Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich mit den Auswirkungen des Ansatzes der Transmigration auf die ethnischen Identitäten von Transmigranten auseinander. Die theoretischen Überlegungen werden anhand qualitativer Interviews mit siebenbürgisch sächsischen Transmigranten veranschaulicht.
Dabei wird zum einen auf die Theorie zur Transmigration Bezug genommen, zum anderen werden die Interviews aus einer konstruktivistischen Perspektive ausgewertet.
Der Begriff „Globalisierung“ ist mittlerweile in Aller Munde. Es scheint so, als sei er selber das, was er zu beschreiben vorgibt, nämlich global. Nicht nur in den (deutschen) Medien gehört der Begriff zum Standardrepertoire, auch verschiedene Wissenschaftsdisziplinen haben sich seiner ermächtigt. So die Wirtschaftswissenschaften, die Politikwissenschaften und die Soziologie, um nur wenige zu nennen. Im deutschsprachigen Raum wird in der Soziologie vor allem der Name von Ulrich Beck mit Globalisierung in Verbindung gebracht.
Wie noch zu zeigen sein wird, versteht Beck unter Globalisierung eine neue empirische Entwicklung, die nur mit neuen soziologischen Theorien beschrieben und erklärt werden kann. Zu einer dieser neuen Theorien kann man auch den Transmigrations-Ansatz zählen. Dieser, innerhalb der Migrationssoziologie zu lokalisierende Ansatz, propagiert einen neuen Migrationstypus den Transmigranten, der – so die These – aufgrund von Globalisierungsprozessen an Bedeutung zunehmen wird. Der genaueren Bestimmung des Verhältnisses von Globalisierung und Transmigration wollen wir uns im 4. Kapitel zuwenden.
Nun mag man fragen, was Globalisierung und Transmigration mit Siebenbürger Sachsen zu tun hat. Die Antwort aus der Perspektive der Globalisierungstheoretiker ist ganz einfach. Alles hat mit Globalisierung zu tun! „Wir leben im Zeitalter der Gleichartigkeit, in einer globalen Ära. Alle Versuche, sich herauszuhalten, in die Vorstellung getrennter Welten zu flüchten, sind grotesk, sind von unfreiwilliger Komik“ (Beck 1997). Globalisierung betrifft also auch die Siebenbürger Sachsen, oder die Siebenbürger Sachsen betreffen die Globalisierung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Startpunkt Globalisierung..
- 2.1 Wirtschaftliche Globalisierung
- 2.2 Globalisierung und die Politik
- 2.3 Kulturelle Globalisierung..
- 3. Migrationsforschung zu Siebenbürger Sachsen
- 3.1 Konstruktion der Siebenbürger Sachsen ……………………..\n
- 3.1.1 Die Siebenbürger Sachsen als ethnische Gruppe......
- 3.1.2 Die Siebenbürger Sachsen als Aussiedler und Spätaussiedler…....
- 3.2 Themen und Perspektiven
- 3.2.1 Historische Perspektive …………….
- 3.2.2 Gründe und Motive der Emigration .......
- 3.2.3 Die Integration der Siebenbürger Sachsen.
- 4. Der Transmigrations-Ansatz
- 4.1 Das Bild der „,klassischen“ Migrationsforschung.
- 4.2 Transmigration als neuer Migrationstypus..
- 4.3 Theoretische Konsequenzen......
- 4.3.1 Transnationalismus und Globalisierung.......
- 4.3.2 Neue Themen und Perspektiven in der Migrationsforschung.
- 4.4 Das Beispiel Puebla/Mexiko-New York.
- 5. Der transnationale Sozialraum zwischen Siebenbürgen/Rumänien und\nDeutschland
- 5.1 Politisch-legaler Rahmen.
- 5.2 Materielle Infrastruktur ........
- 5.3 Soziale Strukturen und Institutionen...\n
- 6. Siebenbürgisch sächsische Transmigranten
- 6.1 Methodologische Vorüberlegungen.
- 6.2 Methodische Vorüberlegungen ......
- 6.2.1 Ziele der Untersuchung .......
- 6.2.2 Das qualitative Interview
- 6.3 Methodisches Vorgehen...\n
- 6.3.1 Fallauswahl
- 6.3.2 Feldzugang.
- 6.3.3 Durchführung der Interviews.
- 6.3.4 Auswertung der Interviews.
- 6.4 Die Einzelinterviews ........
- 6.4.1 Interview A: Der erfolgreiche Geschäftsmann
- 6.4.2 Interview C: Die besondere Modernistin.
- 6.4.3 Interview B: Der siebenbürgisch sächsische Multikulturalist….….………….….….……………..\n
- 6.4.4 Interview D: Das siebenbürgisch sächsische Familienhaus…..\n
- 6.5 Interviewvergleich und Typenbildung
- 6.5.1 Typ A: Ökonomisch bedingte Transmigration
- 6.5.1.1 Vergleichskategorie: Handlungspotentiale
- 6.5.1.2 Vergleichskategorie: Bezugsprobleme..\n
- 6.5.1.3 Vergleichskategorie: Zugehörigkeitsgefühle.\n
- 6.5.2 Typ B: Ethnisch motivierte Transmigration.
- 6.5.2.1 Vergleichskategorie: Handlungspotentiale
- 6.5.2.2 Vergleichskategorie: Bezugsprobleme.….……………………..\n
- 6.5.2.3 Vergleichskategorie: Zugehörigkeitsgefühle.\n
- 7. Globalisierung, Transmigration und die Siebenbürger Sachsen ............
- 7.1 Der Transmigrations-Ansatz und die Siebenbürger Sachsen
- 7.1.1 Ein neues Konfliktsystem?
- 7.1.2 Eine untergehende Kultur im Osten?
- 7.2 Verortung der Interviewtexte..\n
- 7.2.1 Bezugsprobleme...........
- 7.2.2 Handlungspotentiale..\n
- 7.2.3 Zugehörigkeitsgefühle
- 8. Schlussbemerkungen.
- Die Rolle der Globalisierung in der Lebenswelt der Siebenbürger Sachsen.
- Die Bedeutung des Transmigrations-Ansatzes für die Analyse von Migrationsbewegungen.
- Die Konstruktion der Siebenbürger Sachsen als ethnische Gruppe und ihre Erfahrungen mit Migration und Integration.
- Die Auswirkungen von Transmigration auf die soziale und kulturelle Identität der Siebenbürger Sachsen.
- Die Herausforderungen und Chancen der Transmigration für die Siebenbürger Sachsen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen der Transmigration am Beispiel der Siebenbürger Sachsen. Sie setzt sich zum Ziel, die Auswirkungen der Globalisierung auf die Lebenswelt dieser ethnischen Gruppe zu beleuchten und den Zusammenhang zwischen Globalisierung, Transmigration und Ethnizität zu erforschen. Dabei wird der Fokus auf die Erfahrungen und Perspektiven siebenbürgisch sächsischer Transmigranten gelegt, um die theoretischen Konzepte der Transmigration und Globalisierung empirisch zu untermauern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Begriff der Globalisierung erläutert und den Zusammenhang zwischen Globalisierung und Transmigration herstellt. Anschließend werden die Siebenbürger Sachsen als ethnische Gruppe und ihr historischer Hintergrund beleuchtet. Das dritte Kapitel widmet sich der Migrationsforschung zu Siebenbürger Sachsen und zeichnet die bisherigen Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Forschung nach.
Im vierten Kapitel wird der Transmigrations-Ansatz als neues Konzept in der Migrationsforschung vorgestellt und seine theoretischen Implikationen diskutiert. Das fünfte Kapitel analysiert den transnationalen Sozialraum zwischen Siebenbürgen/Rumänien und Deutschland, während das sechste Kapitel die Ergebnisse der qualitativen Interviews mit siebenbürgisch sächsischen Transmigranten präsentiert und verschiedene Typen von Transmigranten anhand der Interviewdaten klassifiziert.
Das siebte Kapitel befasst sich mit der Beziehung zwischen Globalisierung, Transmigration und den Siebenbürger Sachsen, wobei die Ergebnisse der Interviewstudie im Kontext des Transmigrations-Ansatzes betrachtet werden. Die Arbeit schließt mit Schlussbemerkungen, die die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammenfassen und den Forschungsstand weiterentwickeln.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Transmigration, Siebenbürger Sachsen, Ethnizität, Migration, Integration, transnationaler Sozialraum, qualitative Interviews, Handlungspotentiale, Bezugsprobleme, Zugehörigkeitsgefühle.
- Citation du texte
- Reinhold Zeck (Auteur), 2003, Gehen und Bleiben. Transmigration am Beispiel der Siebenbürger Sachsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1463770