Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Piraterie in der Römischen Republik. Dabei werden die Einflüsse auf die römische Politik und Wirtschaft zur Zeit der Mithridatischen Kriege aufgezeigt.
In der ausgehenden Römischen Republik zeichnete sich eine bemerkenswerte Entwicklung in der Geschichte der mediterranen Piraterie ab. Die Aktivitäten der sogenannten kilikischen Piraten gelten in sämtlichen römischen und griechischen Überlieferungen als eines der Hintergrundmerkmale der großen politischen Umbrüche dieser Zeit. Besonders die Mithridatischen Kriege des ersten vorchristlichen Jahrhunderts bildeten eine Episode, in der die Dynamik der römischen Politik vorrangig dadurch geprägt war, dass die Innenpolitik auf äußere Probleme und Bedrohungen reagieren musste. Im Verlauf der Konflikte zwischen der Republik und dem Königreich Pontos unter Mithridates VI. Eupator wuchs eine unkonventionelle Gefahr heran, die sich in Form von Piraterie im gesamten Mittelmeerraum manifestierte. Die besagten kilikischen Piraten unterstützten den pontischen König Mithridates im Kampf gegen die Römer, schädigten den mediterranen Seehandel und brachten ihn zeitweise nahezu vollständig zum Erliegen. Die Piraterie beeinflusste jedoch nicht nur das ökonomische Gefüge der res publica, sondern hatte auch tiefgreifende Auswirkungen auf die politische Dynamik innerhalb Roms, sowie in den römischen Provinzgebieten.
Die komplexen Wechselwirkungen zwischen Piraterie und der römischen Wirtschaft und Politik zur Zeit der Mithridatischen Kriege zwischen 89 und 63 v. Chr. sollen in dieser Arbeit untersucht und strukturiert dargestellt werden. Durch eine sorgfältige Analyse von historischen Quellen und Forschungsliteratur zielt diese Arbeit darauf ab, ein klareres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Präsenz von Piraten die ökonomische Stabilität einer sich wandelnden Weltmacht herausforderte und somit deren politische Entscheidungsfindungen beeinflusste. Dafür ist es notwendig, im Verlauf der Arbeit einzelne Teilelemente zu untersuchen. Zunächst soll die Entstehung und Verbreitung der kilikischen Piraterie im römischen Mittelmeerraum beschrieben werden, wobei der Hauptfokus auf der Kooperation der Piraten mit Mithridates VI. liegt. Darauf aufbauend wird dargestellt, in welchem Ausmaß die römische Wirtschaft während der Mithridatischen Kriege durch den im Mittelmeer grassierenden Seeraub geschädigt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „Piraterie“ aus etymologisch-semasiologischer Sicht
- Quellenkritische Bemerkungen
- Piraterie im römischen Mittelmeerraum der späten Republik
- Zur Entstehung der kilikischen Piraterie
- Die Kooperation der kilikischen Piraten mit Mithridates VI.
- Einflüsse der Piraterie auf die römische Wirtschaft
- Einflüsse der Piraterie auf die römische Politik
- Erste politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie
- Die Provinzialisierung von Kreta und Kyrene
- Gnaeus Pompeius Magnus und die Lex Gabinia
- Zusammenfassung und Ergebnis
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Piraterie und der römischen Wirtschaft und Politik zur Zeit der Mithridatischen Kriege (89–63 v. Chr.). Sie analysiert, wie die kilikischen Piraten die ökonomische Stabilität Roms herausforderten und politische Entscheidungen beeinflussten. Dabei steht die Kooperation der Piraten mit Mithridates VI. im Vordergrund.
- Entstehung und Verbreitung der kilikischen Piraterie im römischen Mittelmeerraum
- Auswirkungen der Piraterie auf die römische Wirtschaft
- Einfluss der Piraterie auf die römische Politik und die Entscheidungsfindung der römischen Elite
- Politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie
- Die Rolle von Gnaeus Pompeius Magnus im Kampf gegen die Piraterie
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Piraterie als Herausforderung für die römische Politik in der späten Republik, insbesondere während der Mithridatischen Kriege. Sie stellt die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit vor.
- Kapitel 2 befasst sich mit dem Begriff „Piraterie“ aus etymologisch-semasiologischer Sicht und untersucht dessen historische Entwicklung im griechischen Kulturkreis.
- Kapitel 3 befasst sich mit der Entstehung der kilikischen Piraterie im römischen Mittelmeerraum und der Kooperation der Piraten mit Mithridates VI. Es wird untersucht, welche Rolle die Piraten im Kampf gegen die Römer spielten.
- Kapitel 4 analysiert die Auswirkungen der Piraterie auf die römische Wirtschaft während der Mithridatischen Kriege und untersucht die Folgen für die Bevölkerung der Republik.
- Kapitel 5 beleuchtet den Einfluss der Piraterie auf die römische Politik, die politischen Verhandlungen und die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seeräuber. Es werden die ersten politischen Maßnahmen, die Provinzialisierung von Kreta und Kyrene und die Rolle von Gnaeus Pompeius Magnus erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Piraterie, Mithridatische Kriege, Römische Republik, Wirtschaft, Politik, kilikische Piraten, Mithridates VI., Gnaeus Pompeius Magnus, Seeraub, Mittelmeer, Handel, Lex Gabinia, Quellenkritik.
- Citar trabajo
- Niklas Gaede (Autor), 2023, Piraterie in der Römischen Republik. Einflüsse auf die römische Politik und Wirtschaft zur Zeit der Mithridatischen Kriege, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1467143