Das GCM misst der Rationalität sowie der Hierarchie in der organisationalen Entscheidungsfindung einen besonderen Stellenwert zu, da sie den Kontext für den Entscheidungsprozess bilden und dadurch die Konzepte "Entscheidung" und "Organisation" miteinander verbinden. Die Hausarbeit legt im Folgenden die Annahmen des GCMs dar und beschreibt durch die Verbindung zwischen Rationalität, Hierarchie und Entscheidung das Phänomen der Entscheidungspartizipation von Organisationsmitgliedern. In einem weiteren Schritt wird erörtert, inwiefern die theoretischen Annahmen in der Empirie eines organisationalen Alltags beobachtet werden können. Dadurch sollen neue Erkenntnisse über die Verfasstheit und die Struktur von Organisationen gewonnen werden.
Organisationen sind in vielfältigen Formen anzutreffen: Universitäten, Schulen, politische Parteien, Unternehmen - sie weisen verschiedene Strukturen auf, dienen unterschiedlichen Zwecken - und haben gemeinsam, dass in allen Organisationstypen regelmäßig und unaufhörlich Entscheidungen stattfinden.
Die klassischen Theorien, die sich mit der Entscheidungsfindung in Organisationen befassen, beschreiben die Entscheidung als bewusste und rationale Handlung, die auf der Grundlage von vorher gesetzten Zielen und in Erwartung von Handlungsfolgen verrichtet wird. Ein wesentlich komplexeres Bild zeichnen jedoch empirische Beobachtungen von tatsächlichen Entscheidungsprozessen in Organisationen. Diese Beobachtungen haben zur Entwicklung von einer Reihe von Theoriemodellen geführt, die die Mehrdeutigkeit der Ziele sowie die lose Kopplung der einzelnen Entscheidungskomponenten innerhalb von Organisationen hervorheben. Das (im Folgenden GCM) nach Cohen, March und Olsen ist eines dieser Modelle und arbeitet somit nicht mit einer konsequent und rational aufeinander aufbauenden Reihenfolge der Komponenten, sondern geht vielmehr davon aus, dass die einzelnen Komponenten aufgrund der Gleichzeitigkeit ihres Auftretens miteinander verbunden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Methode
- Theoretischer Rahmen
- Grundkonzepte der Entscheidungsfindung
- Garbage Can Modell of organizational decision-making
- Nicht-Rationalität
- organisierte Anarchie
- Empirische Beobachtungen
- Organisation Schule
- Organisation (Universitäts-)Bibliothek
- Politische Parteien
- Organisation Büro (Unternehmen)
- Grundbedingungen für Partizipation
- Zusammenfassung und Diskussion
- Zusammenfassung der Annahmen und Beobachtungen
- Diskussion und Erörterung der Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Garbage Can Modell of organizational decision-making (GCM) und untersucht, ob die darin beschriebenen Phänomene der Nicht-Rationalität und der organisierten Anarchie in realen Entscheidungsprozessen von Organisationen beobachtbar sind. Die Arbeit beleuchtet, wie die Annahmen des GCMs zur Entscheidungsfindung in Organisationen auf rationalen und hierarchischen Strukturen basieren und gleichzeitig die Bedeutung von Partizipation der Organisationsmitglieder hervorheben.
- Entscheidungsfindung in Organisationen
- Das Garbage Can Modell (GCM)
- Nicht-Rationalität und organisierte Anarchie
- Empirische Beobachtungen von Entscheidungsprozessen
- Partizipation und Einfluss von Organisationsmitgliedern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Entscheidungsfindung in Organisationen ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Sie beschreibt, wie das GCM die Entscheidungsfindung als ein komplexes und nicht-rationales Geschehen betrachtet, das durch die Interaktion von verschiedenen Faktoren wie Problemen, Lösungen, Gelegenheiten und Teilnehmern beeinflusst wird.
Der theoretische Rahmen beleuchtet verschiedene Konzepte der Entscheidungsfindung, insbesondere die der bewussten und rationalen Entscheidungsfindung sowie die des GCM, das ein Gegenmodell zur rationalen Entscheidungsfindung darstellt. Im Zentrum des GCM steht die Annahme der Nicht-Rationalität, die durch die Konzepte der organisierten Anarchie und des "Garbage Can" verdeutlicht wird.
Der empirische Teil der Arbeit analysiert die Anwendung des GCM in verschiedenen Organisationstypen, wie Schulen, Bibliotheken, politischen Parteien und Unternehmen. Die Untersuchung zeigt, wie die Annahmen des GCMs in realen Entscheidungsprozessen sichtbar werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Entscheidungsfindung, Organisationsstrukturen, Garbage Can Modell, Nicht-Rationalität, organisierte Anarchie, Partizipation, empirische Beobachtungen und verschiedene Organisationstypen.
- Citation du texte
- Liza Albrecht (Auteur), 2022, Rationalität, Hierarchie und Entscheidung. Das Garbage Can-Modell und Entscheidungspartizipation in Organisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1458836