Vorliegende Arbeit analysiert im ersten Teil auf deskriptive Weise die Formen und Funktionen der Refinanzierung von Banken. Der sekundäre und wissenschaftlich wertschöpfende Teil nutzt die zuvor gezogenen Erkenntnisse und entwickelt ein Model für die Kosten-Risiko-Optimierung eines simplen Refinanzierungsportfolios bestehend aus privaten Einlagen und Interbankenpositionen.
Zentraler Bestandteil des Bankgeschäfts ist die Akquisition von Mitteln zur Kreditierung, die Refinanzierung. In den letzten Jahren waren aufgrund der Zins- und Geldmengenentwicklung die Herausforderungen der Refinanzierungsaktivitäten aus dem Fokus der Gesamtbanksteuerung gerückt und das primäre Problemfeld wandelte sich gen Aktivgeschäft. Während die Kosten der Refinanzierung konstant Abnahmen, ob Interbankenzinssätze oder Sparzinssätze, nahmen auch die Kreditzinsen ab. Und wenngleich es zu einer Ausweitung der Geschäftsvolumina kam, litten die Margen der Institute. Doch eben diese Problematik gewann mit der Zinswende an Dynamik. Nun zogen die Refinanzierungszinsen deutlich an, während die Bankenbücher noch voller niedrig verzinster Kredite waren. Wenngleich die Neukreditzinsen stiegen und Margen wieder zunehmen, geht dies mit einer Kontraktion des Geschäftsvolumina einher. Kreditinstitute befinden sich seit der Zinswende in einer neuen Banksteuerungswelt. Gesamtbanksteuerung und Treasury müssen wieder Refinanzierung und Kreditgeschäft aufeinander abstimmen. Dabei rückt seit langem wieder die Refinanzierung in den Fokus der Institute. Effiziente Refinanzierungsportfolios, aus Kosten-Risiko-Perspektive, die dem Geschäftsmodell und Marktumfeld des Institutes entsprechen, gewinnen an Bedeutung. Durch die Menge an Zentralbankgeld, dass in die internationalen Geld- und Kapitalmärkte gepumpt wurde und die günstige Verzinsung, verlor die Portfoliostrukturierung an Bedeutung, die sie nun zurückgewinnt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau
- Grundlagen der Refinanzierungsaktivitäten von Kreditinstituten
- Motive und Natur der Refinanzierung
- Arten der Refinanzierung
- Kundeneinlagen
- Sichteinlagen
- Termineinlagen
- Spareinlagen
- Institutionelle Refinanzierung
- Nachrangmittel
- Eigenmittel
- Zentralbankrefinanzierung
- Kundeneinlagen
- Refinanzierungsmärkte
- Exkurs: Exotische Refinanzierungsmöglichkeiten
- Determinanten der Refinanzierung
- Grundlegende Steuerungskonzepte
- Asset-Liability-Management
- Theorienbildung zur Optimierung der Refinanzierungsstruktur
- Hypothesenformulierung
- Modell- und Theorienbildung
- Kosten- & Risikoquantifizierung
- Identifikation des Optimalportfolios
- Fazit
- Fazit
- Kritische Würdigung & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Projektarbeit befasst sich mit der Optimierung der Refinanzierungsportfoliostruktur von Kreditinstituten, indem das Kosten-Risiko-Verhältnis im Fokus steht. Das Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, das die optimale Zusammenstellung der Refinanzierungsquellen für ein Institut unter Berücksichtigung von Kosten und Risiken ermöglicht. Die Arbeit untersucht dazu verschiedene Theorien und Modelle der Refinanzierung und analysiert die wichtigsten Determinanten, die die Wahl der Refinanzierungsquellen beeinflussen. Darüber hinaus werden wichtige Steuerungskonzepte für die Optimierung der Refinanzierungsstruktur vorgestellt.
- Refinanzierungsstrategien von Kreditinstituten
- Kosten-Risiko-Verhältnis bei der Refinanzierung
- Optimierung der Refinanzierungsportfoliostruktur
- Modellierung und Analyse von Refinanzierungsrisiken
- Entwicklung eines Modells für die Identifikation des Optimalportfolios
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Refinanzierung von Kreditinstituten ein und erläutert die Problemstellung der Arbeit. Sie legt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar.
- Grundlagen der Refinanzierungsaktivitäten von Kreditinstituten: Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Motive und Natur der Refinanzierung von Kreditinstituten. Es werden verschiedene Arten der Refinanzierung, wie Kundeneinlagen, institutionelle Refinanzierung, Nachrangmittel, Eigenmittel und Zentralbankrefinanzierung, vorgestellt. Die Arbeit analysiert die Refinanzierungsmärkte und erläutert die wichtigsten Determinanten der Refinanzierung.
- Theorienbildung zur Optimierung der Refinanzierungsstruktur: Dieses Kapitel befasst sich mit der theoretischen Fundierung der Optimierung der Refinanzierungsstruktur. Es werden verschiedene Modelle und Theorien der Refinanzierung analysiert, insbesondere im Hinblick auf die Kosten- und Risikoquantifizierung und die Identifikation des Optimalportfolios.
Schlüsselwörter
Diese Projektarbeit konzentriert sich auf die Optimierung der Refinanzierungsportfoliostruktur von Kreditinstituten. Die Kernthemen sind die Kosten-Risiko-Verhältnis-Optimierung, die Identifikation des Optimalportfolios, die Analyse von Refinanzierungsrisiken und die Anwendung von Theorien und Modellen der Refinanzierung. Es werden wichtige Determinanten der Refinanzierung wie Zinsentwicklung, Liquidität und regulatorische Vorgaben untersucht.
- Citation du texte
- Stefan Goldenberg (Auteur), 2023, Untersuchung zur Kosten-Risiko-Verhältnis-Optimierung der Refinanzierungsportfoliostruktur von Kreditinstituten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1463566