Familienstrukturen deutscher und russischer Familien im Vergleich


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

19 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Strukturbegriff

3. Demographischer Wandel
3.1 Deutschland
3.2 Russland

4. Familienstrukturen in Deutschland
4.1 Wandlung im Familienbildungsprozess
4.2 Wandel der Eltern-Rolle
4.3 Veränderung der familiären Interaktionsbeziehung

5. Familienstrukturen in Russland
5.1 Familie in der russischen Gegenwart
5.2 Familienbildungsprozess in Russland
5.3 Strukturveränderungen

6. Zusammenfassender Vergleich

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

Erklärung

Titelbild: http://www.stuttmann-karikaturen.de/archiv3.php?id=1592, 01.12.2008.

1. Einleitung

Aus welchem Grund setzt sich ein Lehramtsstudent mit diesem Thema auseinander?

Bei mir war es die Arbeit mit einem ähnlichen Thema in einem Seminar, in dem zusammen mit russischen Studierenden ein Radioprojekt durchgeführt wurde. Meine russische Partnerin Natalia T. und ich verfassten einen Radiobeitrag zum Thema „Lebens- und Familienplanung von Russen und Deutschen“. Die Arbeit machte mir sehr viel Spaß und ich lernte sehr viel über ein Themengebiet, welches mir bis dahin nahezu fremd war.

Dies veranlasste mich schließlich, dass ich mich noch ein wenig tiefer damit beschäftigte und herausgekommen ist diese Arbeit.

Anstelle einer stupiden Aufzählung der Überschriften, die ich persönlich wenig ansprechend finde, werde ich lieber ein Gedicht zu Beginn anbringen.

Betrachten Sie die nachfolgenden Seiten als eine Vertiefung eines kleinen Teiles meiner Ausbildung, der mich, so klein er auch war, sehr beeindruckt, menschlich nach vorne gebracht, ja sogar ein wenig stolz gemacht hat.

Wärme, Geborgenheit,

Liebe, Gemeinsamkeit, Schönheit und auch mal Streit, Das ist Familie.

Gemeinsames leben,

Mit nehmen und geben,

Nach Harmonie streben,

Das ist Familie.

Geborgene Kinder, Gemeinsame Kinder,

Mal streitende Kinder,

Das ist Familie.

Gemeinsames leben,

Mit nehmen und geben,

Nach Harmonie streben,

Das ist Erfüllung.

© Benjamin Dorner

2. Strukturbegriff

Da in der nachfolgenden Arbeit von Familienstrukturen die Rede ist, wird zu allererst auf den Begriff Struktur näher eingegangen.

„Mit dem Begriff Struktur (Ordnung, Bauart) bezeichnet man in der Soziologie ein Beziehungsnetz von relativer Stabilität und Konstanz zwischen ausgewählten Elementen.“1

Übertragen auf die, im Titel erwähnten, Familienstrukturen, werden die familialen Rollen und die Beziehungen untereinander beschrieben. Haben sich Strukturen im Laufe der Zeit verändert, ist von einem Wandel die Rede.2

3. Demographischer Wandel

Während Demographie mit Bevölkerungswissenschaft übersetzt wird und die wirtschafts- und sozialpolitischen Bevölkerungsbewegungen beschreibt3, beschäftigen sich die folgenden Zeilen mit dem demographischen Wandel der Länder Russland und Deutschland.

3.1 Deutschland

Der demographische Wandel in Deutschland vollzieht sich bereits seit längerem. Genauer gesagt, folgt seit über drei Jahrzehnten auf jede Generation eine kleinere Generation. Dies liegt zum einen daran, dass die Zahl der geborenen Kinder nicht ausreicht um die Elterngeneration zu ersetzen, zum anderen sterben mehr

Menschen als Kinder geboren werden. Gäbe es keine Zuwanderung aus dem Ausland, würde die Bevölkerung bereits seit langem rasant abnehmen. Zuletzt ging die Zuwanderung jedoch zurück, sodass diese für einen Ausgleich des Sterbeüberschusses gegenüber der Geburtenzahl nicht mehr ausreicht. Seit 2003 nimmt die Bevölkerung deshalb stetig ab.4 Die nachfolgende Grafik verdeutlicht dies.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Altersaufbau in Deutschland5

Was macht der Staat um diesem demographischen Wandel entgegenzuwirken? Er versucht mit einer Erhöhung des Kindergeldes Eltern dahingehend zu bewegen, wieder mehr Kinder zu bekommen. Tatsächlich stieg die Geburtenrate im Jahr 2007 auf 1,37 Kinder pro Frau.6 Doch was besagt die Geburtenrate?

Felix Berth von der Süddeutschen Zeitung schreibt, dass „die [statistische] Geburtenrate [...] erstens unwichtig, zweitens ungenau und drittens ungeheuer interessant [ist]. Unwichtig ist sie, weil es für das Leben in Deutschland im Jahr 2008, im Jahr 2020 und sogar im Jahr 2030 kaum eine Rolle spielt, ob derzeit mehr oder weniger Kinder zur Welt kommen. Denn demographische Prozesse sind träge: Die Arbeitskräfte des Jahres 2025 sind heute schon auf der Welt, die Rentner des Jahres 2050 auch. Kein Boom in den Kreißsälen wird daran etwas ändern.“7

Dass eine steigende Geburtenrate wenig Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung hat, berechnet Berth mithilfe der Veröffentlichungen des statistischen Bundesamtes, genauer der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung. Statistiker berechneten erstmals auch was passieren würde, wenn die Geburtenrate von 1,3 auf eine Rate von 1,6 steigen würde. Das Ergebnis besagt, dass 2030 im ersten Fall 79,8 Millionen Menschen in Deutschland leben würden. Im zweiten Fall wären es 81,2 Millionen. Dies ergäbe eine Differenz von 1,4 Millionen. Berth schreibt hierzu, dass es „nicht gerade ein drastischer Unterschied [ist], wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass die Statistiker [...] einräumten, die derzeitige Bevölkerungszahl sei vermutlich um 1,3 Millionen geringer als die bisher offiziell genannten 82,2 Millionen. Eine Millionen Deutsche mehr oder weniger - das ist offensichtlich für die hiesige Lebens- und Arbeitswelt nicht sonderlich bedeutsam. “8

Dass die Geburtenrate ungenau ist, erläutert Berth mit dem Phänomen der Verschiebung. Statistiker ermittelten nach der Wende für Ostdeutschland eine sehr niedrige Geburtenrate. Es lag jedoch daran, dass viele Frauen direkt nach der Wiedervereinigung keine Babys wollten, dies jedoch „nachholten“. Frauen des Jahrgangs 1965 hatten somit im Alter von 39 in Westdeutschland durchschnittlich 1,47 Kinder, in Ostedeutschland waren es dagegen 1,58.9

[...]


1 Rosemarie Nave-Herz, 2007, S. 11.

2 Vgl. Ebd.

3 Vgl. Wissenschaftlicher Rat der Dudenradaktion, 2001, S. 206.

4 Vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2007, S. 6.

5 Ebd., S. 23.

6 Vgl. Felix Berth, 2008, S. 2.

7 Felix Berth, 2008, S. 2.

8 Ebd.

9 Vgl. Ebd.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Familienstrukturen deutscher und russischer Familien im Vergleich
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten
Note
1,5
Autor
Jahr
2008
Seiten
19
Katalognummer
V146777
ISBN (eBook)
9783640567775
ISBN (Buch)
9783640567713
Dateigröße
658 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Familienstrukturen
Arbeit zitieren
Benjamin Dorner (Autor:in), 2008, Familienstrukturen deutscher und russischer Familien im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146777

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Familienstrukturen deutscher und russischer Familien im Vergleich



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden