Psychoanalyse nach Freud. Ein Überblick


Abstract, 2009

13 Pages


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Inhalt

1.Psychoanalyse

2.Das Strukturmodell der Persönlichkeit

3.Trieblehre
3.1.Eros
3.2.Thanatos

4.Phasen psychosexueller Entwicklung
4.1.Infantile Phasen der Libido
4.2.Orale Phase
4.3.Anale Phase
4.4.Phallische Phase
4.5.Latenzphase
4.6.Genitale Phase
4.7.Der Ödipuskomplex

5.Objektbeziehungen
5.1.Autoerotismus
5.2.Narzissmus

6.Kritik an Freud und der Psychoanalyse

7. Quellenverzeichnis

1.Psychoanalyse

Es ist schwer den Begriff der Psychoanalyse genau abzugrenzen. Freud arbeitete über vierzig Jahre an seinen Konzeptionen und setzte dabei mehrmals neue Schwerpunkte.

Er unterteilte die Psychoanalyse in drei voneinander abgrenzbare Bereiche:

1. Die allgemeine psychologische Theorie des menschlichen Erlebens und Handelns Dazu gehören speziell die Libidotheorie, das Strukturmodell des psychischen Apparats, das Phasenmodell und die Neurosenlehre
2. Die Methode zur Erforschung psychischer Vorgänge Sie ist an das Setting gebunden und beinhaltet freie Assoziationen und die Traumdeutung
3. Das Verfahren zur Behandlung psychischer Störungen Die Hauptbestandteile dieses Verfahrens sind die Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene, Widerstandsanalysen und Deutungstechniken

Bei seinen Theorien bediente sich Freud immer wieder der Terminologie der Naturwissenschaften. Er versuchte den von ihm untersuchten Teil der Psychologie auf ein System mechanistischer Hypothesen zurückzuführen.

Im Folgenden werde ich nun näher auf das Strukturmodell der Persönlichkeit, die Trieblehre, sowie die Phasen psychosexueller Entwicklung eingehen.

2.Das Strukturmodell der Persönlichkeit

Freud unterteilt den psychischen Apparat in drei Instanzen, das Es, das Ich und das Überich.

Diese drei Instanzen sind jedoch als Teilaspekte einer Persönlichkeit zu sehen und nicht als drei verschiedene Persönlichkeiten.

Das Es beinhaltet unsere Grundbedürfnisse und biologischen Triebe in ihrer nicht sozialisierten Form. Es wird als älteste der drei Instanzen beschrieben, was dessen enorme Bedeutung für das Wesen eines Menschen während des ganzen Lebens erklärt.

Seine Energie bezieht das Es aus den Organen, also der Innenwelt des Menschen.

Durch die ständige Forderung nach Bedürfnisbefriedigung würde das Es den Menschen ohne die Regulierung der beiden anderen Instanzen ständig in lebensbedrohliche Konflikte bringen.

Dem Es steht das Überich gegenüber. Es hat eine Art Gewissensfunktion und beinhaltet moralische und ethische Wertvorstellungen, sowie gesellschaftliche Normen.

Am Anfang der Entwicklung ist das Überich geprägt durch die Normen und Wertvorstellungen der Eltern. Außerdem spielt die Gesellschaft eine wichtige Rolle bei der Ausbildung der Normen des Überichs.

Nach einigen Jahren werden die der Außenwelt zugeschriebenen Normen und Werte verinnerlicht und führen zur Bildung einer moralischen Instanz.

Das Überich hat die Funktion, die Bedürfnisse des Es zu überwachen, zu steuern und zu bestrafen. All diese Aufgaben wurden vorher von den Eltern übernommen. Bei Neurotikern fällt die Bestrafung des Überichs meist härter aus als die der Umwelt.

Allein die unausgeführten unmoralischen Gedanken des es reichen aus um vom Überich zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Das Ich nimmt eine Vermittlerposition zwischen dem Es und dem Überich ein und kann so als eine Art Entscheidungsinstanz angesehen werden.

Diese Entscheidungsinstanz hat die Aufgabe, die Triebe und Bedürfnisse in Einklang mit den Werten und Normvorstellungen zu bringen und somit zu deren realitätsangemessenen Verwirklichung zu führen.

Zu den Funktionen des Ichs gehören unter anderem Bewusstsein, Wahrnehmung, Denken, Sprache, Intention, Planung, Abwehrmechanismen, Selbstkontrolle, Frustrations- und Affekttoleranz, Selbst-Objekt-Differenzierungen usw.

Diese Funktionen ermöglichen eine adäquate Lebensführung und Problembewältigung.

In Bezug auf die Es/Ich Beziehung wird oft das Bild des Reiters erwähnt, der durch ständige Kontrolle des Pferds dessen Kraft nutzen kann und somit schneller vorankommt.

Im Rahmen seines ersten topischen Modells unterteilte Freud auch das Bewusstsein in drei Bereiche, nämlich das Bewusste, das Vorbewusste und das Unbewusste.

Zum Bewussten gehört die Aufgabe des Ichs einen Kompromiss zwischen den Trieben des Es und den Wertvorstellungen des Überichs zu finden.

Teile der Normen und Wertvorstellungen sind ebenfalls dem Bewussten zu zuordnen.

Dem Unbewussten sind normative Teile des Überichs zuzuschreiben, die bereits in frühster Kindheit übernommen wurden. Dieser Teil der Persönlichkeit ist uns nicht nur nicht bewusst, er wird sogar oftmals verleugnet, obwohl die Person danach handelt.

Diese unbewussten in der Kindheit übernommenen Normen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch.

Ebenfalls dem Unbewussten zuzuschreiben ist das gesamte Es mit seinen vitalen Triebansprüchen.

Diese werden ganz gezielt aus dem Bewusstsein verdrängt, da das volle Ausmaß der Triebe unser Bewusstsein zu sehr schockieren würde.

Die Inhalte des Unbewussten müssen in der Psychoanalyse erschlossen beziehungsweise erraten werden. Oftmals ist die Überwindung erheblicher Widerstände nötig um das Unbewusste bewusst zu machen.

Das Vorbewusste beinhaltet Dinge, die uns nicht ständig präsent sind, aber jeder Zeit reproduziert werden können. Um den Organismus leistungsfähiger zu machen tritt dieses, zur Zeit nicht benötigte Material aus dem Bewussten ins Vorbewusste.

3.Trieblehre

Nach Freud ist das Es mit seinem Drang zur Bedürfnisbefriedigung der Kern unserer Persönlichkeit. Die Kräfte, die aus den Bedürfnissen resultieren, sind die Triebe, deren Energie aus dem inneren des Menschen stammt.

Er unterscheidet die beiden Grundtriebe Eros und Thanatos, auf die sich alle anderen Triebe zurückführen lassen.

3.1.Eros

Der Eros, der auch als Liebes- oder Selbsterhaltungstrieb bezeichnet wird, dient der Fortpflanzung und verkörpert das Lustprinzip.

Dieser Liebestrieb versucht über Bindungen immer größere Einheiten herzustellen und diese zu erhalten.

Der Eros bezieht seine Energie aus der Libido, die im Laufe der menschlichen Entwicklung Veränderungen unterzogen ist.

Im primären Narzissmus richtet sich die Libido nur auf das eigene Ich. Später werden auch Personen und Gegenstände mit Libido besetzt.

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Details

Title
Psychoanalyse nach Freud. Ein Überblick
College
University of Koblenz-Landau  (Psychologie)
Course
Überblick über verschiedene therapeutische Schulen
Author
Year
2009
Pages
13
Catalog Number
V145766
ISBN (eBook)
9783668211735
File size
484 KB
Language
German
Keywords
psychoanalyse, freud, überblick
Quote paper
Ulrich Hüster (Author), 2009, Psychoanalyse nach Freud. Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145766

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