Im Rahmen dieser Arbeit setzt sich der Autor mit der immer wieder auch in den Medien thematisierten Problematik kriminalisierter Jugendlicher auseinander. Eine Übersicht über das quantitative Ausmaß und die Analyse verschiedener Erklärungsansätze für die Ursachen von Jugendkriminalität stellen hierbei die Grundlagen der Ausführungen dar.
Die Arbeit als Sozialarbeiter beinhaltet oft den Umgang mit diesem Klientel. Meist in direkter Art und Weise, mit einem spezifischen Arbeitsauftrag, wie zum Beispiel in der Jugendgerichtshilfe. Häufig aber auch durch zufällige Kontakte, wie dies in Jugendzentren und anderen Begegnungsstätten der Fall sein kann.
Um sich dieser Thematik adäquat zu nähern, ist es notwendig, sich mit den verschiedensten Teilbereichen des Gesamtproblems zu befassen. Daher werden die empirischen Daten des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes für Statistik berücksichtigt. Hierdurch ist es möglich, einen Überblick über das quantitative Ausmaß der Jugendkriminalität zu erlangen. Darüber hinaus lassen es diese Daten zu, die einzelnen Teilfaktoren des Gesamtaufkommens der Jugendkriminalität aufzuschlüsseln.
Um das Problem wissenschaftlich zu erfassen, wird auf die gängigen Kriminalitätstheorien zur Erklärung abweichenden Verhaltens eingegangen und diese werden teilweise mit den Erkenntnissen der empirischen Daten abgeglichen. Des Weiteren werden sozial- und persönlichkeitspsychologische Faktoren berücksichtigt, um das Gesamtbild abzurunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von „Kriminelle Jugendliche“
- Statistische Dimensionen der Jugendkriminalität
- Gesamtheit der Tatverdächtigen Jugendlichen und Heranwachsenden
- Die Verurteiltenstatistik 2000
- Übersicht über den Anteil von verurteilten ausländischen Jugendlichen und Heranwachsenden
- Zeitliche Entwicklungen der Jugendkriminalität von 1993 bis 2000
- Verurteilte Jugendliche und Heranwachsende nach Art der Straftat
- Auswertung und Beurteilung der Statistiken
- Theorien abweichenden Verhaltens
- Die Anomietheorie nach Durkheim
- Merton's Typologie abweichenden Verhaltens
- Überblick über die Anomietheorie
- Die Anwendung der Anomietheorien als Erklärungsansatz für Jugendkriminalität
- Theorien der Subkultur
- Die Subkulturtheorie nach Cohen
- Hypothesenkette zur Subkulturtheorie nach Cohen
- Überblick über die Subkulturtheorie
- Die Anwendung der Subkulturtheorie als Erklärungsansatz für Jugendkriminalität
- Die Theorien des differentiellen Lernens
- Die Theorie der differentiellen Assoziation nach Sutherland
- Die Theorie der differentiellen Verstärkung nach Burgess und Akers
- Überblick über die Theorien des differentiellen Lernens
- Die Anwendung der Theorien des differentiellen Lernens als Erklärungsansatz für Jugendkriminalität
- Theorien des Labeling Approach
- Primäre und sekundäre Devianz nach Lemert
- Der Labeling Approach nach Becker
- Übersicht über die Theorien des Labeling Approach
- Die Anwendung des Labeling Approach als Erklärungsansatz für Jugendkriminalität
- Die Anomietheorie nach Durkheim
- Sozialpsychologische Erklärungsansätze der Jugendkriminalität
- Die Bedeutung der Familie
- Außerfamiliäre Einflüsse
- Persönlichkeitspsychologische Erklärungsansätze der Jugendkriminalität
- Die Identitätsentwicklung
- Mangelndes Selbstwertgefühl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik krimineller Jugendlicher. Sie zielt darauf ab, das quantitative Ausmaß dieses Problems zu beleuchten und nach möglichen Ursachen zu forschen. Die Arbeit ist in erster Linie für Sozialarbeiter gedacht, die häufig mit dieser Klientel zu tun haben, sowohl im direkten Arbeitsverhältnis als auch in zufälligen Begegnungen.
- Quantitative Analyse der Jugendkriminalität anhand von Statistiken
- Anwendung gängiger Kriminalitätstheorien zur Erklärung von Jugendkriminalität
- Einbezug sozial- und persönlichkeits-psychologischer Faktoren
- Vertiefung der Definition von „kriminellen Jugendlichen“
- Analyse von Einflussfaktoren wie Familie, Schule, Peer-Group
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung definiert die Thematik der Arbeit und stellt die Leitfragen dar. Sie erläutert die Relevanz des Themas für Sozialarbeiter und beschreibt die Vorgehensweise der Arbeit, die sich auf empirische Daten, Kriminalitätstheorien und sozial- und persönlichkeits-psychologische Faktoren konzentriert.
- Definition von „Kriminelle Jugendliche“: Dieses Kapitel klärt den Begriff „krimineller Jugendlicher“ im juristischen Sinne und legt die Altersgruppe fest, die im Rahmen der Arbeit betrachtet wird. Es geht zudem auf die verschiedenen Betrachtungsweisen des Begriffs „Kriminalität“ ein.
- Statistische Dimensionen der Jugendkriminalität: Dieses Kapitel präsentiert statistische Daten zur Jugendkriminalität, die einen Überblick über das quantitative Ausmaß des Problems geben. Es werden verschiedene Faktoren analysiert, die zur Jugendkriminalität beitragen, wie beispielsweise der Anteil ausländischer Jugendlicher unter den Verurteilten.
- Theorien abweichenden Verhaltens: Dieses Kapitel stellt verschiedene Theorien vor, die versuchen, abweichendes Verhalten und Kriminalität zu erklären. Die Anomietheorie, Subkulturtheorien und Theorien des differentiellen Lernens werden vorgestellt und in ihren Anwendbarkeit auf Jugendkriminalität diskutiert.
- Sozialpsychologische Erklärungsansätze der Jugendkriminalität: Dieses Kapitel befasst sich mit sozialpsychologischen Faktoren, die Einfluss auf Jugendkriminalität haben, wie beispielsweise die Rolle der Familie und außerfamiliäre Einflüsse.
- Persönlichkeitspsychologische Erklärungsansätze der Jugendkriminalität: Dieses Kapitel behandelt persönlichkeits-psychologische Faktoren, die möglicherweise zur Jugendkriminalität beitragen, wie beispielsweise die Identitätsentwicklung und mangelndes Selbstwertgefühl.
Schlüsselwörter
Jugendkriminalität, Kriminalitätstheorien, Anomietheorie, Subkulturtheorie, differentielles Lernen, Labeling Approach, Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Familie, Schule, Peer-Group, Identitätsentwicklung, Selbstwertgefühl, Statistiken.
- Citar trabajo
- Dipl. Soz. Pädagoge Robert Siegl (Autor), 2002, Kriminelle Jugendliche, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14687