Gerechtigkeit und Sicherheit gelten als institutionell eingebettete, normative Postulate einer westlichen Gesellschaft. Die Sozialpolitik hat dies insofern aufgegriffen, dass sie sie zu ihren Finalzielen erklärt und hieraus das Konzept der sozialen Sicherung entwickelt hat. Obwohl ein Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Verteilung als theoretisch unstrittig gilt, hat
die moderne Ökonomie diese Thematik in den Hintergrund gedrängt und sich stärker auf effizienzorientierte Analysen fokussiert. Dass dies auch für die Alterssicherung gilt, verwundert vor dem Hintergrund einer Vielzahl der durch die Gesellschaft an der Alterssicherungskonzeption wahrgenommener Gerechtigkeitsprobleme.
Ziel dieser Arbeit ist die Herstellung einer Verknüpfung zwischen diesen beiden Themenfeldern, indem anhand ökonomischer Analysen
geprüft wird, ob die Alterssicherung in ihrer konzeptionellen Ausgestaltung Raum für eine im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit stehende Ausgestaltung gibt. Hierfür wird in Abschnitt 2.1 zunächst eine grundlegende Abgrenzung von relevanten Begrifflichkeiten vorgenommen, woran sich in Abschnitt 2.2 die Darstellung der Alterssicherung in funktionaler und organisationaler Form anschließt. Auf diesem theoretisch-konzeptionellen Fundament aufbauend werden in Kapitel 3 die Grundlagen zur Analyse der Gerechtigkeit in der Alterssicherung vorgestellt, wozu die relevanten Dimensionen und Modelle zur Messung der Gerechtigkeit (Abschnitt 3.1) sowie die Beurteilungskriterien (Abschnitt 3.2) zählen. In Kapitel 4 werden rückgreifend auf die gelegten Grundlagen die kontextrelevanten Organisationsmerkmale der Alterssicherung vor dem Hintergrund der hergeleiteten Kriterien der sozialen Gerechtigkeit theoretisch in Bezug auf die Vorziehenswürdigkeit einer Konzeption analysiert.
7 Die Arbeit schließt in Kapitel 5 mit einer Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse und einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen
- Abgrenzende Begriffsbestimmung
- Soziale Gerechtigkeit
- Alterssicherung
- Konzeption der Alterssicherung
- Funktionen
- Organisationsmerkmale
- Analysegrundlagen
- Messung von Gerechtigkeit
- Beurteilungskriterien
- Beitragsäquivalenzprinzip
- Mindestbedarfsicherungsprinzip
- Weitere Prinzipien
- Kritische Analyse der kontextrelevanten Organisationsprinzipien vor dem Hintergrund der sozialen Gerechtigkeit
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die soziale Gerechtigkeit im Kontext der Alterssicherung. Ziel ist es, die konzeptionellen Grundlagen der Alterssicherung zu beleuchten und verschiedene Organisationsprinzipien im Hinblick auf ihre Gerechtigkeitsdimensionen kritisch zu analysieren.
- Begriffsbestimmung von sozialer Gerechtigkeit und Alterssicherung
- Konzeptionelle Grundlagen der Alterssicherung
- Analyse verschiedener Gerechtigkeitsmessung
- Beurteilungskriterien für Alterssicherungssysteme
- Kritische Auseinandersetzung mit Organisationsprinzipien im Kontext sozialer Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie dient als Orientierungshilfe für den Leser und gibt einen Überblick über die behandelten Themenbereiche.
Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere Analyse fest. Es definiert die zentralen Begriffe „Soziale Gerechtigkeit“ und „Alterssicherung“ präzise ab und beschreibt verschiedene Konzeptionen der Alterssicherung, ihre Funktionen und Organisationsmerkmale. Die Abgrenzung der Begriffe ist essentiell für das Verständnis der weiteren Argumentation, während die Beschreibung der Konzeptionen den Rahmen für die Analyse der Gerechtigkeitsprinzipien bildet. Es stellt die Basis für die folgenden Kapitel dar, indem es einen klaren Rahmen und präzise Definitionen liefert.
Analysegrundlagen: In diesem Kapitel werden die Methoden zur Messung und Bewertung von Gerechtigkeit im Kontext der Alterssicherung erläutert. Es werden verschiedene Beurteilungskriterien vorgestellt, darunter das Beitragsäquivalenzprinzip und das Mindestbedarfsicherungsprinzip. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die spätere kritische Analyse der Organisationsprinzipien. Die detaillierte Darstellung der Messmethoden und Beurteilungskriterien stellt sicher, dass die folgende Analyse nachvollziehbar und fundiert ist. Die Berücksichtigung verschiedener Prinzipien verdeutlicht die Komplexität der Thematik.
Kritische Analyse der kontextrelevanten Organisationsprinzipien vor dem Hintergrund der sozialen Gerechtigkeit: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert kritisch die verschiedenen Organisationsprinzipien der Alterssicherung vor dem Hintergrund des zuvor etablierten Gerechtigkeitsverständnisses. Es wird eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Stärken und Schwächen der verschiedenen Systeme erfolgen und die Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit beleuchtet. Die Kapitel zieht die Fäden der vorherigen Analysen zusammen und bietet eine fundierte Bewertung der unterschiedlichen Systeme im Hinblick auf ihre soziale Gerechtigkeit.
Schlüsselwörter
Soziale Gerechtigkeit, Alterssicherung, Beitragsäquivalenzprinzip, Mindestbedarfsicherungsprinzip, Kapitaldeckungsverfahren, Umlageverfahren, Gerechtigkeitsdimensionen, Organisationsprinzipien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Soziale Gerechtigkeit in der Alterssicherung
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die soziale Gerechtigkeit im Kontext der Alterssicherung. Sie beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen der Alterssicherung und analysiert verschiedene Organisationsprinzipien kritisch hinsichtlich ihrer Gerechtigkeitsdimensionen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Begriffsbestimmung von sozialer Gerechtigkeit und Alterssicherung, konzeptionelle Grundlagen der Alterssicherung, Analyse verschiedener Gerechtigkeitsmessung, Beurteilungskriterien für Alterssicherungssysteme und eine kritische Auseinandersetzung mit Organisationsprinzipien im Kontext sozialer Gerechtigkeit.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretisch-konzeptionellen Grundlagen (inkl. Abgrenzung der Begriffe und Konzeption der Alterssicherung), ein Kapitel zu den Analysegrundlagen (inkl. Messmethoden und Beurteilungskriterien wie Beitragsäquivalenz- und Mindestbedarfsicherungsprinzip), eine kritische Analyse der Organisationsprinzipien vor dem Hintergrund der sozialen Gerechtigkeit und abschließend eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Was sind die zentralen Begriffe, die in der Arbeit definiert werden?
Zentrale Begriffe sind Soziale Gerechtigkeit und Alterssicherung. Diese werden präzise abgegrenzt und bilden die Grundlage für die gesamte Argumentation.
Welche Methoden der Gerechtigkeitsmessung werden in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit erläutert verschiedene Methoden zur Messung und Bewertung von Gerechtigkeit im Kontext der Alterssicherung. Konkrete Beurteilungskriterien wie das Beitragsäquivalenzprinzip und das Mindestbedarfsicherungsprinzip werden vorgestellt und dienen als Grundlage für die Analyse.
Welche Organisationsprinzipien der Alterssicherung werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Organisationsprinzipien der Alterssicherung, ohne diese explizit zu benennen. Die Analyse betrachtet deren Stärken und Schwächen und beleuchtet deren Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit.
Was ist das Ziel der kritischen Analyse?
Ziel der kritischen Analyse ist es, die verschiedenen Organisationsprinzipien der Alterssicherung vor dem Hintergrund des etablierten Gerechtigkeitsverständnisses zu bewerten und deren Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Soziale Gerechtigkeit, Alterssicherung, Beitragsäquivalenzprinzip, Mindestbedarfsicherungsprinzip, Kapitaldeckungsverfahren, Umlageverfahren, Gerechtigkeitsdimensionen, Organisationsprinzipien.
Wo finde ich eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält detaillierte Zusammenfassungen jedes Kapitels, welche die Inhalte und die Bedeutung für den Gesamtkontext der Arbeit erläutern.
- Quote paper
- Hendrik von der Brelie (Author), 2009, Soziale Gerechtigkeit in ökonomischer Perspektive: Alterssicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145963