Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit einem bestimmten Phänomen der Soziologie der Gewalt, dem Coping. Hier wird insbesondere auf die von Jan Philipp Reemtsma beleuchtete soziologische Perspektive von Gewalt und Kommunikation in der Moderne näher eingegangen.
Im Rahmen des Seminars „Zur Erklärbarkeit von Gewaltereignissen in der soziologischen Reflexion“ haben wir uns mit den verschiedenen Erklärungen von Gewaltereignissen und ihrer Soziologie beschäftigt. Im Laufe des Semesters haben wir uns dem Thema Gewalt aus verschiedenen Fachrichtungen genähert: Wir haben uns die biologisch-reduktive Perspektive von Lorenz, für den Gewalt durch inner- oder zwischenmenschliche Aggression ausgelöst wird, angeschaut. Wir haben Gewalt als Effekt anomischer Nebenfolgen gesellschaftlicher Veränderungen, wie sie Heitmeyer sieht, betrachtet, der Gewalt vor allem in der Gesellschaft und in der Umwälzung im Modernisierungsprozess sieht, wo nach Desintegration Reintegration oder Gewalt folgt. Nach Sutterlüty ist Gewalt Folge individuell-biographischer Ohnmachtserfahrungen, die gewaltsam oder nicht gewaltsam, direkt oder nicht direkt erfahren werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Coping: Delegitimierung durch Verfahren und die Ausschließung des Dritten
- Coping: Das Opfer als Autorität und die Ersetzung des Dritten
- Coping: Instrumentelle Deutung und Verleugnung der Kommunikation
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die soziologische Perspektive von Gewalt und Kommunikation im Kontext der modernen Gesellschaft, insbesondere unter Bezugnahme auf die von Jan Philipp Reemtsma dargestellten Bewältigungsstrategien (Coping). Im Zentrum steht die Analyse, wie Gewalt durch Verfahren und Ausschließung des Dritten delegitimiert wird.
- Coping-Strategien in der modernen Gesellschaft
- Delegitimierung von Gewalt durch Verfahren
- Rolle des Dritten in der Kommunikation von Gewalt
- Die Nürnberger Prozesse als Beispiel für Coping-Strategien
- Die Bedeutung von Rechtsgrundsätzen in der Bewältigung von Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Gewalt und Kommunikation in der soziologischen Reflexion ein und skizziert verschiedene Perspektiven auf Gewalt aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Dabei wird die Bedeutung der modernen Gewaltforschung im Kontext des Mythos vom Verschwinden der Gewalt hervorgehoben. Der Fokus der Hausarbeit liegt auf den von Jan Philipp Reemtsma dargestellten Coping-Strategien im Umgang mit Gewalt.
Coping: Delegitimierung durch Verfahren und die Ausschließung des Dritten
Dieses Kapitel analysiert die Coping-Strategie der Delegitimierung von Gewalt durch Verfahren am Beispiel der Nürnberger Prozesse. Dabei werden die rechtshygienischen Probleme sowie die paradoxen Aspekte der Prozesse im Hinblick auf die Legitimierung von Recht und die Ausschließung des Dritten beleuchtet. Die Kapitel untersucht zudem die Bedeutung von Rechtsgrundsätzen in der Bewältigung von Gewalt und wie diese zur Selbstdelegitimierung des Angeklagten führen können.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Gewalt und Kommunikation, Coping-Strategien, Delegitimierung, Verfahren, Recht, Nürnberger Prozesse, Rechtshygiene, Opfer, Täter, Kommunikation, Moderne, Soziologische Reflexion, Jan Philipp Reemtsma.
- Quote paper
- Lars Hofer (Author), 2019, Einführung in die Soziologie der Gewalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1464643