Der Standort als Erfolgsfaktor für professionelle Fußballunternehmen. Eine Standortfaktorenanalyse


Doktorarbeit / Dissertation, 2010

236 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anhangsverzeichnis

A. Problemstellung & Gang der Untersuchung
I. Problemstellung
II. Gang der Untersuchung

B. Terminologische und systematisierende Grundlagen
I. Wirtschaftsgeographie
I.1. Gliederung der Wirtschaftsgeographie
I.1.1. Paradigmen der Wirtschaftsgeographie
I.1.1.1. Raumwirtschaftlicher Ansatz
I.1.1.2. Akteursgruppenansatz
I.1.1.3. “New Economic Geography”
I.1.2. Dienstleistungsgeographie
I.2. Standortforschung
I.2.1. Standorttheorien
I.2.2. Standortanalyse mittels Standortfaktoren
I.2.2.1. Standortfaktorenkataloge
I.2.2.2. Standortfaktorensystem nach Kulke
I.2.2.3. Weiche Standortfaktoren
I.3.Zusammenfassung
II. Dienstleistungen
II.1. Der Dienstleistungsbegriff
II.1.1.Definitionen
II.1.1.1. Volkswirtschaftliche Klassifizierung
II.1.1.2. Statistische Klassifizierung
II.1.1.3. Betriebswirtschaftliche Klassifizierung
II.1.2.Einordnung in der Gütersystematik
II.1.3. Systematisierung von Dienstleistungen
II.2. Dienstleistungsproduktion
II.2.1. Produktionsfaktorensystematik
II.2.2. Die 2-Phasen-Produktion
II.3. Zusammenfassung

C. Profifußball als Wirtschaftsunternehmung
I. Profifußball - Eine Dienstleistung?
I.1. Dienstleistungscharakter
I.2. Die Produktion von professionellem Fußball
I.2.1. Wertschöpfungskette und Produktionsprozess
I.2.1.1. Vorkombination
I.2.1.2. Endkombination
I.2.2. Produktionsfaktorensystem
II. Profifußballunternehmen im betriebswirtschaftlichen Fokus
II.1. Organisationsform & Unternehmensziele im professionellen Fußball..
II.1.1. Die Rechtsform und ihre Folgen für die Unternehmensziele
II.1.2. Anspruchsgruppen und ihre Einflüsse auf Unternehmensziele
II.2. Absatzmärkte - Die fünf Säulen der Einnahmen
II.2.1. Vermarktung des sportlichen Outputs
II.2.1.1. Ticketing
II.2.1.2. Mediale Verwertungsrechte
II.2.1.3. Sponsoring
II.2.2. Merchandising
II.2.3. Sonstige Einnahmequellen
II.3. Wettbewerb der Fußballunternehmen
II.4. Nachfragedeterminanten für das Gut Profifußball
II.5. Erfolgsgrößen
III. Zusammenfassung

D. Profifußball im standorttheoretischen Kontext
I. Begriffsabgrenzungen
II. Überlegungen zur Standortabhängigkeit
II.1.Standortabhängige Produktionsfaktoren
II.2. Standortabhängigkeit der Einnahmequellen
II.2.1. Ticketing
II.2.2. Verwertung medialer Rechte
II.2.3. Sponsoring
II.2.4. Merchandising & andere Einnahmequellen
II.3.Einfluss des Standortes auf Nachfragedeterminanten & Wettbewerb .
II.4. Das „5-S-Modell“
III. Hypothesen zum Zusammenhang zwischen Standort und Erfolg
IV. Potenzielle Standortfaktoren für professionelle Fußballunternehmen
IV.1.Selektion
IV.1.1. Amateursport
IV.1.2. Marktpotenzial
IV.1.3. Historie
IV.1.4. Konsumpotenzial
IV.1.5. Wirtschaftsunternehmen
IV.1.6. Stadion
IV.1.7. Konkurrenz
IV.1.8. Sozialstruktur
IV.2. Standortfaktoren-Set für Fußballunternehmen

E. Datenerhebung & Untersuchung
I. Vorüberlegungen: Art und Ablauf der Datenerhebung
I.1. Untersuchungszeitraum
I.2. Untersuchungssample
I.3. Ablauf der Datenerhebung
II. Operationalisierung von Erfolg und Standortmerkmalen
II.1. Daten der Erfolgsmessung
II.1.1. Sportlicher Erfolg
II.1.2. Wirtschaftlicher Erfolg
II.2. Standortabhängige Variablen
II.2.1. Population
II.2.2. Konsumpotenzial - Die Kaufkraft
II.2.3. Konkurrenzsituation
II.2.4. Amateursport
II.2.5. Potenzielle Sponsoren - Unternehmensansiedlungen
III. Eingesetzte Verfahren der Datenanalyse

F. Ergebnisse der empirischen Untersuchung
I. Prüfung der Hypothesen
II. Interpretation und kritische Würdigung

G. Schlussbetrachtung & Implikationen
I. Fazit
II. Implikationen für die Forschung
III. Implikationen für die Praxis

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Gang der Untersuchung, eigene Darstellung

Abb. 2: Die fünf Entwicklungsstufen der Wirtschaftsgeographie

Abb. 3: Die Bereiche & Dimensionen der Wirtschaftsgeographie

Abb. 4: Aufteilung der Wirtschaftsgeographie nach Wirtschaftssektoren,

Abb. 5: Mögliche Unterscheidungsmerkmale im Dienstleistungssektors

Abb. 6: Stand der Untersuchung

Abb. 7: Dimensionen der Standortauslegung

Abb. 8: Die Rolle der Standortfaktoren im Standortanalyseprozess

Abb. 9: Gruppen von Standortfaktoren für den Dienstleistungssektor

Abb. 10: Unterschiede zwischen harten und weichen Standortfaktoren

Abb. 11: Stand der Untersuchung

Abb. 12: Mögliche Definitionen des Dienstleistungsbegriffs

Abb. 13: Die Definitionen des Dienstleistungsbegriffs in den Phasen des Produktionsprozesses,

Abb. 14: Die Position der Dienstleistung in der Gütersystematik

Abb. 15: Beispiel einer eindimensionalen Gliederung von Dienstleistungen

Abb. 16: Der Prozess der Dienstleistungsproduktion

Abb. 17: Stand der Untersuchung

Abb. 18: Eindimensionale Gliederung der Dienstleistung Profifußball,

Abb. 19: Die Wertekette einer kontinuierlichen Dienstleistung auf zwei Ebenen

Abb. 20: Die Wertschöpfungskette der Produktion von Profifußball

Abb. 21: Die Beschaffung in professionellen Fußballunternehmen

Abb. 22: Die Produktionsfaktoren in professionellen Fußballunternehmen

Abb. 23: Einfluss der Anspruchsgruppen im Profifußball auf die Unternehmensziele

Abb. 24: Die fünf Säulen der Einnahmen von professionellen Fußballunternehmen

Abb. 25: Die Situation und Zusammenhänge am Absatzmarkt für Profifußball

Abb. 26: Die Wettbewerbssituation professioneller Fußballunternehmen

Abb. 27: Das Motivkonstrukt der Zuschauernachfrage im Profifußball

Abb. 28: Die Determinanten der Zuschauernachfrage für Stadionbesucher

Abb. 29: Die Zielperspektiven für professionelle Fußballunternehmen am Beispiel einer BSC,

Abb. 30 Erfolgsgrößen-Set: Erfolgskennzahlen für professionelle Fußballunternehmen,

Abb. 31: Stand der Untersuchung

Abb. 32: Potenziell standortabhängige Produktionsfaktoren im Profifußball

Abb. 33: Das Modell der Markenstärke im Profifußball

Abb. 34: Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit von Stadionbesuchern

Abb. 35: Potenzieller Einfluss des Standortes auf Sponsoring-Entscheidungen

Abb. 36: Das „5-S-Modell“ - Der potenzielle Einfluss des Standortes auf den Erfolg professioneller Fußballunternehmen

Abb. 37: Zusammenfassung potenzieller Standortanforderungen

Abb. 38 Stand der Untersuchung

Abb. 39: Standortfaktoren-Set: Zusammenfassung potenzieller Standortfaktoren

Abb. 40: Stand der Untersuchung

Abb. 41: Streudiagramm: Ansässige Amateurvereine im Einzugsgebiet vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 42: Streudiagramm: Einwohnerzahl im Einzugsgebiet vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 43: Streudiagramm: Konsumpotenzial vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 44: Streudiagramm: Ansässige Unternehmen im Einzugsgebiet vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 45: Streudiagramm: Gesamte Konkurrenz im Einzugsgebiet vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 46: Streudiagramm: Einwohnerzahl in der Stadt vs. Erfolg der Fußballunternehmen

Abb. 47: Streudiagramm: Konkurrierende FU im Einzugsgebiet vs. Erfolg der Fußballunternehmen,

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Deutsche Großstädte nach Einwohnerzahl

Tab. 2: Erfolg der städtischen Fußballunternehmen

Tab. 3: Einwohnerzahl von Stadt und Regierungsbezirk

Tab. 4: Kaufkraftindex und Kaufkraft pro Kopf im Einzugsgebiet

Tab. 5: Gesamte und fußballspezifische Konkurrenz im Einzugsgebiet

Tab. 7: Kennzahlen der Ergebnisse der statistischen Testverfahren

Anhangsverzeichnis

Anhang 1: Distanzen der Hauptsponsoren zu den Fußballunternehmen

Anhang 2: Einwohnerzahlen der Heimatstädte der Fußballunternehmen

A. Problemstellung & Gang der Untersuchung

I. Problemstellung

„Alle Bundesliga-Clubs schreiben schwarze Zahlen.“ (DFL, Bundesligareport 2008, S.75)

„FC Bayern mit Rekordumsatz in 2006/07 - Auch Werder Bremen hat erstmals mehr als 100 Mio. € umgesetzt“ (Sponsors Online, 11/2007)

„Clubübernahme und Naming Right - Red Bull steigt in deutschen Fußball ein“ (Sponsors 07/2009, S.55)

Keine Sportart erfährt in Deutschland eine vergleichbare öffentliche Aufmerksamkeit und hat so - als Volkssportart Nummer eins - den Status einer „medialen Omnipräsenz“1 erreicht wie der Profifußball. Die stetig wachsende Begeisterung für den Fußball ist jedoch nicht ausschließlich auf kurzfristige und sportartbezogene Phänomene wie die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 oder internationale Erfolge der Nationalmannschaft oder Vereinsmannschaften zurückzuführen. Vielmehr profitiert der Profifußball auch von den aktuellen demographischen und arbeitsmarktspezifischen Veränderungen in Deutschland,2 die eine steigende Nachfrage nach Freizeitangeboten mit sich bringen.3 Dies führt zu einem Bedeutungszuwachs der Unterhaltungsindustrie, in welcher der Profifußball aufgrund seiner immensen Popularität in Deutschland einen der zentralen Bestandteile darstellt. So sind in Deutschland mittlerweile über 49

Millionen Menschen als fußballinteressiert einzustufen,4 was einer Steigerung in den letzten fünf Jahren von über 36% entspricht, mehr als 13 Millionen besuchten in der vergangenen Saison 2008/09 die Stadien der 18 Erstligisten.5 Doch auch auf finanzieller Seite wird der Aufschwung im Profifußball deutlich. So verdreifachten sich die kumulierten Umsätze der Mannschaften der

1.Fußballbundesliga in den letzten zehn Spielzeiten von rund 450 Mio. € in der Saison 1996/97 auf 1,38 Mrd. € in der Saison 2006/07.6 Dieses Wachstum zieht gerade in der jüngeren Vergangenheit vermehrt auch das Interesse der Wirtschaft auf sich. So sehen viele Unternehmen das klassische Sponsoring im Profifußball als ideales Instrument sowohl zur Steigerung der Markenbekanntheit,7 als auch zur Stärkung des Unternehmensimages.8 Zunehmend werden aber auch Privatinvestoren auf die Branche aufmerksam. Was vor allem in England mit dem Einstieg von Investoren mit einer Quote von über 50% in Fußballunternehmen schon mehrfach zu beobachten war,9 ist in Deutschland aufgrund der inzwischen sehr umstrittenen „50+1“-Regel“10 noch nicht möglich. Doch die, wenngleich klar zu unterscheidenden, aktuellen Beispiele des Einstiegs von Red Bull in Leipzig und des steilen Aufstiegs der TSG Hoffenheim zeigen, dass dieser Trend gerade im Falle einer Abschaffung der „50+1“-Regel“ auch in Deutschland kaum aufzuhalten wäre.

Doch mit zunehmender Kommerzialisierung und steigender Bedeutung des Profifußballs als Wirtschaftskraft stellt sich auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Fußballunternehmen und somit auch des Einstiegs einzelner Investoren. Für den englischen und zu Teilen auch den spanischen Fußball ist dabei nicht von einem primär wirtschaftlichen oder finanziellen Antrieb der dortigen Investoren auszugehen. Dies wird am Beispiel des FC Chelsea London deutlich, der im Sommer 2003 vom russischen Milliardär Roman Abramowitsch gekauft wurde, der seitdem rund eine Milliarde € in den Verein investiert hat. Der Verein hat jedoch in den vergangenen fünf Spielzeiten bis zum Ende der Saison 2007/08 jeweils hohe zweistellige oder dreistellige Millionenverluste hinnehmen müssen.11

Für den deutschen Fußball stellt sich die Situation dagegen anders dar. Dies ist in erster Linie auf das von der UEFA hochgelobte Lizenzierungsverfahren der DFL für die Vereine der deutschen Profiligen zurückzuführen. Den strikten Vorgaben des Verfahrens folgend, gelang es den 36 Clubs in der 1. und 2.Bundesliga seit Beginn der Spielzeit 2004/05 ihre Verbindlichkeiten in vier Jahren um rund ein Drittel auf 469 Mio. € zu senken.12 In der Saison 2006/07 gelang es sogar erstmals allen Mannschaften der 1.Fußballbundesliga schwarze Zahlen zu schreiben und somit ein positives Jahresergebnis zu erzielen.13 Somit wird auch für potenzielle Investoren, die nicht wie am Beispiel England verdeutlicht wurde, die Absicht haben den Club als teures Spielzeug zu betreiben, ein Engagement im deutschen Profifußball lukrativer. Denn bei wirtschaftlicher Stabilität wird auch ein langfristiger Erfolg der Investition, sprich eine Konkurrenzfähigkeit bei gleichzeitiger finanzieller Eigenständigkeit,14 wahrscheinlicher.15

Vor dem Einstieg und der Übernahme des anfänglichen finanziellen Risikos, gilt es jedoch die Erfolgsaussichten der Investition zu bewerten. Doch die Erklärung und Prognose des Erfolges von Fußballunternehmen erweist sich als enorm schwierig, da neben dem zentralen Faktor, der Finanzkraft des Clubs,16 nicht alle der einflussnehmenden Faktoren messbar sind.17 Trotzdem ist es für einen Investor vor dem Hintergrund seiner gesteckten Ziele wichtig, einen geeigneten Verein zu finden. Einer der dabei potenziell relevanten Faktoren, der eine Vielzahl denkbarer Einflussgrößen beinhaltet, ist der Standort, wie am Beispiel des zukünftigen Engagements des Getränkeherstellers Red Bull in Leipzig gezeigt werden soll. Als Ziel für die Übernahme eines aktuell fünftklassigen Vereins neben der Stärkung seiner Marke, gibt Red Bull folgende Punkte an:18

- Nutzung des enormen Potenzials der Fußball-Stadt Leipzig
- Entfachung einer Fußball-Euphorie in Sachsen
- Mittelfristiger Aufstieg in den deutschen Profifußball19

Gerade die Nennung des Potenzials der Stadt Leipzig und des Landes Sachsen spricht dabei in der Praxis für die Einflussnahme des Standortes auf die getroffene Investitionsentscheidung und somit auch für die Annahme eines Einfluss des Standortes auf den Erfolg von Fußballunternehmen. Ein weiterer Punkt der diese Annahme unterstützt, ist die Betrachtung des Erfolges von Fußballunternehmen vor dem Hintergrund des ressourcenbasierten Ansatzes (Ressource-based View) in der Literatur.20 Diesem folgend verfügt ein Fußballunternehmen über vom Standort abhängige Ressourcen, die Einfluss auf seinen Erfolg nehmen können.21

Gerade vor dem Hintergrund dieses Ansatzes erstaunt die mangelnde Beachtung dieses Zusammenhangs in der fachspezifischen Literatur. Dort wird der Einfluss des Standortes entweder aufgrund der noch geltenden Rechtsprechung nicht genauer untersucht oder auf Basis einer bisher durchgeführten und nur teilweise auf die Fragestellung bezogenen Untersuchung verneint.22

Daher soll die folgende Untersuchung ausführlich klären, ob und bezüglich welcher speziellen Merkmale der Standort Einfluss auf den Erfolg professioneller Fußballunternehmen nimmt. Denn während die bisherigen Standorte von Profifußballunternehmen in Deutschland historisch gewachsen sind,23 könnte sich dieses Bild in Zukunft auch vor dem Hintergrund der zukünftig möglichen Modifikationen in der Rechtsprechung („50+1“-Regel“) merklich ändern.

II. Gang der Untersuchung

Ziel der Arbeit ist es also einen potenziellen Einfluss des Standortes auf den Erfolg professioneller Fußballunternehmen zu untersuchen. Im Ergebnis soll überprüft werden, ob Erfolg im Profifußball an jedem Ort möglich ist, oder ob gewisse Standortfaktoren existieren, die für den Erfolg von Fußballunternehmen unverzichtbar sind. Zu diesem Zweck sollen zunächst aus der wissenschaftlichen Theorie Hypothesen hergeleitet werden, die dann mittels empirischer Daten überprüft werden sollen. Dieses Vorgehen legt folgenden Aufbau der Arbeit nahe:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Gang der Untersuchung, eigene Darstellung

Im Kapitel B. soll zunächst die theoretische Basis hinsichtlich der Funktionsweise des Standortanalyseprozesses und des Produktionsprozesses von Dienstleistungen geschaffen werden. Die Abhandlungen über Wirtschaftsgeographie und Standortforschung dienen dabei in erster Linie dem Verständnis des Standortbegriffs und der Aufgabe von Standortfaktoren, während die Dienstleistungstheorie den Grundstein für den Produktionsprozess der Dienstleistung Fußball schaffen soll.

Dieser wird in Kapitel C. auf theoretischer Basis genauer betrachtet, zerlegt und analysiert. Dabei werden nicht nur die einzelnen Stufen im Produktionsprozess dargelegt, sondern auch ein Produktionsfaktorensystem für Fußballunternehmen erstellt. Darüber hinaus werden in diesem Kapitel aber auch die betriebswirtschaftlichen Abläufe und Zusammenhänge im Profifußball näher erörtert, die Aufschluss über Unternehmensziele, Absatzmärkte, Nachfragedeterminanten, Wettbewerb am Markt und Erfolgskennzahlen geben sollen.

In Kapitel D. werden zunächst die in den vorigen Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse genutzt, um die Abläufe in und um Fußballunternehmen vor einem standorttheoretischen Hintergrund zu untersuchen und so die Bereiche zu identifizieren, die potenziellen Standorteinfluss aufweisen. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Hypothesen bezüglich potenzieller Standortanforderungen für Fußballunternehmen formuliert, die im nächsten Schritt hinsichtlich ihrer Wirkungsbeziehung mit dem Erfolg von Fußballunternehmen untersucht werden. Diese nochmalige Selektion ist der Gewährleistung einer aussagekräftigen statistischen Auswertung der empirischen Daten geschuldet. So kann abschließend ein Katalog der verbleibenden potenziellen Standortfaktoren für Profifußball abgeleitet werden, der als Bezugsrahmen für die empirische Untersuchung dienen soll.

In den Kapiteln E. bis G. werden das Design, der Ablauf und die Ergebnisse der empirischen Datenerhebung und -auswertung ausführlich beschrieben. Abschließend werden die Ergebnisse der Auswertung nochmals zusammengefasst und vor dem Hintergrund der Zielsetzung der Arbeit hinsichtlich ihrer Implikationen für Theorie und Praxis interpretiert.

[...]


1 Vgl. Willms, Werner, Fischer, Anke (2001), Bundesliga als Standortfaktor, S.63

2 Hier ist v.a. die Zunahme der Anzahl der Menschen im Rentenalter zu nennen. Zusätzlich ist aufgrund der Entwicklungen am Arbeitsmarkt auch von im Schnitt sinkenden täglichen Arbeitszeiten auszugehen. Vgl. Kröhnert, S./Medicus, F. und Klingholz,R. , Die demographische Lage der Nation, 2006

3 Vgl. Hammann, P./ Schmidt, L. und Welling, M. , Ökonomie des Fußballs, 2004, S.273

4 Vgl. Sportfive, Fussballstudie 2007, 2007, S.8

5 Vgl. Sponsors, Ausgabe 07/2009, S.25

6 Vgl. Sponsors, Ausgabe 07/2009, S.19

7 Vgl. Adjouri, N. und Stastny, P. , Sport-Branding, 2006, S.24

8 Vgl. Dudzik, Thade, Die Werbewirkung von Sportsponsoring, 2006, S.16

9 Vgl. Handelsblatt Online (2009): „ Araber übernehmen den englischen Fußball“ und Sponsors 10/2007, „Private Equities investieren nicht blind“, S.22ff.

10 Vgl. Die Liga - Fussballverband e.V. , Satzung, § 8 Abs. 2

11 Vgl. Sponsors Online (2007 & 2009) Weitere Beispiele im englischen und spanischen Fußball sind u.a. Newcastle United, der CF Valencia und Real Madrid.

12 Vgl. DFL (Deutsche Fussball Liga GmbH) (2009), Bundesliga Report 2009, S. 2 und DFL (Deutsche Fussball Liga GmbH) (2008), Bundesliga Report 2008, S.4

13 Vgl. DFL (Deutsche Fussball Liga GmbH) (2008), Bundesliga Report 2008, S. 75

14 Unter finanzieller Eigenständigkeit ist an dieser Stelle die Fähigkeit zu verstehen, aus den selbst erzielten Einnahmen eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufstellen zu können, ohne wie im Beispiel des FC Chelsea London beschrieben, auf jährliche Finanzspritzen des Inhabers/Investors angewiesen zu sein.

15 Vgl. Teichmann, Kai (2007), Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen, S.356

16 Vgl. u.a. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 10.06.2007, S.36 und Teichmann, Kai (2007), Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen, S.348

17 Vgl. Quitzau, Jörn (2005), Faktor Zufall als Spielverderber, S.17

18 Vgl. Vgl. Sponsors Ausgabe 07/2009, S.55

19 Diese Punkte sind durchaus vergleichbar mit den anfänglichen Zielen des aktuellen Überraschungsteams aus der Saison 2008/09, der TSG Hoffenheim, die mit Hilfe des Milliardärs Dietmar Hopp in kürzester Zeit und weit vor dem internen Zeitplan den Aufstieg aus dem Amateurbereich in die höchste deutsche Spielklasse realisierte.

20 Vgl. Teichmann, Kai (2007), Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen, S.33f.

21 Vgl. Teichmann, Kai (2007), Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen, S.353

22 Vgl. Keller, Christian (2008), Steuerung von Fußballunternehmen, S.172 und Teichmann, Kai (2007), Strategie und Erfolg von Fußballunternehmen, S.329

23 Vgl. Anhang 1 und Kapitel D.I.

Ende der Leseprobe aus 236 Seiten

Details

Titel
Der Standort als Erfolgsfaktor für professionelle Fußballunternehmen. Eine Standortfaktorenanalyse
Hochschule
Universität Regensburg  (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Note
2
Autor
Jahr
2010
Seiten
236
Katalognummer
V146215
ISBN (eBook)
9783640549924
ISBN (Buch)
9783640552634
Dateigröße
3459 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Profifußball, Standortfaktoren, Standortanalyse, Fußballunternehmen, Dienstleistung, Erfolgsfaktoren
Arbeit zitieren
Tobias Schelter (Autor:in), 2010, Der Standort als Erfolgsfaktor für professionelle Fußballunternehmen. Eine Standortfaktorenanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146215

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