Diese Bachelorarbeit steuert darauf hin, speziell den Schicksalen der Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) in Hinblick auf die Deportationspolitik der UdSSR mehr Raum zu geben und zu untersuchen, ob die Deportationspolitik der Sowjetunion die nationalistische Bewegung im Westen der Ukraine tatsächlich untergraben konnte. Ein bedeutsamer Fokus liegt auf der Deportationspolitik der Sowjetunion in der Westukraine, wobei insbesondere die Aktivitäten der OUN untersucht werden. Dabei werden verschiedene Aspekte dieser Politik beleuchtet, von den Methoden und Motiven der Deportationen bis zu den Schicksalen der Familienangehörigen und die Arbeit der OUN in der Diaspora. Besonders interessant ist dabei, wie die sowjetische Führung versuchte, die nationalistische Identität in der Westukraine durch Deportationen einzuschränken und dabei nicht selten auf psychische Druckmittel setze, wie die Involvierung von Ehefrauen und Kindern. Trotz der Tatsache, dass das volle Ausmaß der Deportationspolitik durch die begrenzte Anzahl an Quellenmaterial nicht begriffen werden kann, ist es möglich eine Basis zu schaffen, welche in der Zukunft weiter ausgebaut und erforscht werden sollte. Diese Bachelorarbeit stützt sich auf Direktive von dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD), sowie spezielle Schicksale von Mitgliedern der OUN oder deren Familienmitgliedern.
Es wird sich noch im Laufe dieser Arbeit zeigen, dass die Familienangehörigen der Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten ein wichtiges Druckmittel für die Tschekisten darstellten. Die sorgfältige Analyse und Interpretation dieser Quellen soll ein differenziertes Bild von den Deportationspraktiken der Sowjetunion in der Westukraine zeichnen und ihre Auswirkungen auf die nationalistische Bewegung verständlich machen. Es ist wichtig anzumerken, dass diese
Arbeit sich nicht darauf konzentriert, die nationalistischen Tendenzen der OUN zu beurteilen oder zu legitimieren. Vielmehr liegt der Fokus auf der Untersuchung der Auswirkungen der sowjetischen Deportationspolitik auf die nationalistische Bewegung, unabhängig von den politischen Überzeugungen der Betroffenen. Durch diesen methodischen Beschluss wird eine objektive Beurteilung der historischen Ereignisse ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- A. Hintergrund und historischer Kontext der Deportationen in der Westukraine
- B. Problemstellung und Forschungsfragen
- C. Zielsetzung der Untersuchung
- II. Politische Situation in der Westukraine vor den Deportationen
- A. Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) und die ukrainische Aufständische Armee (UPA)
- B. Die politische Landschaft in der Westukraine vor dem Zweiten Weltkrieg
- III. Deportationen und ihre Auswirkungen
- A. Planung und Durchführung der Deportationen durch die sowjetische Regierung
- B. Operation Zakhid
- C. Die Rolle von OUN-Familien in der nationalen Bewegung
- IV. Nachwirkungen und Widerstand
- A. Die Reaktionen der betroffenen Bevölkerung auf die Deportationen
- C. Exilgemeinden und ihre Rolle in der Fortführung der nationalen Bewegung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Deportationen aus der Westukraine von 1947-1952 und ihre Auswirkungen auf die ukrainische Nationalbewegung. Sie beleuchtet den historischen Kontext der Deportationen im Rahmen der sowjetischen Politik und analysiert die Folgen für die betroffene Bevölkerung und die nationale Identität.
- Die sowjetische Politik der Unterdrückung und Deportation in der Westukraine
- Die Rolle der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) und der ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) im Kontext der Deportationen
- Die Auswirkungen der Deportationen auf die ukrainische Gesellschaft und Kultur
- Der Widerstand gegen die sowjetische Herrschaft und die Rolle von Exilgemeinden in der Fortführung der nationalen Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I führt in die Thematik der Deportationen aus der Westukraine ein, beleuchtet den historischen Kontext und die Problemstellung. Kapitel II analysiert die politische Situation in der Westukraine vor den Deportationen, insbesondere die Rolle der OUN und der UPA. Kapitel III befasst sich mit der Planung und Durchführung der Deportationen durch die sowjetische Regierung, einschließlich der Operation Zakhid. Kapitel IV untersucht die Nachwirkungen und den Widerstand gegen die Deportationen, einschließlich der Reaktion der betroffenen Bevölkerung und der Rolle von Exilgemeinden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Deportationen, ukrainische Nationalbewegung, sowjetische Unterdrückung, Operation Zakhid, OUN, UPA, Widerstand, Exilgemeinden, politische Repression, nationale Identität. Sie analysiert die sowjetische Politik der Deportation in der Westukraine und ihre Auswirkungen auf die ukrainische Gesellschaft und Kultur.
- Citar trabajo
- Julia Ramchen (Autor), 2024, Deportationen aus der Westukraine von 1947-1952 und die ukrainische Nationalbewegung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1466085