Lawrence A. Blum ist ein zeitgenössischer Philosoph der Moralphilosophie. Er unterrichtet als Dozent an der Universität Boston, Massachusetts. Hauptsächlich hat er Werke und Schriften über die Phänomenologie der Facetten von Moralität in heutigen
Gesellschaftsstrukturen verfasst, wie beispielsweise „MORAL PERCEPTION AND PARTICULARITY“, Cambridge University press, 1994.
Im Folgenden wird das Kapitel „Freundschaft als moralisches Phänomen“ aus seinem Buch FRIENDSHIP, ALTRUISM AND MORALITY“ (London /Boston/Melbourne,Henley-on-Thames Routledge & Kegan Paul, 1980) untersucht.
Auffällig an diesem Text ist, dass Blum zur Untermauerung seiner Thesen ein Frauenbeispiel nutzte, was im Gegensatz zur Tradition steht, denn von den meisten Philosophen wurden für die Darlegung von Freundschaft nur Männerbeispiele verwendet, da sie Freundschaften zwischen Frauen als unwichtig und für wissenschaftliche Zwecke irrelevant empfanden. Blum beschreibt das Vorhandene und nicht das Ideale in der Freundschaft, wie auch Aristoteles es schon getan hat. Er gilt unter anderem auch wegen
der Verwendung plausibler Beispiele von Frauenfreundschaften, die sich mit der Erfahrung decken, als Vorreiter für die feministische Ethik.
In dieser Arbeit werden seine Thesen zur Moralität von Freundschaft und seine Abgrenzungen, zum Beispiel zu Kant´s Konzeption von Freundschaft und zu Kierkegaards Universalismus und seine Bezugnahme auf die traditionelle Konzeption bzw. Teile der Konzeption von Aristoteles aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Hauptthesen des Textes
- Konzeptionen von Freundschaft
- Freundschaft als „Naturprozess“
- Ausdehnung des Selbst
- Egoismus
- „bedingter Altruismus“
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text von Lawrence A. Blum befasst sich mit der moralischen Bedeutung von Freundschaft und untersucht, ob Freundschaftshandlungen nicht nur gut, sondern auch moralisch vorzüglich sein können. Blum argumentiert, dass Freundschaft als eigenständiges moralisches Phänomen betrachtet werden kann und stellt zwei Thesen auf, die diese Behauptung untermauern.
- Die moralische Qualität von Freundschaftshandlungen
- Die Rolle von Fürsorge und Selbsthingabe in der Freundschaft
- Die Unterscheidung von Freundschaft und „romantischer Leidenschaft“
- Kritik an Konzeptionen, die die moralische Bedeutsamkeit von Freundschaft leugnen
- Die Rolle der traditionellen Konzeption von Freundschaft bei Aristoteles
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Der Text stellt Lawrence A. Blum als zeitgenössischen Moralphilosophen vor und erläutert den Fokus des Buches „FRIENDSHIP, ALTRUISM AND MORALITY“. Es wird hervorgehoben, dass Blum im Gegensatz zu vielen anderen Philosophen Frauenbeispiele verwendet, um Freundschaft zu analysieren, was ihn als Vorreiter für die feministische Ethik auszeichnet.
- Hauptthesen des Textes: Blum argumentiert, dass Freundschaft ein eigenständiges moralisches Phänomen ist und unterscheidet seine Sichtweise von Aristoteles und Kierkegaard. Er stellt zwei Thesen auf, die die moralische Qualität von Freundschaftshandlungen betonen: Handeln zum Wohle des Freundes um dessentwillen und die Bedeutung von Fürsorge und Selbsthingabe.
- Konzeptionen von Freundschaft: Blum kritisiert verschiedene Konzeptionen, die die moralische Bedeutsamkeit von Freundschaft leugnen. Dazu gehört die Vorstellung von Freundschaft als „Naturprozess“ (Bernard Mayo), die Freundschaft als eine Art unkontrollierbare Reaktion auf Gefühle darstellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Freundschaft als moralisches Phänomen, Fürsorge, Selbsthingabe, „bedingter Altruismus“, die Unterscheidung zwischen Freundschaft und „romantischer Leidenschaft“, sowie die Kritik an verschiedenen Konzeptionen von Freundschaft, die ihre moralische Bedeutsamkeit leugnen.
- Citation du texte
- M.A. Ulrike Hammer (Auteur), 2004, Lawrence A. Blum - Freundschaft als moralisches Phänomen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146809