Der Mensch ist ausgestattet mit dem Gebiss eines Pflanzenfressers und mit den Verdauungsmöglichkeiten eines Fleischfressers. Von Zellulose und Mineralölprodukten abgesehen, ist theoretisch alles mögliche Nahrungsquelle. Warum nun begrenzt der Mensch die ihm von der Natur gegebene biologische Weltoffenheit durch kulturelle Ernährungsrichtlinien und selbst auferlegte Esstabus? Welchen Beitrag leistet die Religion hierzu – und welche Esstabus gelten in der westlichen Welt, die hauptsächlich durch Christentum, Judentum und Islam geprägt wird? Welche Folgen hat die Abwendung der Menschen von der Religion auf das Essverhalten? Ersetzt der Mensch die weggefallenen Normen und genießt die neue Freiheit oder errichtet er neue Grenzen? Welche sind das und wie verändert ihre Existenz die moderne westliche Welt? All diese Fragen möchte die vorliegende Arbeit beantworten. Sie zeichnet eine Entwicklung nach und gibt im Fazit einen Ausblick darauf, welche Folgen diese auf eine westliche Gesellschaft haben kann. Denn im Verlauf der Menschheitsgeschichte gab es schon immer Esstabus. Es waren nur die Legitimierungen, die sich änderten. Erst war es die Biologie, die vor scheinbar nicht Essbarem warnte. Später löste die
Religion diese Begründungen ab. Heute schließlich definieren die Natur- und Ernährungswissenschaften, was die Menschheit isst und was nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Werte und Normen
- Religiös motivierte Esstabus und ihre Ursachen
- Esstabus im Christentum
- Esstabus im Judentum
- Esstabus im Islam
- Ursachen der Esstabus
- Die rationalistische Theorie
- Die funktionale Theorie
- Die strukturalistische Theorie
- Die kommunikationstheoretische Theorie
- Macht als Entstehungsmöglichkeit von Esstabus
- Wirkungen der Esstabus
- Esstabus schaffen erwartbares Verhalten
- Esstabus schaffen Identität
- Esstabus stiften Gemeinschaft
- Esstabus verbinden die Menschen mit Religion
- Wertewandel
- Von der Erfindung einer neuen Religion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Wirkung von Esstabus in der westlichen Welt, insbesondere im Kontext von Religion. Sie verfolgt die Entwicklung von religiös motivierten Essvorschriften und untersucht deren Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten und die Gesellschaft im Wandel.
- Der Zusammenhang zwischen Werten, Normen und Esstabus
- Die Rolle von Religionen bei der Definition von Esstabus
- Die Ursachen und Auswirkungen von Esstabus auf das Verhalten und die Identität von Menschen
- Der Einfluss des Wertewandels auf die Entstehung neuer und die Veränderung bestehender Esstabus
- Die Auswirkungen von Esstabus auf die moderne westliche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage nach den Ursachen und Auswirkungen von kulturellen Ernährungsrichtlinien und Esstabus auf die menschliche Lebensweise.
Werte und Normen: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Konzepte von Werten und Normen und deren Einfluss auf das menschliche Verhalten. Es wird betont, dass Werte als allgemeine Vorstellungen von wünschenswertem Verhalten fungieren, während Normen spezifische Regeln und Richtlinien für das Handeln liefern.
Religiös motivierte Esstabus und ihre Ursachen: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Religionen bei der Definition von Esstabus. Es wird auf die Essvorschriften im Christentum, Judentum und Islam eingegangen und die Ursachen für diese Tabus beleuchtet. Es werden verschiedene Theorien zur Entstehung von Esstabus vorgestellt, wie die rationalistische, die funktionale, die strukturalistische und die kommunikationstheoretische Theorie.
Schlüsselwörter
Esstabus, Religion, Werte, Normen, Christentum, Judentum, Islam, Ernährungsgewohnheiten, Sozialisation, Wertewandel, Gesellschaft, Kultur, Identität
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- Sabrina Kohnke (Autor), 2009, Ursachen und Wirkungen religiös motivierter Esstabus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145486