„Es gibt drei Arten von Werbung.
Laute, lautere und unlautere.“
Werner Mitsch
Werbung ist ein Aspekt, der in unserem Leben einen immer breiteren Einfluss nimmt. Es gibt kaum einen Lebensbereich, indem man nicht täglich mit Werbung im weitesten Sinne konfrontiert wird. Auch in der Arbeit von gemeinnützigen Organisationen wird Werbung für die eigenen Zwecke zunehmend wichtiger.
Diese Arbeit stellt die Frage, ob es für gemeinnützige Unternehmen tatsächlich nötig, angebracht und sinnvoll ist, Werbung als Mittel zur Erreichung ihrer Ziele zu nutzen. Solange es gemeinnützige Organisationen gibt, waren die staatlichen Unterstützung und die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ausreichend, um diese zu finanzieren. In den letzten Jahren hat es sich aber gezeigt, dass der Bereich der gemeinnützigen Organisationen sich Werbung und Zusammenarbeit mit kommerziellen Unternehmen immer mehr zu Eigen macht.
In der Hausarbeit wird zunächst auf die allgemeinen Bedingungen, sowie auf die Vor- und Nachteile von Gemeinnützigkeit als Status für Unternehmen eingegangen. Weiterhin werden die Besonderheiten im Werbe- und Wettbewerbsrecht erläutert, die im Zusammenhang von Werbung und Gemeinnützigkeit bedeutsam sind. Eine besondere Bedeutung wird dabei der Tatbestand der Irreführenden Werbung im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb einnehmen, da sich hieraus für gemeinnützige Unternehmen die meisten rechtlichen Schwierigkeiten ergeben könnten.
Im letzten Kapitel der Arbeit wird eine Marketing Strategie erläutert, die sich in den vergangenen zwei Jahren maßgeblich in der Kooperation von kommerziellen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen etabliert hat. Das Cause Related Marketing ist inzwischen weithin öffentlich bekannt durch Kampagnen wie „Mit jeder Kiste Krombacher, die Sie kaufen, schützen Sie einen Quadratmeter afrikanischen Regenwalds“ oder die Trinkwasserinitiative von Volvic. Kaum bekannt sind allerdings die rechtlichen Hintergründe und die sich daraus ergebenden Problemfelder, mit denen sich sowohl die kommerziellen Unternehmen, vor allem aber die gemeinnützigen Organisationen auseinandersetzen müssen, um mögliche Rechtsfolgen zu vermeiden. Diese rechtlichen Hintergründe werden in dieser Arbeit ausführlich dargestellt und es wird gezeigt werden, warum es für gemeinnützige Unternehmen so wichtig sein sollte, sich in Zukunft ausführlich mit diesen Rechtsfragen zu befassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gemeinnützigkeit
- Entstehung der Gemeinnützigkeit
- Kriterien für den Gemeinnützigkeitsstatus
- Vor- und Nachteile der Gemeinnützigkeit
- Werberecht
- Wettbewerbsrecht
- Gesetze gegen den unlauteren Wettbewerb - UWG
- Irreführende Werbungen
- Gefühlsbetonte Werbung im neuen Wettbewerbsrecht
- Cause Related Marketing
- Studie: Cause Related Marketing – Der Status Quo in Deutschland
- Ergebnisse der Studie
- Schlussfolgerungen
- Abschließende Gedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Rechtsfragen der Werbung für gemeinnützige Unternehmen“ befasst sich mit der Frage, ob Werbung für gemeinnützige Unternehmen sinnvoll, angebracht und nötig ist, um die Ziele dieser Organisationen zu erreichen. Sie untersucht, ob traditionelle Mittel der Finanzierung, wie staatliche Unterstützung und Spendenbereitschaft, durch den Einsatz von Werbung ergänzt oder sogar ersetzt werden können. Im Zentrum steht die Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen für Werbung von gemeinnützigen Organisationen und der möglichen Herausforderungen, die sich aus dem Zusammenspiel von Werbe- und Wettbewerbsrecht ergeben.
- Die Entwicklung und die Bedeutung des Begriffs „Gemeinnützigkeit“
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen in Bezug auf Werbung
- Die Besonderheiten des Wettbewerbsrechts im Kontext von gemeinnütziger Werbung
- Die Bedeutung von Irreführender Werbung im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
- Die Marketing-Strategie des Cause Related Marketing und ihre rechtlichen Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Werbung für gemeinnützige Organisationen in den Kontext der heutigen Gesellschaft. Sie verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Werbung im Allgemeinen und stellt die Frage nach ihrer Notwendigkeit für den Bereich der gemeinnützigen Arbeit.
Das Kapitel über Gemeinnützigkeit beleuchtet die Entstehung und die Bedeutung des Begriffs „Gemeinnützigkeit“ sowie die Kriterien für die Anerkennung als gemeinnütziges Unternehmen. Es geht auch auf die Vor- und Nachteile dieses Status ein, einschließlich der steuerrechtlichen Implikationen.
Das Kapitel über Werberecht fokussiert auf das Wettbewerbsrecht, die Gesetze gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), die Problematik der Irreführenden Werbung und die Auswirkungen der neuen Rechtsprechung auf die Gefühlsbetonte Werbung.
Das Kapitel über Cause Related Marketing analysiert eine aktuelle Marketing-Strategie, die auf der Kooperation von kommerziellen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen basiert. Es beleuchtet die Ergebnisse einer Studie zum Status Quo des Cause Related Marketing in Deutschland und zeigt die sich ergebenden Problemfelder auf, mit denen sich sowohl die kommerziellen als auch die gemeinnützigen Organisationen auseinandersetzen müssen.
Schlüsselwörter
Gemeinnützigkeit, Werbung, Wettbewerbsrecht, Irreführende Werbung, Cause Related Marketing, Steuerrecht, staatliche Unterstützung, Spendenbereitschaft, Marketing-Strategie, kommerzielle Unternehmen, gemeinnützige Organisationen, Rechtliche Implikationen
- Arbeit zitieren
- Marketing Betriebswirtin Stefanie Timm (Autor:in), 2008, Rechtsfragen der Werbung für Gemeinnützige Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145700