäger und beschreibt die Schritte der Materialanalyse, die von der Strukturanalyse bis zur Feinanalyse reichen.
Im vierten Kapitel erfolgt die eigentliche Diskursanalyse der Leipziger Volkszeitung, wobei die generierten Forschungsergebnisse, die kommunikative Konstruktion von (Un-)Sicherheit im Kontext des „Leipziger Disko-Krieges“ und die räumlichen Auswirkungen der Berichterstattung im Fokus stehen. Das Kapitel analysiert die Deskriptive Darstellung der Inhalte, das produzierte Wissen, die Mittel der Konstruktion sowie die Diskursposition der Leipziger Volkszeitung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter (Un-)Sicherheit, öffentlicher Raum, Diskurstheorie, Diskursanalyse, Medien, Kriminalität, Gewalt, Leipziger Volkszeitung, „Leipziger Disko-Krieg“, Raumideologie, Videoüberwachung, Stadtentwicklung, Stadtplanung.
- Quote paper
- Thomas Beer (Author), 2009, (Un-)Sicherheit im öffentlichen Raum – Der Leipziger Disko-Krieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145469