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Das Rätsel Weib

Hysterie oder zudiktierte Krankheit in Fontanes Cecile

Title: Das Rätsel Weib

Term Paper , 2009 , 21 Pages , Grade: 2,3

Autor:in: Jennifer Heim (Author)

German Studies - Modern German Literature
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Summary Excerpt Details

Wurde das Werk Cécile zu Anfang mit Nichtbeachtung gestraft, behauptete Fontane schon immer, mit diesem Roman etwas ganz Besonderes geschaffen zu haben und sprach von etwas „Neu[em]“ , dass er vorgelegt zu haben glaubte.
Was den Roman zum Besonderen macht, vermag die Frage zu klären, ob die Figur Cécile wirklich krank ist, oder ob es sich um eine zugeschrieben Krankheit handelt. Viele Interpreten des Textes beschäftigten sich lange mit der Krankheit Céciles und sahen in ihr die Geschichte einer leidenden ehemaligen Fürstengeliebten. Sabina Becker fasst den Stand der Forschung folgendermaßen zusammen: „Man las den Roman als Identitätskrise einer Angehörigen des Adels, analysierte die Handlung als Ausdruck des Konflikts zwischen Individuum und Gesellschaft, deutete Céciles Freitod als das Resultat einer Dreiecksgeschichte oder sah in ihrem Tod ein Opfer ‚menschlicher Verfehlung, gesellschaftlicher Unbarmherzigkeiten und der Zeit eigenen Leere’“ . Viele Untersuchungen gehen davon aus, dass Cécile der Krankengruppe der Nervösen bzw. Hysterikerinnen angehört. Alle diese nehmen die Krankheit der Protagonistin unhinterfragt hin und sehen nicht das „Neue“, von dem Fontane sprach.
Gegenstand dieser Arbeit soll es nun sein, genau diese Fragestellung zu untersuchen. Dafür sollen die Figuren genauer betrachtet werden, die Cécile für krank erklären. Außerdem ist es zunächst einmal nötig, sich mit der Geschichte der Hysterie zu beschäftigen. Die Bezeichnung Hysterie hat eine lange Tradition und wird schon in altägyptischen Papyren beschrieben. In der griechischen Antike glaubte man, dass die typischen hysterischen Störungen durch das Austrocknen der Gebärmutter entstünden. Man ging ganz selbstverständlich davon aus, dass nur Frauen von der Krankheit befallen werden können. Auch noch im ausgehenden 19. Jahrhundert glaubten berühmte Neurologen wie Charcot an eine somatische Erkrankung. Erst mit Breuer und Freud kam die Diskussion über eine psychische Entstehung der hysterischen Symptome auf. Sie veröffentlichten die Studien über Hysterie, welche revolutionäre wissenschaftliche Hypothesen enthalten, die besagen, dass die hysterischen Patienten größtenteils an „Reminiszenzen“ litten.
Glaubt man Sabina Becker, handelt es sich bei der Hysterie um den Bestandteil einer von Männern imaginierten Weiblichkeit. Sie haben ein Bild vor Augen, denen die Frau zu entsprechen hat. Weicht sie davon ab, wird sie als hysterisch bezeichnet.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • 1.) Geschichte der Hysterie
    • 1.1) Von den Ägyptern bis zu Charcot
    • 1.2) Freuds Psychoanalyse
  • 2.) Konstruktion der Frauenfiguren
    • 2.1) Die Bebilderung der Frau
    • 2.2) Gordon als personale Erzählinstanz
    • 2.3) „Zudiktierte❝ Krankheit
  • Schluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit untersucht die Figur der Cécile in Fontanes Roman „Cécile“ unter dem Aspekt der Hysterie. Ziel ist es, herauszufinden, ob Cécile tatsächlich krank ist oder ob es sich um eine zugeschriebene Krankheit handelt. Dabei werden die Figuren, die Cécile für krank erklären, sowie die Geschichte der Hysterie und ihre Konstruktion in der Literatur analysiert.

  • Die Geschichte der Hysterie von den alten Ägyptern bis zu Freud
  • Die Konstruktion der Frauenfigur in der Literatur
  • Die Rolle der männlichen Figuren in der Zuschreibung der Krankheit
  • Die Darstellung der Hysterie als „zudiktierte“ Krankheit

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Hysterie im Kontext der Interpretation von Fontanes „Cécile“. Es wird dargestellt, wie die Krankheit der Protagonistin traditionell gedeutet wurde und wie diese Arbeit einen neuen Blickwinkel auf diese Thematik eröffnet. Kapitel 1 widmet sich der Geschichte der Hysterie, von den alten Ägyptern bis hin zu Freud, und zeigt die verschiedenen Ansätze zur Erklärung der Krankheit auf. Kapitel 2 beleuchtet die Konstruktion der Frauenfigur in der Literatur, insbesondere die Rolle der männlichen Figuren in der Zuschreibung der Krankheit und die Bedeutung des männlichen Blicks.

Schlüsselwörter

Hysterie, Fontane, Cécile, Konstruktion der Frauenfigur, männlicher Blick, zugeschriebene Krankheit, Geschichte der Hysterie, Freuds Psychoanalyse, Literaturinterpretation.

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Details

Title
Das Rätsel Weib
Subtitle
Hysterie oder zudiktierte Krankheit in Fontanes Cecile
College
University of Constance
Course
Fontane-Seminar
Grade
2,3
Author
Jennifer Heim (Author)
Publication Year
2009
Pages
21
Catalog Number
V145670
ISBN (eBook)
9783640559480
ISBN (Book)
9783640559282
Language
German
Tags
Fontane Hysterie Weib Freud
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Jennifer Heim (Author), 2009, Das Rätsel Weib, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145670
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