„Es handelt sich um die Tatsache, dass Menschen annehmen – und zugleich annehmen, dass
auch andere annehmen -, dass wenn ich meinen Platz mit dem anderen tausche, so dass sein
“Hier“ das meine wird, ich in der gleichen Distanz zu den Dingen stehen und sie in der gleichen Typizität sehen werde wie er [...].“ (Arbeitsgruppe Bielefelder Soziologen 1981, S. 273)
Die Ethnomethodologie befasst sich mit der Welt, die wir für gewöhnlich nicht wahrnehmen. Das liegt nicht daran, weil sie so komplex oder weit entfernt ist, sondern im Gegenteil, weil sie so nah und selbstverständlich erscheint. Es ist die Alltagswelt.
Ob wir mit Freunden baden gehen oder mit Fremden in einem Aufzug fahren, vieles von dem, was in diesem Moment passiert, widmen wir keine Aufmerksamkeit, weil es für uns zum Alltag gehört. Dabei geschieht eine ganze Menge, während wir denken, dass nichts passiert und wir nichts machen. Um jedoch diesen alltäglichen Prozessen ihre Selbstverständlichkeit zu nehmen und sie aufzudecken, benötigt es einer wissenschaftlich-distanzierten Betrachtungsweise.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Ethnomethodologie. Der Blick richtet sich zunächst auf die Grundlagen der ethnomethodologischen Forschung. Im Vordergrund stehen dabei die Begriffsdefinition, die grundlegenden Annahmen, das Erkenntnisinteresse, sowie die Aufgaben. Im darauf folgenden Teil soll die soziale Wirklichkeit genauer dargestellt werden, anhand einer Auseinandersetzung mit den Begriffen Alltagswirklichkeit, Alltagswelt, Alltagswissen und Alltagsdenken. Für ein besseres Verständnis wird des Weiteren auf die Krisenexperimente, Handlungen und Methoden eingegangen. Abschließend werden die wichtigsten Erkenntnisse noch mal zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ETHNOMETHODOLOGIE.
- DER BEGRIFF ETHNOMETHODOLOGIE
- GRUNDLEGENDE ANNAHMEN
- ERKENNTNISINTERESSE.
- AUFGABEN.
- SOZIALE WIRKLICHKEIT
- ALLTAGSWIRKLICHKEIT UND ALLTAGSWELT..
- KRISENEXPERIMENTE..
- ALLTAGSWISSEN.
- ALLTAGSDENKEN.
- HANDLUNGEN
- METHODEN
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- LITERATURVERZEICHNIS.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Ethnomethodologie und untersucht, wie Menschen im Alltag soziale Wirklichkeit schaffen und konstruieren. Sie analysiert die grundlegenden Annahmen und das Erkenntnisinteresse der Ethnomethodologie, sowie die Methoden, die Menschen im Alltag anwenden, um ihre Welt zu interpretieren und zu gestalten.
- Die grundlegenden Annahmen der Ethnomethodologie
- Die Methoden der Alltagswelt
- Die Konstruktion sozialer Wirklichkeit
- Die Rolle von Krisenexperimenten
- Die Bedeutung von Alltagswissen und Alltagsdenken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit führt in die Ethnomethodologie ein und stellt die Thematik des Alltags als Konstruktion von sozialer Wirklichkeit dar. Der Fokus liegt dabei auf der Selbstverständlichkeit des Alltags und der Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise, um die dahinterliegenden Prozesse aufzudecken.
Ethnomethodologie: Das Kapitel erläutert den Begriff „Ethnomethodologie“, erklärt die grundlegenden Annahmen dieser Forschungsrichtung und geht auf das Erkenntnisinteresse sowie die Aufgaben der Ethnomethodologie ein.
Soziale Wirklichkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit der sozialen Wirklichkeit im Alltag und untersucht die Begriffe Alltagswirklichkeit, Alltagswelt, Alltagswissen und Alltagsdenken. Es werden außerdem die Krisenexperimente, Handlungen und Methoden der Ethnomethodologie erläutert.
Schlüsselwörter
Ethnomethodologie, soziale Wirklichkeit, Alltagswelt, Alltagswissen, Alltagsdenken, Krisenexperimente, Handlungen, Methoden, Sinnkonstruktion, Wirklichkeitsproduktion, gesellschaftliche Wirklichkeit.
- Quote paper
- Sarah Diekow (Author), 2009, Ethnomethodologie – Die Erzeugung sozialer Wirklichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145513