Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Inhalt
2.1 Buch 1 (Kapitel 1 – 13)
2.1.1 Kapitel 1 – 3
2.1.2 Kapitel 4 - 13
2.2 Buch 2 (Kapitel 14 - 30)
2.3 Buch 3 (Kapitel 31 - 47)
3. Handlungsfäden
3.1 Lining und Mining – Handlung
3.2 Luise-Franz – Handlung
3.3 Axel-Pomuchelskopp – Handlung
3.4 Kriminalhandlung
4. Zum Werk
5. Die Figuren
5.1 Zacharias ‚Unkel’ Bräsig
5.2 Karl Hawermann
5.3 Pomuchelskopp
5.4 Die Tagelöhner
1. Vorwort
Wenn man auf Reuters Schaffen bis zum Anfang der sechziger Jahre zurückblickt, ist unschwer erkennbar, dass sein Meisterwerk ‚Ut mine Stromtid’, keine plötzliche, zufällige Eruption ist, sondern das Ergebnis eines langsamen Reifungsprozesses. Seine landwirtschaftliche Lehrzeit auf mecklenburgischen Gütern hatte ihm das Rohmaterial dazu geliefert. Reuter versuchte schon Ende der 40er Jahre das Ganze zu einem hochdeutschem Roman auszuformen, jedoch vergeblich, es blieb bei einem Fragment „Herr von Hakensterz und seine Tagelöhner“). Erst in Neubrandenburg löste er sich von der einseitigen agrarökonomischen Betrachtungsweise und machte sich mit der mecklenburgischen
Geschichte vertrauter, dass lenkte seinen Blick auf überregionale Probleme.
Die Arbeit an der Stromtid zog sich von Anfang 1862 bis 1864 hin, der Roman wurde somit in Neubrandenburg begonnen und erst in Eisenach beendet. Zuerst war der Umfang des Romans auf zwei Bände geplant. Der Erfolg der vorigen Bücher hatte die Grundlage für ein
so großes Unternehmen erst geschaffen: Reuter hatte nun materielle Sicherheit, innere Ruhe, und war frei von den Fesseln der Tagesschriftstellerei. Das deutsche und – nach Übersetzungen – auch das europäische Bürgertum machten die „Stromtid“ zum
meistgelesensten Prosawerk seiner Zeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Inhalt
2.1 Buch 1 (Kapitel 1 - 13)
2.1.1 Kapitel 1 - 3
2.1.2 Kapitel 4 - 13
2.2 Buch 2 (Kapitel 14 - 30)
2.3 Buch 3 (Kapitel 31 - 47)
3. Handlungsfäden
3.1 Lining und Mining - Handlung
3.2 Luise-Franz - Handlung
3.3 Axel-Pomuchelskopp - Handlung
3.4 Kriminalhandlung
4. Zum Werk
5. Die Figuren
5.1 Zacharias ,Unkel’ Bräsig
5.2 Karl Hawermann
5.3 Pomuchelskopp
5.4 Die Tagelöhner
Literatur- und Quellenverzeichnis
1. Vorwort
Wenn man auf Reuters Schaffen bis zum Anfang der sechziger Jahre zurückblickt, ist unschwer erkennbar, dass sein Meisterwerk ,Ut mine Stromtid’, keine plötzliche, zufällige Eruption ist, sondern das Ergebnis eines langsamen Reifungsprozesses. Seine landwirtschaftliche Lehrzeit auf mecklenburgischen Gütern hatte ihm das Rohmaterial dazu geliefert. Reuter versuchte schon Ende der 40er Jahre das Ganze zu einem hochdeutschem Roman auszuformen, jedoch vergeblich, es blieb bei einem Fragment („Herr von Hakensterz und seine Tagelöhner“). Erst in Neubrandenburg löste er sich von der einseitigen agrarökonomischen Betrachtungsweise und machte sich mit der mecklenburgischen Geschichte vertrauter, dass lenkte seinen Blick auf überregionale Probleme.
Die Arbeit an der Stromtid zog sich von Anfang 1862 bis 1864 hin, der Roman wurde somit in Neubrandenburg begonnen und erst in Eisenach beendet. Zuerst war der Umfang des Romans auf zwei Bände geplant. Der Erfolg der vorigen Bücher hatte die Grundlage für ein so großes Unternehmen erst geschaffen: Reuter hatte nun materielle Sicherheit, innere Ruhe, und war frei von den Fesseln der Tagesschriftstellerei. Das deutsche und - nach Übersetzungen - auch das europäische Bürgertum machten die „Stromtid“ zum meistgelesensten Prosawerk seiner Zeit
2. Inhalt
"Ut mine Stromtid" erschien in drei Teilen und stellt eine umfassende Schilderung der dörflich-kleinstädtischen Verhältnisse Mecklenburgs dar. Es gilt neben "Kein Hüsung" als das bedeutendste Werk Reuters. Die Handlung der drei Romanteile erstreckt sich über zwei Jahrzehnte (1829-1848).
Reuter beschreibt verschiedene, nah beieinander gelegene Ortschaften, die im Südosten Mecklenburgs gelegen sind. Drei Gutsdörfer mit unterschiedlichem Status: 1.
Domanialpachtung mit großbäuerlichem Zuschnitt, Rexow; 2. größeres Rittergut mit bürgerlichem Besitzer, Gürlitz; 3. größeres Rittergut mit adligem Besitzer, Pümpelhagen. Diese Orte findet man nicht auf der Landkarte, sie sind vom Autor erfunden in Namen und Zuordnung, er will sie aber als seiner eigenen Heimat angehörig sehen. Der vierte Schauplatz ist Rahnstedt, was unschwer als Stavenhagen zu erkennen ist, denn in der Stromtid erscheinen viele Bürger mit Namen, die Reuter aus seiner Heimatstadt bekannt waren. An einer Stelle wird auch das Bauerndorf Gülzow genannt, das ganz in der Nähe von Stavenhagen liegt.
Die Handlung bewegt sich zwar vor allem im dörflich-kleinstädtischen, erhebt aber Anspruch auf allgemein-gültige menschliche Lebensnormen der Zeit. Die gestalterische Verknüpfung der verschiedenen Lebensbereiche unterscheidet die Stromtid schon äußerlich von Reuters früheren Werken. In ,Kein Hüsung’ waren die Figuren auf Landarbeiter beschränkt und wurden scharf vom privilegierten Stand abgegrenzt. In der ,Franzosentid’ gibt es fast ausschließlich mittelständische Akteure.
2.1 Buch 1 (Kapitel 1 - 13)
2.1.1 Kapitel 1-3
In die Zeit um das Jahr 1829 bettet Reuter den Anfang seines Buches. Durch den Wegfall der Kontinentalsperre geht es den Landwirten seit Jahren nicht gut, da der ausländische Weizen den Markt überschwemmt.
Die Erzählung beginnt mit dem Konkurs des Pächters Karl Hawermann, der ein kleines Gut vom Großgrundbesitzer Pomuchelskopp zu sehr hohem Pachtzins gepachtet hatte. Hawermann kann den Pachtzins nicht termingerecht zahlen und somit wird seine gesamte Habe, das Vieh, die landwirtschaftliche Geräte und der Hausrat versteigert. Gerade zwei Tage vorher ist seine Frau an Krankheit gestorben. Nun bleibt ihm nur seine 2-3 Jahre alte Tochter Luise, mit der er sich auf den Weg nach Rexow, zu seiner Schwester Dürten, die Frau von Pächter Jochen Nüßler, macht. Dort will er sein Leben wieder in Ordnung bringen. In Rexow angekommen trifft Hawermann auf seinen alten Freund Bräsig, auch ein Gutsinspektor auf einem gräflichen Gut in der Nähe und Freund und Berater des Hauses Nüßler. Für die Zwillingstöchter der Nüßlers Lining und Mining ist er ,Unkel Bräsig’, ihr Helfer bei allen kleinen Nöten.
Bräsig ist tief betroffen vom Schicksal seines Freundes, aber er weiß gleich Rat. Der Kammerrat von Rambow, auf dem Nachbargut Pümpelhagen sucht einen Inspektor, gleich am nächsten Tag gehen beide dorthin und Hawermann bekommt die Stelle, somit ist seine Existenz gesichert.
Hawermann sucht nun noch Pflegeeltern für sein Töchterchen, da er sie aufgrund der alten Nüßlers nicht bei seiner Schwester lassen kann, die Alten sind ,steinspöttisch’ und ,nehrig’ und Hawermann will seiner Schwester das Leben nicht noch schwerer machen.
„Ich weiß’s recht gut, worüber sie judizieren un ruminieren; die Art höre ich schon auf
hundert Schritten laufen, denn ich kenne ihr, Un Korl“, [...] „s’is am besten, du krigst allens
gleich zu wissen, dass du dich darnach haben kannst: Sie reden von dir un das Kleine.“
(Kap. 2)
Auch hier weiß Bräsig Rat und nimmt Hawermann mit zum Kirchdorf Gürlitz, wo Pastor Behrens und seine resolute Frau im Pfarrhause wohnen, sie sind kinderlos und als gute Pflegeeltern prädestiniert. Der Pastor hat Hawermann und Bräsig früher Privatstunden erteilt, und er und seine Frau nehmen die kleine Luise mit Freuden auf.
Die ersten drei Kapitel kann man als eine geschlossene Erzählung auffassen, als Einleitungskapitel für das dreiteilige Buch mit 47 Kapiteln.
2.1.2 Kapitel 4 - 13
Es folgt ein großer Zeitsprung von elf Jahren: Up den Schlag be de Mähl stunn äwer Johr wedder Bratweiten, (Brachweizen) as in dat Johr, in dat Hawermann up dat Gaud tautrecken ded. In elben Släg ’ lagg dat Gaud; elben Johr wiren also sörre de Tid vergahn.
Reuter beschreibt aber im Rückblick was passiert ist: Hawermann war erfolgreich tätig und ist auch immer noch bei der Arbeit. Der Sohn des Kammerrat, der 11jährige Axel von Rambow ist mittlerweile Kürassierleutnant und muss sich langsam mit dem Gedanken an die Nachfolge seines Vaters auseinandersetzen, da dieser schon sehr alt geworden ist. Aus den drei Mädels (Lining, Mining und Luise) sind mittlerweile sittsame Konfirmandinnen geworden. Jochen Nüßler ist zum Herrn der Pachtung aufgestiegen, nachdem seine Eltern gestorben waren.
Dem Kammerrat rücken trotz der erfolgreichen Gutsbewirtschaftung von Pümpelhagen die Schulden auf den Hals und da kreuzt als neuer Besitzer von Gürlitz Pomuchelskopp auf, er konnte sich wegen seiner Leuteschinderei auf seinem alten Gut nicht mehr halten, sagen die Leute. Hawermann warnt den Herrn von Rambow vor Geschäftsverbindungen mit ihm. Zwei junge Leute kommen nach Pümpelhagen und werden Hawermann als Wirtschaftseleven zugewiesen: der Apothekersohn Fritz Triddelfitz aus Rahnstedt, eine Neffe der Frau Behrens und Franz von Rambow, einen Vetter von Axel von Rambow.
Der alte Herr von Rambow stirbt und hinterlässt drei unverheiratete Töchter und seinem Sohn Axel das Gut Pümpelhagen, dessen Bewirtschaftung er erst noch lernen muss. Pomuchelskopp sieht seine Chance und tut sich mit ,Notorius Slus’uhr’ und dem jungen jüdischen Händler David zusammen, der leider nicht die soliden, ehrlichen Geschäftsprinzipien seines ehrbaren Vaters Moses vertritt. Axel von Rambow gerät wenig später in Geldnöte und findet „Verständnis und Hilfe“ bei seinem Nachbarn Pomuchelskopp. Triddelfitz und Franz beginnen um das Herz und die Hand von Luise zu werben. Da Triddelfitz jedoch eher ein Draufgänger ist, wird er von seiner Tante und Bräsig, der mittlerweile in den Ruhestand getreten ist und sich den Angelegenheiten der Familie Nüßler und seines Freundes Hawermann widmet, gestoppt.
Das 12. Kapitel „Dat Rangdewuh in’n Watergraben“ wird am häufigsten von ReuterRezitatoren vorgetragen: Rudolf Kurz und Gottlieb Baldrian, zwei Kandidaten der Theologie, ziehen für einen längeren Aufenthalt bei den Nüßlers ein um sich auf das Schlussexamen vorzubereiten.
[...]
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