Auszug Fazit:...kann hier formuliert werden, dass der Körper immer mehr zum Statussymbol wird und durch die Tendenzen der Instrumentalisierung zu einem Faktor sozialer Ungleichheiten geworden ist. Um das Leitbild von Chancengleichheit und einer sozial gerechteren Kultur des Aufwachsens weiterhin konstruktiv zu verfolgen, muss also besonders der Körper als ein Faktor sozialer Ungleichheiten in das Blickfeld gelangen,damit alle Kinder und Jugendlichen in der Ermöglichung von ganzheitlichen Bildungsprozessen über und durch den Körper Kompetenzen entfalten und soziale Identität entwickeln können,die es ihnen ermöglichen,in der komplexen Welt zu bestehen und in ihr erfolgreich sowie selbstbestimmt handeln zu können. Hier muss also ein tief greifender Perspektivenwechsel vorgenommen werden, weil Körper- und Bewegungserfahrungen in den unterschiedlichen formellen,nicht-formellen und informellen Bildungswelten,gerade wegen ihrer hohen Relevanz in der Lebenskompetenzentfaltung,auf allen Ebenen intensiv wahrgenommen werden müssen. Nur so kann die vielfach geforderte ganzheitliche Bildung auch wirklich ganzheitlich realisiert werden. In der gewählten Frageperspektive des Zusammenhangs zwischen Bildung und Weltaneignung über den Körper in der Gesellschaft konnte dargestellt werden,dass der Körper als individuelles und gesellschaftliches Ausdrucksmedium in seiner rasant schnellen kulturellen, sozialen und biologischen Entwicklung im Prozess des Aufwachsens mehrperspektivisch wahrzunehmen ist.
Diese erarbeitete theoretische Grundlage, der Überwindung utilitaristisch und instrumentalisierter Körper- und Bewegungserziehung, kann Impulse geben für eine zeitgemäße und mehrperspektivische Körperpädagogik. Erziehung,Edukation,bedeutet wörtlich “Hinausführen”. In diesem Sinne muss Körperpädagogik Körperedukation sein - ein Weg hinaus aus begrenzenden Körpervorstellungen und -praktiken, die fremdbestimmt sind, gesellschaftlich verformt,manipuliert und oft ungeprüft übernommen werden. Mit dieser weitreichenden Betrachtungsperspektive auf die Körperthematik wird die besondere Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung,mit dem Körper als Grundlage im Kontext der ErzieherInnenausbildung umfassend hervorgehoben und mehrperspektivisch belegt.
Die Erkenntnisse dieser vorliegenden Arbeit könnten ein theoretisches Fundament bilden, um weitere theoretische und praktische Realisierungspotentiale für eine ganzheitliche Bildung,die immer auch als Körperbildung zu verstehen ist,zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Bildung in der gegenwärtigen Diskussion
- Bildung in der frühen Kindheit
- Bildung in den Leipziger Thesen
- Bildung: Die Definition des Bundesjugendkuratoriums
- Formelle, informelle und nichtformelle Bildung
- Zur Relevanz frühkindlicher Bildung
- Gesellschaftliche Strukturen
- Charakteristika heutiger Kindheiten – veränderte Lebensbedingungen
- Kindheiten in der Lebens- und Bildungswelt Familie
- Kindheiten in öffentlicher Verantwortung
- Räumliche und zeitliche Strukturen der Kinderlebensgestaltung
- Kindheiten und Konsum
- Kindheiten und Medien
- Resümee
- Bildung in der gegenwärtigen Diskussion
- Die menschliche Bewegung als wesentlicher Bestandteil von Bildungsprozessen
- Begriffsbestimmung: Bewegung
- Bewegung als „Leib-Sein“ und „Körper-Haben“
- Der Bewegungsdialog zwischen Mensch und Welt
- Der Zusammenhang zwischen Bewegung und Wahrnehmung
- Die Bedeutung von Bewegung in der frühkindlichen Bildung
- Sensorische Integration in der frühen Kindheit
- Körpererfahrungen
- Körpersprache
- Körperausdruck und Interpretation
- Resümee
- Der Körper als gesellschaftliches Konstrukt
- Der Körper als soziales Konstrukt
- Gesellschaftliche Strukturen und soziale Identität
- Soziale Identität und Körper
- Die Konstruktion des Selbst
- Die Paradoxie von gleichzeitiger Entkörperlichung und Körperaufwertung
- Die somatische Vergesellschaftung - Habitus und Hexis
- Der Zusammenhang zwischen sozialen Ungleichheiten und dem Körper
- Soziale Ungleichheiten des Körpers am Beispiel Gesundheit
- Die Bedeutung des Frauenkörpers in der Gesellschaft
- Der Kinderkörper in der Gesellschaft
- Grenzen der Körperlichkeit am Beispiel adipöser Kinder
- Körperlichkeit und ganzheitliche Bildung
- Resümee
- Der Bildungsbereich Körper und Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung
- Kindertagesstätten als Orte frühkindlicher Bildung
- Der Bildungsbereich Körper und Bewegung in der ErzieherInnenausbildung
- Berufliche Handlungskompetenzen und sozialdidaktische Überlegungen
- Der Bildungsbereich Körper und Bewegung an der Fachhochschule
- Der Bildungsbereich Körper und Bewegung in der LehrerInnenausbildung
- Der Bildungsbereich Körper und Bewegung in Kindertagesstätten und in den Bildungsplänen
- Körper- und Bewegungserfahrungen in den Bildungsprogrammen der Länder Berlin und Sachsen-Anhalt
- Resümee
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der besonderen Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung. Sie analysiert die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und untersucht, wie dieser Bildungsbereich in der ErzieherInnenausbildung integriert werden kann. Die Arbeit beleuchtet die aktuellen Bildungsdiskussionen und die Bedeutung von frühkindlicher Bildung, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen der modernen Gesellschaft.
- Die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
- Die Integration des Bildungsbereiches Bewegung in die ErzieherInnenausbildung
- Die Rolle von Bewegung in der frühkindlichen Bildung
- Der Körper als gesellschaftliches Konstrukt
- Die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kompetenzen und die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung dar und führt in die Thematik ein. Sie beleuchtet die aktuellen Bildungsdiskussionen und die Bedeutung von frühkindlicher Bildung. Das erste Kapitel analysiert die Bedeutung von Bildung in der gegenwärtigen Diskussion, insbesondere im Hinblick auf die frühen Kindheit. Es beleuchtet verschiedene Definitionen von Bildung und die Herausforderungen der modernen Gesellschaft. Das zweite Kapitel befasst sich mit der menschlichen Bewegung als wesentlicher Bestandteil von Bildungsprozessen. Es analysiert die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und untersucht den Zusammenhang zwischen Bewegung und Wahrnehmung. Das dritte Kapitel untersucht den Körper als gesellschaftliches Konstrukt und beleuchtet die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kompetenzen und die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Das vierte Kapitel analysiert den Bildungsbereich Körper und Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung. Es untersucht die Integration des Bildungsbereiches Bewegung in die ErzieherInnenausbildung und die Rolle von Bewegung in der frühkindlichen Bildung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Bildungsbereich Bewegung, die ErzieherInnenausbildung, frühkindliche Bildung, Körperlichkeit, gesellschaftliche Strukturen, Kompetenzen und die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und untersucht, wie dieser Bildungsbereich in der ErzieherInnenausbildung integriert werden kann. Sie analysiert die aktuellen Bildungsdiskussionen und die Bedeutung von frühkindlicher Bildung, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen der modernen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Ilona Grüß (Autor:in), 2007, Zur besonderen Relevanz des Bildungsbereiches Bewegung im Kontext der ErzieherInnenausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146908