Der Bereich des Sports hat sich im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte dynamisch entwickelt. Dies geschah vor dem Hintergrund des allgemeinen gesellschaftlichen Wandels, der ab den 1970er/80er Jahren den Begriff „post-industrielle Gesellschaft“ prägte. Galt Sport in den 60er Jahren noch als angenehme Nebensache für einzelne Gesellschaftsschichten, so ist er heutzutage in jeder Bevölkerungsgruppe präsent. Das Bewusstsein für Sport und
sein Stellenwert haben sich z.B. durch Fortschrittsdenken, Zunahme von Wohlstand und Freizeit, Individualisierung und neue Körperorientierung verändert. Bis zu zwei Drittel der Deutschen treiben heute regelmäßig Sport (vgl. LANGER 2006, 265).
Damit und mit den steigenden Anforderungen an das System Sport ging auch dessen wachsende Verberuflichung einher. Die Bedeutung einer fundierten Ausbildung wuchs, ihre Gestaltung wurde jedoch auch schwieriger, da es kein klares Berufsbild gab und bis heute nicht gibt. Diese Tatsache beruht nicht zuletzt darauf, dass sich das System Sport ständig im Wandel befindet und ausdifferenziert.
Die sportwissenschaftlichen Studiengänge bereiteten im Sinne des Begründers der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln – Carl DIEM (vgl. Rede bei der Gründungsfeier der DSHS Köln 1947) – zunächst nur auf den Beruf des Sportlehrers/der Sportlehrerin (mit Abschluss „Diplom-Sportlehrer/in“) vor. Auch in den 70er Jahren wurde noch auf das Ziel, nach dem Abschluss dem Lehrerberuf nachzugehen, hingearbeitet (vgl. Prüfungsordnungen
DSHS Köln 1971). Allmählich mussten die Studienordnungen aber modifiziert und den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft und des Sports angepasst werden, auch weil sich die Berufsaussichten für Sportlehrer und Sportlehrerinnen an Schulen verschlechtert hatten. So entstanden – neben den Lehramtstudiengängen – zum Beispiel an der Deutschen Sporthochschule Köln im Jahr 1986 zunächst zwei Studienrichtungen
(A: Breiten- und Spitzensport; B: Rehabilitation und Behindertensport), die auch für außerschulische Berufsfelder qualifizierten. 1998 (weitere Modifikationen im Jahr 2002) wurden im Diplomstudiengang fünf Schwerpunkte festgelegt, die auf mehrere außerschulische Berufsfelder vorbereiten sollten und den AbsolventInnen den Titel „Diplom-Sportwissenschaftler/in“ verliehen. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Teil I: Einführung
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Fragestellung der Untersuchung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- Teil II: Theoretische Aspekte
- 2 Strukturwandel des Sports und des Sportjournalismus
- 2.1 Strukturwandel und Professionalisierung des Sports
- 2.2 Strukturen und Wandel des Sportjournalismus
- 2.2.1 Wandel des Berufsstandes „Sportjournalist/in"
- 2.3 Bedeutung des Sports für die Medien und vice versa
- 3 Arbeitsmarkt Sport und Journalismus
- 3.1 Forschungsstand: Absolventenstudien an sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen
- 3.1.1 Studien an sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen ohne Schwerpunkt Medien/Publizistik
- 3.1.2 Studien an sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen mit Schwerpunkt Medien/Publizistik
- 3.2 Arbeitsmarkt Journalismus und Sportjournalismus
- 3.2.1 Arbeitsmarkt Journalismus
- 3.2.2 Arbeitsmarkt Sportjournalismus
- 4 Geschlechterverhältnisse im Journalismus
- 4.1 Geschlecht und Journalismus
- 4.2 Geschlecht und Sportjournalismus
- 5 Ausbildungswege
- 5.1 Ausbildungswege in den Journalismus
- 5.2 Ausbildungswege in den Sportjournalismus
- Teil III: Empirische Untersuchung
- 6 Konzeption und Durchführung der empirischen Untersuchung
- 6.1 Methodik
- 6.2 Fragestellungen und Hypothesenbildung
- 6.3 Der Fragebogen
- 6.4 Die Befragten
- 6.5 Auswertung der Daten
- 7 Soziodemographische Daten
- 7.1 Geschlecht
- 7.2 Alter
- 7.3 Familienstand
- 7.4 Wohnort
- 7.5 Geschlechtsunterschiede
- 8 Studium
- 8.1 Studiendauer
- 8.2 Studienleistung
- 8.3 Studienzufriedenheit
- 8.4 Studieninhalte
- 8.4.1 Relevanz der Studieninhalte für den Beruf
- 8.4.2 Wünsche für weitere Inhalte des Sportstudiums
- 8.5 Geschlechtsunterschiede
- 9 Formale Zusatzqualifikationen
- 9.1 Formale Zusatzqualifikationen im Rahmen des Studiums
- 9.2 Formale Zusatzqualifikationen im Sport
- 9.3 Formale Zusatzqualifikationen in außersportlichen Bereichen
- 9.4 Geschlechtsunterschiede
- 10 Bewerbung und Arbeitsplatzsuche
- 10.1 Bewerbungserfolg nach dem Abschluss
- 10.2 Finden der Arbeitsstelle
- 10.3 Arbeitslosigkeit nach dem Abschluss
- 10.4 Geschlechtsunterschiede
- 11 Gegenwärtige berufliche Situation
- 11.1 Tätigkeit
- 11.1.1 Tätigkeitsbereich
- 11.1.2 Bezeichnung der Tätigkeit
- 11.1.3 Einkommen
- 11.1.4 Zufriedenheit und Zukunftsperspektiven
- 11.2 Gründe für die Anstellung
- 11.3 Arbeitsbedingungen
- 11.4 Nebenberuflich oder auf Honorarbasis Tätige
- 11.4.1 Tätigkeit
- 11.4.2 Arbeitszeit
- 11.4.3 Einkommen
- 11.5 Geschlechtsunterschiede
- Teil IV: Diskussion
- 12 Zusammenfassende Diskussion und Ausblick
- 12.1 Interpretation und Diskussion der Ergebnisse
- 12.2 Zusammenfassung der Hypothesen
- 12.3 Probleme der Untersuchung
- 12.4 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die berufliche Situation von Absolventinnen und Absolventen der Sport- und Medienkommunikation (SP MuK) an einer deutschen Hochschule. Die Arbeit analysiert, wie sich die Absolventen auf dem Arbeitsmarkt zurechtfinden und welche Herausforderungen sie im Arbeitsalltag bewältigen müssen.
- Der Strukturwandel im Sport und im Sportjournalismus
- Die Bedeutung des Sports für die Medien und vice versa
- Die beruflichen Perspektiven von Absolventinnen und Absolventen der SP MuK
- Die Rolle von Geschlechterverhältnissen im Journalismus und Sportjournalismus
- Die Auswirkungen des Studiums auf den späteren beruflichen Werdegang
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit vor. Im zweiten Teil werden die theoretischen Grundlagen zum Thema Strukturwandel im Sport und im Sportjournalismus gelegt. Der dritte Teil beinhaltet die empirische Untersuchung, die anhand eines Fragebogens durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im vierten Teil diskutiert und in einen wissenschaftlichen Kontext eingeordnet.
Schlüsselwörter
Sportjournalismus, Arbeitsmarkt, Absolventenstudie, Geschlechterverhältnisse, Medienkommunikation, Strukturwandel, Berufliche Situation, Sportwissenschaft, Sportmedien, Hochschule.
- Citation du texte
- Diplom-Sportwissenschaftlerin Eva-Marie Günzler (Auteur), 2008, Vom Sportstudium zum Beruf - Die Absolventinnen und Absolventen des Studienschwerpunktes Medien & Kommunikation der Jahrgänge 2003–2005 an der DSHS Köln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146103