Im 19. Jahrhundert immigrierten Millionen Menschen aus europäischen und asiatischen Ländern in die USA einer „nation of immigrants“. Während meiner Recherchen stellte ich fest, dass die Übersee-auswanderung in den Gesamtkomplex der Sozialgeschichte einzuordnen ist und ein vielschichtiger Prozess, der ohne Detailstudien gar nicht erfasst werden könnte. So befasste ich mich zunächst mit den Faktoren, die einen Men-schen zum endgültigen Verlassen seines Heimatlandes veranlassten.
Hieraus entwickelten sich sehr schnell Fragestellungen, die den Rahmen der Auswande-rung betreffen: Warum wandern die Menschen im 19. Jahrhundert aus? Wie vollzog sich solch eine Reise? Für mein Thema zentral: In welchem gesetzlichen Rahmen vollzog sich das Ganze?
Ich hatte keinerlei Probleme, an Quellen und Literatur für diese Arbeit zu gelangen, da gerade in Hamburg die Überseeauswanderungs-forschung weit gediegen ist. Ähnlich oben erwähnter Vielschichtigkeit sind auch die Forschungsfragen, die den heutigen Stand der Überseeauswanderungsforschung widerspiegeln. Sie zeigen ein Interesse an Fragen völkerverbindender Migration, an der sozialen Eingliederung von Einwanderungsgruppen, also ihrer Akkulturation in der Aufnahmegesellschaft. So möchte ich im Folgeneden zunächst die Rahmenbedingungen der Auswanderung aufzeigen, um dann mit einem Gesetz, dem „Chinese Exclusion Act“ exemplarisch zu erläutern, zu welchen gesetzlichen Maßnahmen sich eine Gesellschaft durch Migration hinreißen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faktoren der Auswanderung
- Wirtschaftliche Faktoren
- Politische Motivation
- Religiöse Motivation
- Individuelle Motivation
- Strukturen der Auswanderung - Die Organisation der Auswanderung in den Europäischen Häfen (insbesondere deutsche Häfen)
- Rolle der Agenturen, des Auswanderungsagenten
- Rolle der Auswanderungsvereine, des -verkehrs und der -fürsorge
- Die Rolle der HAPAG im Auswanderergeschäft
- Die Konkurrenz zwischen der HAPAG und dem NDL
- Gesetze über die Beförderung per Schiff: Die Hamburger Auswanderungsgesetzgebung von 1887
- Die Aufnahmesituation in den USA
- Einwanderungsbeschränkungen: The Chinese Exclusion Act
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der US-amerikanischen und hamburgischen Migrationsgesetzgebung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie untersucht die Faktoren, die zur Auswanderung aus Europa in die USA führten, und analysiert die Organisation der Auswanderungsprozesse. Im Fokus steht die Rolle der Hamburger Auswanderungsgesetzgebung und die Reaktion der USA auf die Einwanderungswellen durch den "Chinese Exclusion Act".
- Faktoren der Auswanderung
- Organisation der Auswanderung
- Hamburger Auswanderungsgesetzgebung
- US-amerikanische Einwanderungspolitik
- Der "Chinese Exclusion Act"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Überseeauswanderung im 19. Jahrhundert ein und stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit dar. Kapitel 2 untersucht die verschiedenen Faktoren, die Menschen zur Auswanderung motivierten, wie beispielsweise wirtschaftliche Not, politische Unterdrückung und religiöse Diskriminierung. Kapitel 3 beleuchtet die Organisation der Auswanderung in europäischen Häfen, insbesondere in Hamburg, und beschreibt die Rolle von Auswanderungsagenturen, Vereinen und Reedereien wie der HAPAG. Kapitel 4 widmet sich der Hamburger Auswanderungsgesetzgebung von 1887. Kapitel 5 analysiert die Aufnahmesituation in den USA und die Entstehung von Einwanderungsbeschränkungen, beispielhaft dargestellt am "Chinese Exclusion Act".
Schlüsselwörter
Überseeauswanderung, Migrationsgeschichte, 19. Jahrhundert, Hamburg, USA, Auswanderungsgesetzgebung, "Chinese Exclusion Act", Wirtschaftsfaktoren, politische Motivation, religiöse Diskriminierung, HAPAG, Einwanderungsbeschränkungen, soziale Eingliederung, Akkulturation.
- Arbeit zitieren
- Franziska Jahn (Autor:in), 2009, US-Amerikanische und Hamburgische Migrationsgesetzgebung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145762