Schüler auf ihrem Wissensstand abzuholen und möglichst handlungsorientiert Wissen und Fähigkeiten zu erweitern ist eine der Empfehlungen für guten Unterricht. Der aufbauende Musikunterricht, der beim Klassenmusizieren mit Orchesterinstrumenten notwendig wird, beginnt im speziellen Fall der Bläserklassen mit dem Vorstellen der Instrumente. Mit dem gemeinsamen Erlernen der ersten Töne und der Grundlagen des (gemeinsamen) Musizierens, für das kein Vorwissen benötigt wird, aber durchaus von den Schülern eingebracht werden kann, wird eine gemeinsame Arbeitsbasis geschaffen, die im Folgenden erweitert werden soll. Zu welchem Wissen und welchen Fähigkeiten dieser Unterricht führen soll, muss jedoch zunächst geklärt werden. Hierbei hilft der aktuelle Lehrplan4 des Faches Musik, der als ersten konkreten Ansatzpunkt der Ziele des allgemeinbildenden Musikunterrichts „Produktion und Reproduktion von Musik“ nennt. „Erwerb, Aufbau und Speicherung musikalischen und musikbezogenen Wissens [verspricht] nur auf Basis musikalischen Handelns Erfolg und Nachhaltigkeit“5, sodass das Klassenmusizieren mit Orchesterinstrumenten einen richtigen Weg einzuschlagen scheint. Das zurzeit bei Eltern, Schülern und Lehrern angesehene Unterrichtskonzept kann aber auch einige im Lehrplan vorgesehene Bestandteile des Musikunterrichts, wie beispielsweise Bewegung/Tanz, szenisches Spiel oder Computermusik nicht abdecken. Das „Synonym für einen zugleich musik- und schülerorientierten Unterricht, während rezeptions- oder gesprächsorientierten Lehr-Lernverfahren leicht der Verdacht der Theorielastigkeit und Lebensferne anhaftet“6, soll also nicht den ganzen Musikunterricht bestimmen, sondern ihn ergänzen und auflockern. Theorie sollte jedoch bei der am Gymnasium ausgebildeten Schülerschaft nicht abgetan, sondern als Hintergrundwissen für das Verständnis von Musik genutzt werden können und damit nicht als lebensfern aus dem Unterricht verbannt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Zur Versuchsschule
- „Klassenmusizieren“, „Musikpraxis“ und „Musiktheorie“
- Bläserklassenpraxis am Carl-Bosch-Gymnasium mit Blick auf den Disput zwischen „Theorie“ und „Praxis“
- Unterricht in der Bläserklasse im ersten Halbjahr des fünften Schuljahres am Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen
- Voraussetzungen für den Unterricht in den Bläserklassen am Carl-Bosch-Gymnasium
- Anfangsunterricht: Ausprobierphase
- Erste Töne und Stücke
- Erster Auftritt und Ausblick
- Planung und Durchführung der Studie
- Studiendesign
- Studientests
- Studienerwartungen
- Durchführung der Studie
- Problematiken bei der Durchführung der Studie
- Erhobene Daten
- Allgemeine Daten
- Der erste Studientest
- Der zweite Studientest
- Musikalische Bewertungen
- Auswertungen der Einzeltests
- Die Bewertung des Unterrichts der Studie durch die Schüler
- Diskussion der erhobenen Daten
- Diskussion der allgemeinen Daten
- Diskussion der Daten des ersten Studientests
- Diskussion der Daten des zweiten Studientests
- Diskussion der musikalischen Fähigkeiten
- Diskussion der Evaluation der Schüler
- Studienergebnisse
- Schlussworte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Prüfungsarbeit untersucht die Integration musiktheoretischer Grundlagen in den Bläserklassenunterricht. Die Studie befasst sich mit dem Ziel, die Effektivität des Vermittlungsmodells von Musiktheorie im Kontext der Instrumentalausbildung zu analysieren und zu bewerten. Die Studie wurde im ersten Halbjahr des fünften Schuljahres am Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen durchgeführt.
- Die Bedeutung von musiktheoretischen Grundlagen im Instrumentalunterricht
- Die Herausforderungen der Integration von Theorie und Praxis in Bläserklassen
- Die Analyse verschiedener Unterrichtskonzepte und ihre Auswirkungen auf den Lernerfolg
- Die Evaluation des Unterrichts durch die Schüler
- Die Diskussion von Studienergebnissen und deren Implikationen für die musikpädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der wissenschaftlichen Arbeit ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext von Bläserklassen. Sie stellt die Versuchsschule, das Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen, vor und skizziert die Bläserklassenpraxis am Gymnasium mit Fokus auf den Disput zwischen Theorie und Praxis im Musikunterricht. Das Kapitel 3 widmet sich dem Unterricht in der Bläserklasse im ersten Halbjahr des fünften Schuljahres. Es beleuchtet die Voraussetzungen für den Unterricht in den Bläserklassen, den Anfangsunterricht, die ersten Töne und Stücke sowie den ersten Auftritt der Schüler. Kapitel 4 befasst sich mit der Planung und Durchführung der Studie. Es beschreibt das Studiendesign, die Studientests, die Studienerwartungen, die Durchführung der Studie und die dabei aufgetretenen Problematiken. Kapitel 5 präsentiert die erhobenen Daten. Es umfasst die allgemeinen Daten, die Ergebnisse des ersten und zweiten Studientests, die musikalischen Bewertungen, die Auswertungen der Einzeltests und die Bewertung des Unterrichts durch die Schüler. Kapitel 6 diskutiert die erhobenen Daten. Es analysiert die allgemeinen Daten, die Daten des ersten und zweiten Studientests, die musikalischen Fähigkeiten, die Evaluation der Schüler sowie die Studienergebnisse. Schlussendlich fasst Kapitel 7 die Ergebnisse der Studie zusammen und liefert Schlussfolgerungen für die Praxis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die musiktheoretischen Grundlagen im Bläserklassenunterricht, den Disput zwischen Theorie und Praxis, den Vergleich verschiedener Unterrichtskonzepte, empirische Forschung, Evaluation des Unterrichts, Studienergebnisse und deren Implikationen für die musikpädagogische Praxis.
- Citation du texte
- Britta Kreisel (Auteur), 2009, Musiktheoretische Grundlagen in der Bläserklasse?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145924