Laut Athenaios, hätte Solon ein Gesetz erlassen, dass den Männern verbot im Parfümgewerbe zu arbeiten. Dieser behauptet auch, dass Solon die damalige Form der Prostitution durch Gesetze reglementiert und veränderte hätte. Da diese Darstellungen jedoch erstmals ca. 800 Jahre nach Solons Lebzeiten bei Athenaios auftauchten und sie zuvor weder bei Aristoteles noch bei sonst einem bekannten Schriftsteller Beachtung gefunden hatten, wird die Frage aufgeworfen, ob diese Gesetze wirklich von dem berühmten Gesetzesvater Athens stammen oder Athenaios sie ihm nur fälschlicher Weise zugeschrieben hat? Um dies zu überprüfen, werde ich die Gesetze bei Athenaios analysieren und versuchen dessen Intention herauszuarbeiten. Weiterhin werde ich versuchen Quellen zu finden in denen die Gesetze ebenfalls erwähnt werden. Außerdem muss Solons Einstellung von Luxus dargestellt werden, damit eine glaubwürdige Einschätzung seiner Einstellung zum Reichtum möglicherweise Aufschluss über die Wahrheit der Gesetze geben kann. Diese Vorgehensweise soll mir dabei helfen zu beantworten, ob Solons Luxusgesetze über die Prostitution und den Parfümgebrauch Legenden oder Wirklichkeit sind.
Zwar haben sich schon diverse Wissenschaftler mit den beiden Gesetzen im Hinblick auf Solons Luxusgesetzgebung beschäftigt, doch gehen die Meinungen über die Echtheit auseinander. In dieser Arbeit wird in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Quellen, sowie unter Berücksichtigung der das Thema betreffenden wissenschaftlichen Literatur nachzuweisen sein, dass die Gesetze nicht echt sein können. Wichtig für die Bearbeitung der Fragestellung erwiesen sich hierbei neben Quellen von Athenaios, Solon, und Plutarch, Monographien von R. Bernhard , C. Reinsberg und L. de Blois, der Aufsatz von M. Fischer und diverse Lexikonartikel aus der RE.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Solons Luxusgesetze
- Solons Gesetz zum Parfümgebrauch
- Solons Gesetz zur Prostitution
- Solons Einstellung zum Luxus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Echtheit von Solons Luxusgesetzen, die sich gegen den Parfümgebrauch und die Prostitution richten. Der Fokus liegt auf der Analyse der Quellen, insbesondere der Ausführungen des Schriftstellers Athenaios, und der Einordnung dieser Gesetze in Solons Gesamtverständnis von Luxus und Reichtum.
- Analyse von Solons Luxusgesetzen bezüglich des Parfümgebrauchs und der Prostitution.
- Bewertung der Echtheit dieser Gesetze anhand historischer Quellen und wissenschaftlicher Forschung.
- Einordnung der Gesetze in Solons Gesamtverständnis von Luxus und Reichtum.
- Beurteilung der historischen Relevanz der Gesetze für das antike Athen.
- Diskussion der Intentionen des Schriftstellers Athenaios bei der Darstellung dieser Gesetze.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zu Solons Gesetz zum Parfümgebrauch analysiert Athenaios' Aussagen über den Parfümgebrauch in Athen und die mögliche Existenz eines Verbots durch Solon. Es wird der Preis von Parfüm im Vergleich zum Tagesverdienst eines Sklaven betrachtet und die Lebensweise der Athener in diesem Kontext diskutiert. Das Kapitel zu Solons Gesetz zur Prostitution behandelt ebenfalls Aussagen von Athenaios und setzt diese in Bezug zu Solons Reformen und den möglichen Zielen eines Verbots der Prostitution.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Solons Luxusgesetze, Parfümgebrauch, Prostitution, Luxus und Reichtum im antiken Athen. Sie untersucht die Quellenlage, insbesondere die Aussagen von Athenaios, und die wissenschaftliche Diskussion um die Echtheit der Gesetze.
- Quote paper
- Florian Kalk (Author), 2009, Solons Luxusgesetze über die Prostitution und den Parfümgebrauch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145780