Ruth Law - Eine amerikanische Flugpionierin


Libro Especializado, 2010

13 Páginas


Extracto


Als eine amerikanische Flugpionierin der 1910-er Jahre gilt die Pilotin Ruth Law (1887–1970). Sie gehörte 7u den ersten Pilotinnen, die in den USA einen Nachtflug unternahmen und einen Looping wagten. Außerdem war sie die erste Frau, die Luftpost auf die Philippinen brachte. Zudem hat sie mit etlichen sinnvollen Erfindungen den fliegerischen Alltag erleichtert.

Ruth Bancroft Law kam am 21. Mär7 1887 in Lynn (Massa­chusetts) 7ur Welt. Ihr 7wei Jahre älterer Bruder Rodman Law (1885–1919) wurde später als waghalsiger Fallschirmspringer und Filmstuntman berühmt. Als Mädchen lernte sie, wie Jungen den Ball 7u werfen.

1907 sah Ruth Law in New Haven (Connecticut), wo sie die Privatschule „Ms. Livermore’s private Academy“ besuchte, erstmals mit weit aufgerissenen Augen ein Flug7eug am Himmel und wollte daraufhin das Fliegen lernen. 1908 heiratete sie Charles Oliver, der sie dabei unterstüt7te, ihren Traum vom Fliegen 7u verwirklichen.

Im Juni 1912 schrieb sich Ruth Law bei der „Burgess Flying School“ in Atlantic, heute Boston (Massachusetts), ein. Dort machte sie am 5. Juli 1912 7usammen mit ihrem Fluglehrer den ersten Flug. Am 12. August 1912 wagte sie ihren ersten Alleinflug.

Nach Erhalt ihrer Flugli7en7 am 12. November 1912 kaufte sich Ruth Law in Dayton (Ohio) ihr erstes Flug7eug, einen „Wright-Doppeldecker“. Einen Eindecker wollte sie nicht, weil die amerikanische Fliegerin Harriet Quimby (1875–1912) vor ihren Augen am 1. Juli 1912 in einem solchen tödlich ver-unglückt war.

Ruth Law machte sich sofort an die Arbeit als Berufspilotin und flog im Winter 1912/1913 Passagiere von und zum

„Clarendon Hotel“ in See Breeze (Florida). Im Sommer 1913 tat sie das Gleiche für ein Hotel in Rhode Island, dem flächenmäßig kleinsten Bundesstaat der USA.

Mit ihrem Doppeldecker wagte Ruth Law am 6. November 1913 ihren ersten rund 20 Minuten langen „Mondlichtflug“. In der Literatur wird sie deswegen oft fälschlicherweise als erste Nachtfliegerin erwähnt. Doch in Wirklichkeit hatte vor ihr bereits Harriet Quimby am 4. September 1911 einen Nacht-flug unternommen.

Am 30. Mai 1914 flog Ruth Law als erste Frau in New Hamp­shire. An diesem Tag war ihr Bruder Rodman Law bei einem Flug über dem „Rockingham Park“ in Salem (New Hampshire) ihr Passagier und sprang aus ihrer Maschine mit dem Fallschirm ab. Rodman hatte sich bereits durch Fallschirmsprünge von der Fackel der Freiheitsstatue, von Hochhäusern und von Brücken sowie aus einem brennenden Ballon in New York City einen Namen gemacht.

Am 17. Januar 1915 wollte Ruth Law in Daytona Beach (Flo­rida) vor einer großen Menschenmenge ihre Fähigkeiten als Kunstfliegerin beweisen. Davor kündigte sie an, einen Looping zu fliegen. Als ihr Ehemann Charles Oliver bemerkte, dass sie Angst davor hatte, meinte er, wenn sie nicht wolle, müsse sie den Looping nicht zeigen. Daraufhin beschloss Ruth, es erst recht zu versuchen.

Am nächsten Morgen startete Ruth Law mit ihrer Maschine vom Strand aus, stieg bis in etwa 500 Meter Höhe auf, zog den Steuerknüppel gleichmäßig zurück, bis die Maschine in Rückenlage geriet und einen Kreis beschrieb. Weil das so einfach war, ließ sie gleich einen zweiten Looping folgen. Nach der Landung sagte ihr aufgeregter Mann zu ihr: „Du hättest keinen Zweiten zu fliegen brauchen!“ Einen Looping schaffte Ruth Law. Eine amerikanische Luftpionierin am 18. Juli 1915 auch die Amerikanerin Katherine Stinson (1891–1972).

1915 verkaufte Ruth Law ihren Wright-Doppeldecker und erwarb ein Flugzeug des Typs „Curtiss Pusher Loop Model“. Damit unternahm sie in Daytona Beach umjubelte Kunstflüge. Ruth Law war eine ehrgeizige Pilotin. Sie wurde von ihrem Mann beim Fliegen gemanagt. Die Aufregung bei manchem Auftritt war so groß, dass ihr Gatte dabei bis zu einem Pfund Gewicht verlor. Zum Ärger von Ruth wurden männliche Konkurrenten bei Wettflügen oft bevorzugt.

1916 war Ruth Law einer der beiden Hauptakteure bei einem witzigen sportlichen Experiment. Bei einem Flug über dem „Washington Monument“ warf sie einen „Baseball“ ab, den der 53-jährige Baseballspieler Wilbert Robinson (1863–1934), genannt „Robby“, auf dem Boden fangen sollte. Damit wollte „Robby“ ein Experiment von 1908 übertreffen, bei dem Gabby Street (1882–1951) einen vom „Washington Monument“ geworfenen Baseball gefangen hatte. Das Experiment nahm einen unerwarteten Ausgang, weil Ruth Law in ihrem Hotel den Baseball vergessen und als sie dies bemerkt hatte, nicht mehr umkehren konnte. Als Ersatz für den Baseball nahm sie eine Grapefruit von einem Mitglied des Bodenpersonals auf dem Flughafen und warf diese Frucht über dem „Washington Monument“ ab und „Robby“ erlebte im wahrsten Sinne des Wortes eine „saftige Überraschung“.

Ihre größte fliegerische Leistung vollbrachte Ruth Law am 19. November 1916. Damals wollte sie mit ihrer Curtiss-Maschine einen Nonstop-Flug von Chicago nach New York City unternehmen. Nach sechsstündigem Flug begann der Motor zu stottern und sie musste in Hornell im Bundes-staat New York landen, womit sie ihr eigentliches Ziel nicht erreichte. Trotzdem brach sie bei diesem Flug über 590 Meilen (rund 950 Kilometer) den Streckenflugrekord von 452 Meilen, den Victor Carlstrom (1890–1917) aufgestellt hatte.

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Final del extracto de 13 páginas

Detalles

Título
Ruth Law - Eine amerikanische Flugpionierin
Curso
-
Autor
Año
2010
Páginas
13
No. de catálogo
V146289
ISBN (Ebook)
9783640572762
Tamaño de fichero
573 KB
Idioma
Alemán
Notas
Palabras clave
Ruth Law, Ernst Probst, Fliegerin, Pilotin, Flugpionierin, Fliegerinnen, Pilotinnen, Fliegerei, Luftfahrt, Frauenbiografien, Biografien, Kurzbiografien
Citar trabajo
Ernst Probst (Autor), 2010, Ruth Law - Eine amerikanische Flugpionierin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146289

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